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Olaf Scholz: "Einfach nur schwach!" Wirbel um Instagram-Post nach tödlicher Messerattacke in Mannheim

Hat Bundeskanzler Olaf Scholz angemessen auf den Tod eines jungen Polizisten in Mannheim reagiert? Bild: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska

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  • Olaf Scholz erinnert an bei Messerangriff getöteten Polizisten in Mannheim
  • Instagram-Post des Bundeskanzlers sorgt für Wirbel
  • Scholz wird wegen Screenshot einer Handy-Notiz Respektlosigkeit vorgeworfen

Eine schreckliche Gewalttat erschüttert Deutschland. Nach einem Messerangriff in Mannheim ist ein junger deutscher Polizist ums Leben gekommen. Der Beamte erlag am Sonntagnachmittag seinen schweren Verletzungen, nachdem ihm ein Mann mit afghanischer Staatsbürgerschaft am vergangenen Freitag mehrmals in den Kopfbereich gestochen hatte. Bundeskanzler Olaf Scholz (65) kündigte nach der tödlichen Attacke ein striktes Vorgehen gegen Extremisten an. Zuvor drückte der SPD-Politiker bereits in den sozialen Medien sein Beileid für die Angehörigen des getöteten Polizisten aus. An der Reaktion gab es aber auch Kritik.

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Olaf Scholz gedenkt in Instagram-Post getöteten Polizisten in Mannheim

"Es bestürzt mich zutiefst, dass der mutige Polizeibeamte nach dem furchtbaren Angriff in Mannheim seinen schweren Verletzungen erlegen ist", ist auf dem Instagram-Kanal des Bundeskanzlers zu lesen. Weiter heißt es: "Sein Einsatz für die Sicherheit von uns allen verdient allerhöchste Anerkennung. Ich bin in diesen bitteren Stunden in Gedanken bei seiner Familie und bei allen, die um ihn trauern."

Bundeskanzler will strikt gegen Extremisten vorgehen

Bei einem Besuch im von Hochwasser betroffenen Reichertshofen in Oberbayern erinnerte Olaf Scholz noch einmal an den getöteten Polizisten.Er sei im Einsatz gewesen, weil er die Demokratie beschützt habe und das Recht von allen, die eigene Meinung zu sagen. "Wenn jetzt Extremisten die Freiheit, sich zu bewegen, seine Meinung zu äußern, beeinträchtigen, dann müssen sie wissen, dass sie uns als ihre härtesten Gegner haben", so der Kanzler weiter. Scholz kündigte an, mit allen Mitteln des Rechtsstaats dagegen vorgehen zu wollen. Dies sagte er mit Blick auf extremistische Täter sowohl aus dem linken als auch dem rechten politischen Spektrum.

Kritik an Olaf Scholz wegen Handy-Screenshot nach Vorfall in Mannheim

Kritik gab es vor allem an der Form, wie Olaf Scholz zunächst auf den Tod des jungen Polizisten reagierte. In dem Instagram-Post ist nämlich ein Screenshot von der Notizen-App eines Smartphones zu sehen. Dazu heißt es in den Kommentaren:

  • "Uff, da stirbt ein Mensch, der im Auftrag des Staates das Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit verteidigt hat, und dem Social-Media-Team des Bundeskanzlers fällt nichts besseres ein als ein billiger Screenshot der Notizen-App. Schwach, einfach nur schwach."
  • "Dieser Screenshot von einer Handy-Notiz... traurig."
  • "Das er sich nicht mal in einer video Botschaft melden kann um auch ein paar Worte an die familie zu richten".
  • "Ich bin immer noch fassungslos, dass das Leben dieses armen Mannes und die Folgen für alle Opfer dieses Anschlags nur eine billige Notiz wert sind. An Respektlosigkeit, Pietätlosigkeit und Desinteresse kaum zu überbieten ich bin so maßlos enttäuscht von diesem Kanzler".
  • "Entschuldigung, aber das ist nur respektlos, das mit einer solchen "Notiz" abzutun."
  • "Schade, dass wir bei so schrecklichen Verbrechen immer die gleichen leeren Worthülsen hören. Mein aufrichtiges Beileid den Angehörigen des ermordeten Polizeibeamten."

Es finden sich daneben einige weitere Kommentaren, in denen der Bundeskanzler dazu aufgefordert wird, etwas gegen die aktuellen Probleme im Land zu unternehmen oder in denen sogar der Regierung die Schuld an dem Vorfall gegeben wird. Lob für den Instagram-Post wie "Gutes Statement" gibt es kaum.

Anmerkung der Redaktion: Rechtschreib- und Grammatikfehler in den Kommentaren übernommen.

Hintergrund: Zu der tödlichen Attacke auf den jungen Polizisten kam es am vergangenen Freitag auf dem Mannheimer Marktplatz. Dort fand eine Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) statt. Es gab weitere fünf Verletzte. Das Motiv für die Tat ist weiterhin unklar. Der Verdächtige ist 25 Jahre alt und kam 2014 als Jugendlicher nach Deutschland. Zunächst war er nicht vernehmungsfähig.

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/hos/news.de/dpa

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