Politik

Aus Angst vor Putin-Angriff: "Geschlechtsneutral", Optimierung und Co.: Diese Wehrpflicht-Modelle sind möglich

Boris Pistorius prüft derzeit eine Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland. Bild: picture alliance/dpa | Britta Pedersen

  • Artikel teilen:
  • Diskussion über Rückkehr zur Wehrpflicht in Deutschland
  • Boris Pistorius prüft verschiedene Modelle
  • Geschlechtsneutrale Wehrpflicht für Männer und Frauen ab 18 Jahren möglich

Während Putins Streitkräfte in der Ukraine vorrücken und die Nato einen Krieg mit Russland befürchtet, diskutiert Deutschland über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht. Aufgrund der veränderten Sicherheitslage lässt Verteidigungsminister Boris Pistorius derzeit verschiedene Modelle einer Dienstpflicht prüfen. Die Vorschläge aus dem Ministerium reichen demnach von einer Optimierung der aktuellen Vorgehensweise bis zu einer allgemeinen Dienstpflicht für Männer und Frauen.

News.de ist jetzt auch bei WhatsApp – Hier direkt ausprobieren!

Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland: Boris Pistorius diskutiert mehrere Modelle

Unter den Vorschlägen, die Pistorius vorliegen, wäre der am weitesten gehende laut "Welt am Sonntag" eine "geschlechtsneutrale Wehrpflicht". Damit wären alle Männer und Frauen ab 18 Jahren verpflichtet, einen Online-Fragebogen auszufüllen und anschließend Wehrdienst oder einen zivilen Ersatzdienst abzuleisten, wenn nicht ausreichend Freiwillige zur Verfügung stehen. Ausgehend von dieser Wehrpflicht könne anschließend die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht diskutiert werden, zitiert die Zeitung aus dem Bericht. Dabei ginge nicht nur um die Bundeswehr, sondern auch um Feuerwehren, Sanitätsdienste oder das Technische Hilfswerk.

Alternativ könnten ausschließlich Männer zum Ausfüllen des Fragebogens und einer eventuellen Musterung verpflichtet und Frauen lediglich auf freiwilliger Basis angeschrieben werden. Die ebenfalls erwogene "Optimierung des Status quo" sieht demnach lediglich vor, allen 18-Jährigen Informationsmaterial zuzuschicken, beim Ausfüllen des Fragebogens aber auf Freiwilligkeit zu setzen. Dieses Modell gilt dem Bericht zufolge allerdings als "am wenigsten erfolgversprechend".

Lesen Sie auch:

Warum das wichtig ist: Die Wehrpflicht wurde 2011 in Deutschland unter dem damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ausgesetzt. Die damals beschlossene Regelung sieht vor, die Wehrpflicht im Spannungs- oder Verteidigungsfall wieder aufleben zu lassen. Derzeit leidet die Bundeswehr unter Personalmangel. Trotz einer Personaloffensive ist die Truppe im vergangenen Jahr auf 181.500 Soldatinnen und Soldaten geschrumpft. 

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.