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Wladimir Putin: Von wegen Waffenstillstand: Experten enthüllen heimlichen Putin-Plan

Was steckt hinter Wladimir Putins plötzlichem Verhandlungsangebot im Ukraine-Krieg? Bild: picture alliance/dpa/Sputnik Kremlin Pool via AP | Mikhail Metzel

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  • Wladimir Putin führt seit zwei Jahren Krieg gegen die Ukraine
  • Plötzliche Verhandlungsbereitschaft im Kreml?
  • Was hinter Putins vermeintlichem Waffenstillstand steckt

Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist: Russland führt seit Februar 2022 offen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt. Die Ukraine betont immer wieder, dass der Abzug russischer Truppen von ihrem Staatsgebiet eine Bedingung für dauerhaften Frieden sei.

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Wladimir Putin spricht plötzlich von Waffenstillstand

Mehr als zwei Jahre nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin einmal mehr vermeintliche Bereitschaft zu Verhandlungen betont - allerdings nicht zur Rückgabe besetzter und völkerrechtswidrig annektierter Gebiete.

  • "Es wird wieder darüber gesprochen, dass man zu Verhandlungen zurückkehren müsste", sagte Putin bei einem Besuch im verbündeten Nachbarland Belarus laut Agentur Interfax.
  • Dann fügte er hinzu: "Lasst uns zu ihnen zurückkehren. Aber nicht ausgehend davon, was eine Seite will, sondern (...) ausgehend von heutigen Realitäten, die sich am Boden entwickelt haben."
  • Bei seinem Besuch in Belarus behauptete Putin außerdem, Wolodymyr Selenskyj sei nicht mehr legitimer Präsident der Ukraine. Wörtlich sagte er: "Natürlich sind wir uns bewusst darüber, dass die Legitimität des derzeitigen Staatsoberhaupts erloschen ist."

Hintergrund dieser Behauptung ist, dass Selenskyjs fünfjährige Amtszeit eigentlich am vergangenen Montag ausgelaufen wäre. Doch wegen der russischen Invasion gilt in der Ukraine schon seit mehr als zwei Jahren das Kriegsrecht - und deshalb bleibt er laut ukrainischer Verfassung so lange weiter im Amt, bis wieder neu gewählt werden kann.

Was hinter Putins Verhandlungsangebot im Ukraine-Krieg steckt

In der "Bild"-Zeitung analysieren Experten Putins vermeintliche Verhandlungsbereitschaft Nico Lange, ehemaliger Chef des Leitungsstabs im Bundesverteidigungsministerium, geht von einer "gezielt platzierten Informationskampagne" aus.

  • Via "Bild" erklärt er: "Putin will die Friedensgespräche in der Schweiz beschädigen" und liefere auf diesem Weg vor der Europawahl Sprechpunkte für seine Anhänger in Deutschland und Europa.
  • Möglich sei auch, dass Wladimir Putin seine militärischen Ressourcen mittels einer Pause stärken will.

Professor Thomas Jäger von der Universität Köln glaubt laut "Bild", dass Putins Äußerung an die US-Bevölkerung gerichtet war. Da politisch dort aktuell gestritten wird, ob die Ukraine auch Russland angreifen dürfe, um den Krieg zu gewinnen, habe Putin den Verhandlungs-Köder ausgeworfen. Das Problem laut Jäger: Kein Staat sei bisher bereit, der Ukraine Sicherheitsgarantien zu gewähren.

  • "Das bedeutet, Russland hätte nach frischer Aufrüstung erneut freie Hand, das Land anzugreifen. Und das würde auch die Folge sein, denn an Russlands Zielen hat sich nichts geändert", zitiert ihn die "Bild".

Militär-Experte glaubt nicht an Putins möglichen Waffenstillstand

Beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) erklärt Militärexperte Robert Lee vom Foreign Policy Reserch Institute, dass es Russlands Minimalziel sei, den Rest des Donbass zu erobern.

  • "Ich bin skeptisch, dass Russland in diesem Jahr einen Waffenstillstand anstreben würde, solange es glaubt, auf dem Schlachtfeld weitere Gewinne erzielen zu können", analysiert der Experte.

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/news.de/dpa

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