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Wladimir Solowjow: "Um Frieden zu erzwingen!" Putin-Propagandist spricht von "polizeilicher Operation"

Putins Propagandisten rudern im Staatsfernsehen zurück. Bild: picture alliance/dpa/Pool Reuters/AP | Anton Vaganov

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  • Wladimir Solowjow spricht im russischen Staatsfernsehen von "polizeilicher Operation" in Ukraine
  • "Wir versuchen nicht, die Ukraine zu erobern", sagt Putin-Propagandist
  • Solowjow sorgt im Netz für Verwirrung

Obwohl Wladimir Solowjow in den vergangenen Monaten den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verteidigte und zahlreichen europäischen Ländern mit einer militärischen Invasion drohte, rudert der Putin-Propagandist nun völlig bizarr zurück.

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"Wir versuchen nicht, die Ukraine zu erobern, wir versuchen nicht, sie ihrer Staatlichkeit zu berauben, wir versuchen nicht, sie ihrer Souveränität als solcher zu entreißen, obwohl sie diese nicht haben", sagte Solowjow im russischen Staatsfernsehen. "Wir versuchen nicht, Westeuropa zu erobern." Der Putin-Propagandist erklärte, dass Russland lediglich eine "polizeiliche Operation" in der Ukraine durchführe, um "Frieden zu erzwingen". Weiterhin sagt er, dass Russland "hochprofessionelle Leute" im Generalstab habe, die sehr gut wissen, wie man eine solche Operation durchführe und welche Anzahl von Kräften und Mitteln notwendig sei. Außerdem behauptet Solowjow, dass es eine Lüge des Westens sei, dass Wladimir Putin innerhalb von drei Tagen Kiew einnehmen wollte.

"Absolutes Schmierentheater!" Putin-Propagandist schockt das Netz

Im Netz sorgen die Aussagen des Putin-Propagandisten für reichlich Verwirrung. Der ehemalige Stellvertreter des ukrainischen Innenministers, Anton Gerashchenko, teilte auf der Plattform X einen Ausschnitt der Fernsehsendung mit englischen Untertiteln. "Eine neue Version der Ereignisse vom russischen Propagandisten Solowjew: Russland versucht nicht, die Ukraine zu erobern, und hatte nie die Absicht, Kiew einzunehmen. Ich frage mich, was sie sich als Nächstes einfallen lassen werden", heißt es in seinem Tweet. Auch andere X-Nutzer zeigen sich irritiert:

  • "Als nächstes werden sie sagen, dass die Invasion ein Unfall war, eine Panne in der Kommandozentrale", heißt es in einem Tweet.
  • "Comedy. Absolutes Schmierentheater! Warte bis nächste Woche, dann wird sich alles wieder ändern", schreibt ein X-Nutzer.
  • "Mehr und mehr Lügen, aber ich mag die Verschiebung der Erzählung", ist in einem weiteren Tweet zu lesen.
  • "Ständig lügen - ständige Widersprüche.Solowjow wird von seinem lügenden Diktator sehr gut dafür bezahlt, dies zu tun", meint ein anderer X-Nutzer.
  • "Die Gesichter aller blicken nach unten und weg von ihm, während er spricht. Selbst ihnen als professionellen Propagandisten ist es peinlich, dass Putin will, dass sie die Geschichte auf diese Weise umschreiben", heißt es in einem weiteren Tweet.

Fest steht jedoch, dass Solowjow in den vergangenen Monaten regelmäßig über Angriffe auf den Westen sprach. Erst vor wenigen Tagen fabulierte er vom Einmarsch und der Besetzung von Berlin.Im Mai sprach Solowjow davon, dass zwei Hauptstädte von Nato-Mitgliedsstaaten schon bald den Russen gehören werden. Außerdem sagte er, dass Kiew die "Mutter aller russischer Städte" sei und man sie zurück ins Heimatland holen werde. Und das sind nur zwei Beispiele, die im harten Kontrast zu seinen jüngsten Aussagen stehen. Was der Putin-Propagandist mit seinem plötzlichen Wandel bezweckt, ist unklar.

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