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Nukleare Bedrohung durch Russland: Putin verlegt Militärübung an Nato-Grenze

Wladimir Putin ordnete Militärübungen mit taktischen Atomwaffen an. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Valery Sharifulin

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  • Russland verlegt Atomwaffen-Übung in Militärbezirk Leningrad
  • Nuklearstreitkräfte testen damit nahe der Nato-Grenze
  • US-Denkfabrik befürchtete Vorbereitungen von Wladimir Putin für großen Krieg

Russland hat vor wenigen Wochen mit Übungen für seine Nuklearstreitkräfte begonnen. Diese konzentrierten sich zunächst auf den Süden des Landes. Doch jetzt will der Kreml wohl plötzlich auch in der Nähe der Nato-Grenze den Ernstfall proben.

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Das russische Verteidigungsministerium verbreitete am vergangenen Mittwoch, 12. Juni, auf Telegram eine überraschende Mitteilung, in denen die neuen Manöver angekündigt wurden. Darüber berichten unter anderem Medien wie "t-online" oder "Newsweek". Die Nachricht folgte nur einen Tag, nachdem Russland gemeinsame Atomwaffenübungen mit Partner Belarus startete. An den Manövern soll laut Kreml-Angaben jetzt auch der sogenannte Militärbezirk Leningrad teilnehmen. Dieser befindet sich im Nordwesten Russlands an der Nato-Grenze zu Finnland sowie in der Nähe der baltischen Staaten liegt. Auch die russische Enklave Kaliningrad zwischen Polen und Litauen gehört zu dieser Militärregion. Die dort ansässige Flotte soll unter anderem das Training mit "besonderen Sprengköpfen" üben. Bei dem Manöver im Militärbezirk Leningrad kommt zudem das Raketensystem Iskander-M zum Einsatz. Trainiert werden Kampfhandlungen, das Laden der Raketen sowie die Stationierung an geheimen Orten.

Bereitet sich Wladimir Putin auf einen Krieg mit der Nato vor?

Wladimir Putin hatte erst im Februar 2024 ein Dekret zur Wiederherstellung des Militärbezirks Leningrad unterzeichnet. Laut Einschätzung der amerikanischen Denkfabrik "Institute for the Study of War", deutete dies darauf hin, dass sich Russland auf einen großangelegten Krieg mit der Nato vorbereiten würde.

Warum das wichtig ist: Die Spannungen zwischen Russland und der Nato nahmen in den vergangenen Monaten weiter zu. Der Kreml hatte die neuen Atomwaffenübungen mit Drohungen und Provokationen aus dem Westen begründet, wollte damit auch vor einer weiteren Unterstützung der Ukraine warnen. Im Frühjahr brachte der französische Präsident Emmanuel Macron die Entsendung von Nato-Bodentruppen ins Kriegsgebiet ins Spiel. Mittlerweile haben es westliche Staaten der Ukraine erlaubt, mit denen von ihnen gelieferten Waffen, auch auf Ziele in Russland zu schießen. Putin kündigte daraufhin an, möglicherweise eigene Waffen an Gegner des Westens zu schicken. Die Atomwaffenübungen in der Nähe der Nato-Grenze können als weitere russische Drohgebärde verstanden werden.

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