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Dmitri Suslow: Bei Russland-Angriff: Putin-Beamter droht Nato-Ländern mit Gegenschlag

Wladimir Putins Beamter Dmitri Suslow hat Russland zu einer "demonstrativen" Atomexplosion aufgerufen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Aleksey Babushkin

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  • Debatte um Freigabe von West-Waffen für Russland-Angriff eskaliert
  • Putin-Beamter warnt Nato-Staaten vor Russland-Attacke
  • Dmitri Suslow fordert "demonstrative" Atomexplosion

Während erste Nato-Länder Ukraine-Angriffe in russischen Gebieten nicht mehr ausschließen, drohen Putins Verbündete bereits mit einem Gegenschlag. So fordert ein hochrangiger Putin-Beamter, dass Russland eine "demonstrative" (d.h. kampflose) Atomexplosion in Betracht ziehen sollte. Über die jüngsten Schock-Äußerungen aus Russland berichtet aktuell der britische "Express".

Ukraine-Krieg: Putin-Beamter Dmitri Suslow ruft zu "demonstrativer" Atomexplosion auf

Getätigt wurde die Forderung nach einer "demonstrativen" Atomexplosion von Dmitri Suslow, einem hochrangigen Mitglied des in Moskau ansässigen Rates für Außen- und Verteidigungspolitik. Der Vorschlag kommt inmitten der eskalierenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen. So hatten gleich mehrere Nato-Länder dazu aufgerufen, der Ukraine den Einsatz westlicher Waffen gegen Militärziele in Russland zu erlauben.

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Putin poltert: Freigabe von West-Waffen für Russland-Angriff könnte globalen Konflikt entfachen

Putin warnte bereits davor, dass die Erlaubnis für die Ukraine, westliche Waffen für Angriffe innerhalb Russlands zu verwenden, einen globalen Konflikt entfachen könnte. Die Ukraine kämpft währenddessen weiter um eine Waffen-Freigabe und bekräftige einmal mehr die Notwendigkeit, militärische Ziele innerhalb Russlands mit westlichen Langstreckenraketen anzugreifen, um sich zu verteidigen und Luft-, Raketen- und Drohnenangriffe abzuwehren.

Russland, das über das größte Atomwaffenarsenal der Welt verfügt, hat immer wieder davor gewarnt, dass ein solches Vorgehen als erhebliche Eskalation angesehen würde. Moskau argumentiert, dass dadurch die NATO und die beteiligten Länder in einen direkten Konflikt hineingezogen würden, wodurch sich das Risiko eines Atomkriegs erhöhen würde.

Putin-Beamter warnt Nato-Staaten vor Russland-Attacke

Suslow betonte, dass Russland entschiedene Maßnahmen ergreifen müsse, um den Westen davon abzuhalten, eine kritische Schwelle zu überschreiten. Er schlug eine nukleare Explosion ohne Kampfhandlungen vor, die als eindringliche Warnung dienen sollte. "Um die Ernsthaftigkeit der russischen Absichten zu bekräftigen und unsere Gegner von Moskaus Bereitschaft zur Eskalation zu überzeugen, ist es sinnvoll, eine demonstrative nukleare Explosion in Erwägung zu ziehen", schrieb Suslow im Wirtschaftsmagazin "Profil".

Dabei ging er auch auf die möglichen Auswirkungen einer solchen Aktion ein: "Der politische und psychologische Effekt eines Atompilzes, der live auf allen Fernsehkanälen der Welt zu sehen sein wird, wird die westlichen Politiker hoffentlich an das erinnern, was Kriege zwischen den Großmächten seit 1945 verhindert hat und was sie jetzt weitgehend verloren haben - die Angst vor einem Atomkrieg."

Dmitri Suslow droht dem Westen mit Gegenschlag bei Einmischung in Ukraine-Konflikt

Zusätzlich zu dem Vorschlag für Atomtests empfahl Suslow, dass Russland strategische Atomübungen einleiten und strenge Warnungen aussprechen sollte. Er schlug vor, dass Moskau jedem Land, dessen Waffen von Kiew für einen Angriff auf Russland eingesetzt werden, mitteilen sollte, dass es sich das Recht vorbehält, Ziele in diesem Land anzugreifen. Er deutete auch an, dass Russland den Einsatz von Atomwaffen in Erwägung ziehen könnte, wenn ein solches Land mit konventionellen Waffen zurückschlägt.

Der Plan ist der jüngste in einer Reihe von Vorschlägen russischer Sicherheitsexperten und Gesetzgeber, die einen Atomtest zur Einschüchterung des Westens im laufenden Ukraine-Konflikt befürworten. Solche Diskussionen haben westliche Sicherheitsexperten alarmiert und die Sorge geweckt, dass Russland sich der Durchführung eines solchen Tests nähern könnte.

Kreml schweigt zu Suslows Vorschlag

Der Kreml selbst hat sich noch nicht zu Suslows Vorschlag geäußert. Offiziell bleibt die russische Atompolitik unverändert. Anfang dieses Monats signalisierte der Kreml jedoch seine Unzufriedenheit mit der als zunehmend aggressiv empfundenen westlichen Rhetorik, indem er taktische Atomwaffenübungen anordnete.

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