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Messerangriffe in Deutschland: So wollen sich die Bundesländer vor Messerattacken schützen

Die Zahl der Messerattacken in Deutschland steigt. Bild: AdobeStock / vchalup

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  • Zahl der Messerangriffe in Deutschland steigt
  • Debatte über Schutz vor Messerattacken
  • Ausweitung der Waffenverbotszonen und Verschärfung des Waffengesetzes geplant

Der tödliche Angriff auf einen Polizisten in Mannheim löste bundesweit eine Debatte über Messergewalt aus. Obwohl die Bundesländer zahlreiche Maßnahmen zum Schutz vor derartigen Attacken ergriffen haben, steigt die Zahl der Messerangriffe. Laut polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) gab es 2023 fast 791 Fälle mehr als im Vorjahr. Demnach wurden in vergangenen Jahr 8.951 Messerangriffe mit gefährlicher oder schwerer Körperverletzung registriert.

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Viele Bundesländer haben an stark frequentierten Plätzen und Kriminalitätshotspots sogenannte Waffenverbotszonen eingerichtet. Verdächtige können in diesen Zonen auch ohne konkreten Anlass auf gefährliche Gegenstände durchsucht werden. "Messer haben in unseren Innenstädten nichts zu suchen", sagte der hessische Innenminister Roman Poseck (CD) gegenüber der "Bild". "Diese Zonen sind ein probates Mittel zur Verhinderung von Messer-Attacken." In Niedersachsen und Hessen werde derzeit geprüft, die Zahl der Verbotszonen auszuweiten. "Es sollte klare Regeln geben, die es Kommunen auch in größeren Umfang als bisher erlauben, Messer- und Waffenverbote dauerhaft erlassen zu können", fordert Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Demnach sollten Städte derartige Verbotszonen flächendeckend und unbefristet ausweisen können. "Ich kann abschrecken, indem ich so ein Verbot erteile, aber ein totaler Vollzug ist nahezu unvorstellbar. Man muss das bitte auch immer zu Ende denken", mahnt jedoch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann an.

Verschärfung des Waffenrechts möglich! Kommt nun ein Verbot aller Springmesser?

Einige Bundesländer wollen sogar das Waffenrecht verschärfen. Eine Bundesratsinitiative aus Niedersachsen fordert ein generelles Verbot aller Springmesser. Außerdem sollen auch Messer mit feststehender Klinge ab sechs Zentimeter in der Öffentlichkeit verboten werden. "Mir ist absolut unverständlich, dass der legale Umgang mit bestimmten Springmessern heute immer noch möglich ist", sagt Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens gegenüber der "Bild". Demnach solle auch in Bussen und Bahnen der Transport von Messer verboten werden.

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