Wladimir Putin: Kreml-Chef kann Ukraine-Krieg laut Experten nie gewinnen
Erstellt von Tobias Rüster
18.06.2024 09.58
- Wladimir Putin legt Ukraine Bedingungen für Ende der Kämpfe vor
- Wladimir Putin kann Ukraine-Krieg niemals gewinnen
- Was im Ukraine-Krieg aktuell wichtig ist
Wladimir Putin hatte unmittelbar vor der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz, zu der Russland nicht eingeladen worden war, als Bedingung für ein Ende der Kampfhandlungen von der Ukraine den vollständigen Verzicht auf die Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson, Saporischschja und die Schwarzmeer-Halbinsel Krim gefordert. Das ukrainische Außenministerium wies das als absurd und manipulativ zurück. Viele Staatschefs schlossen sich an. War es ein politischer Winkelzug von Putin oder könnte der Kreml-Chef tatsächlich auf ein Ende des Krieges zusteuern? Und wenn ja, aus welchen Gründen?
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Wladimir Putin will Ukraine-Krieg beenden: Diese 6 Gründe sollen dafür sprechen
Könnte Wladimir Putin vielleicht zu der Überzeugung gekommen sein, dass er den Ukraine-Krieg verlieren oder zumindest nicht gewinnen könnte. Ist der innerrussische Druck auf den Kreml-Chef größer geworden? Beim britischen Portal "Express.co.uk" werden jetzt sechs Gründe genannt, weshalb Wladimir Putin realisiert haben soll, dass er den Ukraine-Krieg "niemals" gewinnen werde.
- Zunehmende Unterstützung durch den Westen: Nach monatelangem politischem Stillstand in Washington genehmigte der Kongress im April schließlich ein massives Hilfspaket für die Ukraine. Dazu zählen wichtige Waffen wie Flugabwehrsysteme, Artillerieeinheiten und Munition sowie Panzerabwehrraketen, gepanzerte Fahrzeuge und ATACMS-Langstreckenraketen.
- Ungeheure Zahl von Opfern: Die russische Armee hat angeblich massive Verluste zu beklagen. Frankreich schätzt die Verluste Russlands auf 500.000, darunter 150.000 Tote. Die britische Regierung beziffert die Zahl der russischen Toten und Verwundeten auf 450.000. Britische Verteidigungsbeamte schätzten außerdem, dass Putins Armee während der Kämpfe im Mai täglich 1.200 Soldaten verlor.
- Gescheiterte Offensive in Charkiw: Nach monatelangem Stillstand entlang der rund 600 Kilometer langen Frontlinie startete Russland einen Überraschungsangriff in der Region Charkiw, mit dem es offenbar einen entscheidenden Durchbruch erzielen wollte. Beim Vormarsch auf Wowtschansk erzielten die Russen zunächst Erfolge. Seitdem sind sie jedoch in schwere Kämpfe verwickelt, da die ukrainischen Truppen ihren eigenen Gegenangriff starteten.
- Politische Querelen: Das russische Verteidigungsministerium ist von politischen Querelen geprägt, die im vergangenen Sommer sogar zu einem Putschversuch der Wagner- Gruppe führten. Sergej Schoigu wurde zuletzt als Verteidigungsminister abgesetzt und durch Andrej Belousow ersetzt. Offiziere, die es wagten, ihr Oberkommando zu kritisieren, wurden ungeachtet ihrer Fähigkeiten fristlos entlassen.
- Gerüchte über Putins schlechten Gesundheitszustand: Der 71-jährige Putin soll von einer Reihe von Gesundheitsproblemen geplagt sein. Der Kreml hat die Behauptung, Putin sei schwer krank, jedoch stets zurückgewiesen. Die Gerüchte ließ das bislang allerdings nicht verstummen.
- Die finanziellen Kosten des Wiederaufbaus der Ukraine: Russland steckt unheimlich viel Geld in die Waffenproduktion und die Aufrechterhaltung seiner Armee. Der Think-Tank "Rand" schätzt, dass der Kreml allein in diesem Jahr 132 Milliarden US-Dollar für das Militär ausgeben wird. Das ist dreimal so viel wie im Jahr 2022. In diese Kosten sind die Milliarden nicht enthalten, die Russland für den Wiederaufbau in der Ukraine aufwenden müsste.
Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist: Wladimir Putin führt seit Februar 2022 offen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund ein Fünftel seines Nachbarlandes besetzt. Die Ukraine betont immer wieder, dass der Abzug russischer Truppen von ihrem Staatsgebiet eine Bedingung für dauerhaften Frieden sei. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte Russlands Offensive auf die östliche Grenzregion Charkiw jüngst zumindest vorerst für gescheitert. Die USA hatten zuletzt ein neues Sanktionspaket als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgelegt.
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rut/news.de