"Deutschland den Deutschen, ...": SPD blamiert sich mit Post zum rassistischen Sylt-Gegröle
Erstellt von Tobias Rüster
25.05.2024 13.13
- SPD blamiert sich mit Instagram-Post zu rassistische Partygegröle auf Sylt
- SPD muss Post nach negativen Reaktionen löschen
- Was über das Skandal-Video von Sylt bekannt ist
Die SPD wollte mit einem Instagram-Post Front machen gegen das rassistische Partygegröle auf Sylt - ist aber vor allem auf Unverständnis und Kritik gestoßen und hat sich schließlich korrigiert. Mit Bezug auf die dort gerufenen Parolen hatte die Partei auf der Plattform unter schwarz-rot-goldenem Banner ursprünglich geschrieben:
- "Deutschland den Deutschen, die unsere Demokratie verteidigen." Nach einer Vielzahl negativer Reaktionen wurde der Post aber gelöscht. Eine Parteisprecherin bestätigte auf Anfrage den Inhalt der nicht mehr abrufbaren Nachricht.
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SPD blamiert sich mit Insta-Post zum rassistischen Sylt-Gegröle
Stattdessen schrieb die Partei (Rechtschreibung wie im Original):
- "Wir haben gerade einen Post veröffentlicht mit dem wir auf's Schärfste verurteilen, was wir alle in einem Video aus Sylt gesehen haben. Dabei haben wir es nicht geschafft, einen Ton zu treffen, der alle mitnimmt. Dafür möchten wir uns aufrichtig entschuldigen. Uns geht es darum, klar zu machen, dass wir dieses Land nicht den Rechtsextremen und Hasspredigern überlassen wollen."
Was man über das Skandal-Video von Sylt wissen muss: Zuvor war am Freitag im Internet vielfach ein Video von der Insel Sylt geteilt worden, dass für bundesweite Empörung sorgte. Es zeigt offensichtlich gutsituierte junge Menschen, die vor einem Lokal auf der Nordsee-Insel zu dem Lied "L'amour toujours" grölen "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus!". Das Lokal distanzierte sich davon und kündigte rechtliche Schritte an. Der Staatsschutz der Polizei ermittelt. In den vergangenen Monaten wurden immer wieder vergleichbare Fälle bekannt.
Expertin sieht in Sylt-Video Normalisierung rechtsextremer Inhalte
Das Sylt-Video mit rassistischen Parolen zeigt aus Sicht der Expertin Pia Lamberty eine Normalisierung rechtsextremer Inhalte in der Gesellschaft.
- "Ohne dass es irgendeine Form von Widerspruch gibt, werden die sozialen Normen einfach gebrochen", sagt die Co-Geschäftsführerin des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (Cemas), das Radikalisierungstendenzen und Verschwörungserzählungen im Netz untersucht.
- "Menschen können ohne Scheu in der Öffentlichkeit extreme Parolen äußern."
- Für die Cemas-Expertin verdeutlicht der Fall: "Rechtsextremismus ist nicht nur ein Problem, das man in Ostdeutschland sieht oder bei Menschen, die ein geringeres Einkommen haben, sondern auch bei höheren Schichten."
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