Politik

Donald Trump: Jura-Professor hält Haftstrafe für immer wahrscheinlicher

Donald Trump muss laut einem Jura-Experten mit einer Haftstrafe rechnen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Wilfredo Lee

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  • Muss Donald Trump ins Gefängnis?
  • Juraprofessor sagt: Haftstrafe wird "jetzt wahrscheinlicher"
  • Adam Shlahet von Fordham School of Law verweist auf Trumps Angriffe gegen den Richter
  • Weitere Experten glauben nicht, dass Ex-US-Präsident ins Gefängnis muss

Schuldig in allen 34 Anklagepunkten: So lautete vor wenigen Tagen das Urteil der zwölf Geschworenen im Schweigegeldprozess gegen Donald Trump. Wie das konkrete Strafmaß für den ehemaligen US-Präsidenten aussehen soll, wird am 11. Juli verkündet. Ein Juraprofessor glaubt, dass dem 77-Jährigen nach dem Verlauf der letzten Wochen sogar eine Gefängnisstrafe drohen könnte.

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Haftstrafe für Donald Trump laut Jura-Experte "wahrscheinlicher"

Adam Shlahet, Direktor des "Brendan Moore Trial Advocacy Center" an der Fordham University School of Law ist sich sicher, dass die Chancen für Donald Trump hinter Gittern zu kommen "jetzt wahrscheinlicher" sind. Das sagte der Rechtsexperte laut "Newsweek" in einem Interview vom Samstag. Ursprünglich habe es Shlahet für "sehr unwahrscheinlich" gehalten, dass Trump zu einer Haftstrafe verurteilt wird. Doch durch das Verhalten, welches Trump gegenüber dem Richter im Prozess zeigte, fand bei ihm ein Umdenken statt. "Wenn die Person, die über Ihre Strafe entscheidet, der Richter ist, ist es auch eine wirklich gute Idee, den Richter nicht bei jeder Gelegenheit zu verärgern." Trump jedoch habe diesen bei jeder Gelegenheit beleidigt, ihn als "krumm" und "widersprüchlich" bezeichnet sowie "keinen Respekt vor dem Urteil der Jury" gezeigt. Shlahet meint dazu: "Und so sollte sich ein Angeklagter, der Bewährung haben will, nicht verhalten". Zudem wies er auf Verstöße Trumps gegen Gerichtsauflagen wie eine Nachrichtensperre. Dafür musste der Ex-Präsident bereits eine Geldstrafe zahlen.

Hintergrund: Donald Trump sieht die Verfahren gegen sich als politisch motiviert an. Er bezeichnete sie unter anderem als "Hexenjagd". Auch nachdem ihm im Schweigegeldprozess bereits eine Ordnungsstrafe aufgebrummt wurde, hetzte Trump weite gegen den Richter namens Juan Merchan und nannte ihn "korrupt", wie unter anderem die "Zeit" berichtete. Vor wenigen Tagen sagte Trump, er hätte kein Problem damit, ins Gefängnis zu gehen. Er glaube aber nicht, dass man ihm so etwas antue.

Donald Trump muss laut weiteren Experten wohl nicht ins Gefängnis

Andere Experten, die "Newsweek" zu dem Fall fragten, teilen die Einschätzung von Adam Shlahet nicht. So schrieb beispielsweise der ehemalige US-Anwalt Michael Moore dem Nachrichtenmagazin per Mail: "Obwohl eine Art von Überwachung, sei es in einer staatlichen Einrichtung oder im Hausarrest, möglich ist, halte ich es nicht für wahrscheinlich. In Verbindung mit den logistischen Komplikationen, die bei einem ehemaligen Präsidenten auftreten, halte ich eine Gefängnisstrafe für unwahrscheinlich." Auch Cheryl Bader, ebenfalls Professorin an der Fordham School of Law, glaubt nicht an eine Haftsrafe für Trump. Sie verwies gegenüber "Newsweek" dazu auch auf das "fortgeschrittene Alter" des Reublikaners, sowie darauf dass dieser nicht gewalttätig war und es sich um sein erstes Vergehen handele. Das Urteil würde laut Bader zudem "wahrscheinlich ausgesetzt wird, solange die Berufung anhängig ist". Trump müsste in diesem Fall seine Strafe nicht sofort verbüßen. Sein Anwalt hatte bereits Berufung angekündigt. Ähnlich äußerte sich auch die Rechtsanalytikerin Barbara McQuade vom Sender MSNBC: "Unabhängig davon, ob er (Trump) zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wird, ich bezweifle, dass er diese vor der Wahl antreten wird." Donald Trump könnte übrigens auch im Falle einer Gefängnisstrafe weiter für das Amt des US-Präsidenten kandidieren. Mehr dazu lesen Sie hier.

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