Politik

Sonntagsfrage Baden-Württemberg vom 16.5.2024: Regierende schwarz-grüne Koalition bei 54 Prozent in aktueller Wahlumfrage

Die AfD verliert aktuell in nahezu allen Bereichen Wähler. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

  • Artikel teilen:

Aktuelle Wahlumfrage für Baden-Württemberg am 16.5.2024: CDU, Grüne und AfD vorn

Die CDU liegt bei der aktuellen Wahlumfrage zur Landtagswahl in Baden-Württemberg vorn. Das geht aus einer Umfrage vom 16.5.2024 hervor. Nach den Zahlen der Demoskopen würde die Partei von 32 Prozent der Bevölkerung gewählt und läge damit 10 Prozentpunkte vor den Grünen, die mit 22 Prozent zweitstärkste Kraft würden. Anschließend folgt in der Umfrage die AfD mit 14 Prozent, die SPD käme aktuell auf 11 Prozent. Die FDP würde 7 Prozent der Stimmen bekommen. Die Bündnis Sahra Wagenknecht läge den aktuellen Prognosen zufolge bei 4 Prozent und würde somit an der 5-Prozent-Hürde scheitern.

ParlamentLandtag von Baden-Württemberg
InstitutInfratest dimap
AuftraggeberSWR / Stuttgarter Zeitung
Befragte1.148
Art der BefragungTelefon & Online
Veröffentlichungsdatum16.5.2024
Befragungszeitraum07.5.2024 bis 14.5.2024

Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Baden-Württemberg: Veränderung zur letzten Prognose

Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap hatte bereits am 18. Januar 2024 eine vergleichbare Umfrage durchgeführt. Damals erreichte die CDU 32 Prozent, konnte ihr Ergebnis also weder verbessern noch verlor sie Anteile. Die Grünen stagnieren bei 22 Prozent. Die AfD schneidet 4 Prozentpunkte schlechter ab als bei der Umfrage zuvor, die SPD verliert 2 Prozentpunkte.

Parteiaktuelle UmfrageUmfrage vom 18. Januar 2024Differenz in Prozentpunkten
CDU32 %32 %0
Grüne22 %22 %0
Alternative für Deutschland14 %18 %-4
Sozialdemokratische Partei Deutschlands11 %9 %2
Freie Demokratische Partei7 %7 %0
Bündnis Sahra Wagenknecht4 %x %4
Freien Wähler3 %3 %0

Aktuelle Umfragewerte in Baden-Württemberg und letzte Wahlergebnisse im Vergleich

Bei einer Wahl würde die CDU deutlich besser abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2021. Mit 24,1 Prozent erzielte sie damals ein um 7,9 Prozentpunkte niedrigeres Ergebnis. Die SPD stagnierte im gleichen Zeitraum bei 11 Prozent. Die FDP müsste 3,5 Prozentpunkte abgeben, bei der Wahl hatte sie 10,5 Prozent erreicht, Bündnis90/Die Grünen würde 10,6 Prozentpunkte verlieren.

Parteiaktuelle UmfrageWahl 2021Differenz in Prozentpunkten
CDU32 %24,1 %7,9 Prozentpunkte
SPD11 %11,0 %0 Prozentpunkte
FDP7 %10,5 %-3,5 Prozentpunkte
Grüne22 %32,6 %-10,6 Prozentpunkte
AfD14 %9,7 %4,3 Prozentpunkte
Linkspartei5 %3,6 %1,4 Prozentpunkte
Bündnis Sahra Wagenknecht4 %xx
Freie Wähler3 %3,0 %0 Prozentpunkte

Welche Koalitionen wären möglich?

Die aktuelle Schwarz-Grüne Koalition hätte der Umfrage zufolge weiterhin eine Mehrheit.
Eine Koalition der Mitte, bestehend aus CDU, SPD, FDP und Grünen käme aktuell auf 72 Prozent der Stimmen und damit rund 84 Prozent der Sitze. Damit könnte sie die aktuelle Koalition nicht ablösen.

KoalitionBeteiligte ParteienStimmanteil gesamtgeschätzter Anteil SitzeKoalition möglich?
Schwarz-GelbCDU, FDP39 %45 %nein
Große KoalitionCDU, SPD43 %50 %nein
Schwarz-GrünCDU, Bündnis90/Die Grünen54 %63 %ja
Rot-GrüneSPD, Grüne33 %38 %nein
Ampel-KoalitionSPD, FDP, Grüne40 %47 %nein
Kenia-KoalitionCDU, SPD, Grüne65 %76 %ja
Jamaika-KoalitionCDU, FDP, Grüne61 %71 %ja

Wahlumfragen - wer wird gefragt?

Die Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap beruht auf in einer kombinierten Umfrage, bei der sowohl per Telefon als auch online Daten erhoben wurden. Dabei wurden 1.148 Menschen befragt. Ziel solcher Umfragen ist es, eine möglichst repräsentative Stichprobe zu erhalten. Das bedeutet, dass die Befragten in Bezug auf Alter, Geschlecht, Einkommen und Wahlverhalten möglichst genau allen Wahlberechtigten entsprechen sollen. Da 51,5 Prozent der Wahlberechtigten Frauen sind, sollte auch bei den Befragten die Mehrheit weiblich sein.
Die Tabelle schlüsselt die Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2021 nach Alter und Geschlecht auf. Angegeben sind die Werte jeweils in Prozent. So waren 21,7 Prozent der Wahlberechtigten über 70 Jahre alt. Allein über 70-jährige Frauen stellten 12,4 Prozent der Wahlberechtigten.

AlterMännerFrauenGesamt
18 - 297,36,914,2
30-397,27,014,2
40-496,86,713,5
50-599,79,619,3
60-698,38,817,1
70 und älter9,212,421,7
Gesamt48,551,5100

Die Angaben basieren auf Daten der Bundeswahlleiterin. Weil die Zahlen gerundet wurden, sind Abweichungen zwischen den angegebenen Summen und der rechnerischen Summe aus den Einzelgrößen möglich.

Wie zuverlässig sind Wahlumfragen?

Auch wenn die Sozialstruktur der Befragten derjenigen der Bevölkerung entspricht, sind Abweichungen zwischen der Prognose und dem tatsächlichen Wahlergebnis möglich. Nicht alle Menschen haben die gleiche Bereitschaft, an einer Umfrage teilzunehmen. Denkbar wäre, dass Anhängerinnen und Anhänger radikaler Parteien wie der AfD und der Linkspartei eher an Umfragen teilnehmen als solche von Mitte-Parteien. Außerdem antworten die Befragten nicht immer mit der Wahrheit. Sie könnten etwa bewusst eine radikale Partei nennen, um damit den regierenden Parteien einen "Denkzettel" zu verpassen, diese später aber nicht wählen.
In den 1970er-Jahren formulierte die damalige Leiterin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Elisabeth Noelle-Neumann zudem die Theorie von der Schweigespirale. Sie geht davon aus, dass Menschen vor allem Überzeugungen äußern, die in ihrem Umfeld als gesellschaftlich akzeptiert gelten. Noelle-Neumann äußerte damals die Vermutung, dass vor allem die CDU in den 1970er-Jahren unter diesem Phänomen litt.
Die politische Stimmung kann sich aber schnell ändern, beispielweise durch Skandale, konjunkturelle Entwicklungen oder Veränderungen bei den Arbeitslosenzahlen.

So groß ist der Unterschied zwischen Umfragen und Ergebnissen

Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.

InstitutCSUSPDFDPGrüneAfDLinksparteiFW
Wahlergebnis37,08,43,014,414,31,515,8
Institut Wahlkreisprognose37,58,03,015,514,01,015,0
Forschungsgruppe Wahlen37931614nicht erhoben15
INSA36941514215
Civey37941514115
Durchschnittliche Abweichung+0,1-0,4-0,5-1,0+0,3x+0,8

Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Tatsächlich schneidet die CDU nach Analysen des Portals dawum bei allen untersuchten Forschungsinstituten in den Umfragen schlechter ab als später bei der Wahl. Dort übertraf sie das von den Instituten Wahlkreisprognose und INSA vorhergesagte Ergebnis um durchschnittlich 1,5 Prozentpunkte. Bei den anderen Instituten war die Differenz geringer, aber auch die Forschungsgruppe Wahlen, Infratest dimap und Civey unterschätzten das spätere Wahlergebnis um durchschnittlich 0,9 bis 1,3 Prozentpunkte. Die Differenz könnte aber auch daran liegen, dass die Unionsparteien in einem Großteil des beobachteten Zeitraums die Kanzlerin stellten. Die Befragten könnten in Umfragen zunächst ihrer Unzufriedenheit Luft gemacht, sie aber später dennoch gewählt haben.
Deutlich schlechter als vorhergesagt, schnitten dagegen Linkspartei und AfD ab. Auch die FDP war in vielen Umfragen erfolgreicher als später bei der Wahl. Möglicherweise wählten viele FDP-Anhänger die Partei in vielen Bundesländern nicht, weil klar war, dass sie unter der 5-Prozent-Hürde bleiben würde.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 16.05.2024, 14:22 Uhr. +++

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/roj/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.