Politik

Wladimir Putin: Wirbel um Putins "Giftfriedhof": Behörden fürchten "nukleare Katastrophe"

Experten warnen vor Wladimir Putins "Giftfriedhof" in der russischen Arktis. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Valentina Pevtsova

  • Artikel teilen:
  • Wladimir Putin lagert defekte U-Boote auf Meeresgrund in der Arktis
  • Experten befürchten "nukleare Katastrophe"
  • Projekt zur "Säuberung" von Putins "Giftfriedhof" liegt derzeit auf Eis

Es sind besorgniserregende Berichte, die uns aktuell aus Russland erreichen. Während Wladimir Putin seinen Krieg gegen die Ukraine weiterhin mit voller Härte führt, sorgen seine Kriegs-U-Boote anderenorts für Giftalarm. Die Behörden fürchten, dass Putins aussortierte U-Boote eine "nukleare Katastrophe" auslösen könnten.

Behörden warnen vor Putins "Giftfriedhof" in der Arktis

Wie unter anderem der britische "Daily Star" berichtet, blicken Experten derzeit sorgenvoll auf Putins U-Boot-Stützpunkt in der Andrejewa-Bucht in Mrumansk in der russischen Arktis. Dort soll Russland etliche zerstörte sowjetische Atom-U-Boote, ausrangierte Reaktoren und radioaktive Abfälle auf dem Grund des Meeres versenkt haben. Von den Medien wird der Ort bereits als Putins "Giftfriedhof" bezeichnet. Die verseuchten Überreste machen die Region zu einem der giftigsten Orte der Welt, heißt es in dem Bericht des britischen Onlineportals.

Noch mehr Nachrichten aus Russland lesen Sie hier:

Russland entsorgt Kriegs-U-Boote auf dem Meeresgrund - Experten fürchten "nukleare Katastrophe"

Experten fürchten, dass die Atommülldeponie verheerende Folgen haben könnte. Die Behörden warnen bereits vor einer möglichen "nuklearen Katastrophe", da die Bemühungen um die Säuberung des Geländes durch Putins Einmarsch in die Ukraine gestoppt wurden und seitdem offenbar nicht wieder aufgenommen wurden.

Millionenschweres Projekt zur Säuberung steht still seit Putins Ukraine-Einmarsch

Gemeinsam mit einer Reihe von europäischen Ländern, darunter Norwegen, Italien, Frankreich und das Vereinigte Königreich, wollte Russland das Gebiet bereits vor Jahren "bereinigen". Allein Norwegen soll 30 Millionen Euro in das Projekt, das 2017 begann und ursprünglich bis 2028 andauern sollte, gesteckt haben. Norwegen setzte sich nach umfangreichen Kampagnen für die Sanierung ein, da es eine weitreichende Verseuchung befürchtete, nachdem 1982 600.000 Tonnen radioaktives Wasser aus der Anlage in die Barentssee geflossen waren.

Seit Putins Einmarsch in die Ukraine sind die Bemühungen, das Gebiet von dem Giftmüll zu befreien, jedoch ins Stocken geraten. Wie unter anderem die "Moscow Times" berichtet, wird das Projekt wohl nicht vor 2030 abgeschlossen.

Das alles lagert in der Andrejewa-Bucht

In der Andrejewa-Bucht, die früher als Tankstelle und U-Boot-Werft genutzt wurde, lagern heute etwa 22.000 abgebrannte Brennelemente von mehr als 100 U-Booten. Das meiste davon wurde bis zur Katastrophe von 1982 in rostigen Behältern unter freiem Himmel gelagert.

Mehr als eine Milliarde US-Dollar wurden für die Demontage von 197 stillgelegten sowjetischen Atom-U-Booten ausgegeben, die noch immer mit abgebrannten Kernbrennstoffen beladen waren. Tausend mit Strontium-Batterien betriebene arktische Navigationsbaken wurden ersetzt, viele davon durch von Norwegen bereitgestellte solarbetriebene Einheiten. Die ersten 18 Chargen abgebrannter Brennelemente wurden 2017 in ein sichereres Lager transportiert, und weitere Chargen sollten in den nächsten zehn Jahren folgen.

Putin hat offenbar kein Interesse daran, seinen Giftmüll zu entsorgen

Es hat jedoch den Anschein, als sei Putins Kriegsagenda nicht daran interessiert, die Bemühungen fortzusetzen, denn seit 2022 haben lediglich zwei weitere Chargen die Andrejewa-Bucht verlassen, heißt es. Die "Moscow Times" berichtet, dass eine Reihe von beschädigten Brennstäben noch vor Ort sind und in verstrahlten Gebäuden gelagert werden, die ebenfalls demontiert und entsorgt werden müssen.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/bua/news.de

Themen