"Kinder brauchen Väter": AfD verbreitet Frauenhass am Vatertag - Netz wittert Attacke auf Alice Weidel
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
10.05.2024 12.58
- AfD-Landesverband NRW verteilt Glückwünsche am Vatertag
- Rechtspopulistische Partei propagiert krudes Familienbild
- Netz wettert gegen Frauenhass
AfD empört mit Gruß zum Vatertag und propagiert "traditionelle Familie"
Der Landesverband der AfD in Nordrhein-Westfalen propagierte am Vatertag ein veraltetes Familienbild und sorgt damit für Aufruhr im Netz. "Alles Gute zum Vatertag", heißt es auf der harmlos wirkenden Grafik der Partei, die unter anderem auf Facebook geteilt wurde. Doch ein dazugehöriger Text lässt aufhorchen: "Kinder brauchen Väter. Das zeigen auch Studien, die bei 'vaterlosen' Kindern höhere Risiken für Kriminalität, gesundheitliche Probleme, Suchterkrankungen und gescheiterte Existenzen ausmachen.Jeder liebende Vater verdient Dank für seine Arbeit."
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Hintergrund: Im AfD-Grundsatzprogramm ist von einer "traditionellen Familie" die Rede. Alternative Lebensformen werden abgelehnt. "Liebe Frauen, seid Frauen! Und zur Weiblichkeit gehört die Mutterschaft dazu. Das ist das, was uns inspiriert. Das ist das, was uns groß macht – echte Männer, echte Frauen, ein echtes Volk, das was aufbaut", sagte Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, in einer Rede zum politischen Aschermittwoch. Wenn es nach der AfD ginge, sollten alleinerziehende Frauen nicht staatlich unterstützt werden. Die AfD propagiert ein reaktionäres Frauenbild und will Frauen wieder an den Herd schicken. Die rechtspopulistische Partei ist davon überzeugt, dass es keine Gleichstellungspolitik brauche. Obwohl die AfD immer wieder vorgibt, Frauen schützen zu wollen, zeigt die Realität ein anderes Bild. Im Bundestag hat die Partei bislang alle Gesetze abgelehnt, die die Rechte von Frauen verbessern.
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"Präventiv das Jugendamt einschalten!" Netz verspottet mögliche AfD-Klatsche gegen Parteichefin Alice Weidel
Unter dem Beitrag auf Facebook zeigen sich zahlreiche Nutzer verwirrt:
- "Ui, so eine Spitze gegen die Parteispitze? Neue Grabenkämpfe? Bitte, zerlegt euch gerne selbst", heißt es in einem Kommentar.
- "Haben Sie das Frau Weidel auch mal ins Gesicht gesagt?", fragt sich ein Facebook-Nutzer.
- "Was sagt denn Ihre Partei-Chefin zu dem Post? Haben Sie ihr schon geraten, sich professionelle Unterstützung für ihre Kinder zu besorgen. Laut Ihrem Post sind die Kinder ja extremst gefährdet", ist in einem weiteren Kommentar zu lesen.
- "Wenn Ihr die Weidelschen Kinder für derart gefährdet haltet, solltet Ihr vielleicht präventiv das Jugendamt einschalten", fordert ein Facebook-Nutzer.
Warum ist das wichtig? Während die AfD ein "traditionelles Familienbild" propagiert, blendet die Partei das Privatleben von Alice Weidel aus. Die Parteichefin lebt in einer gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft und hat zwei Kinder.
"Frauen haben keine Stärken in der Wirtschaft!" Propagiert die AfD hier Frauenhass?
Doch damit nicht genug: Die AfD-Grafik wurde auch auf TikTok verbreitet. Unter einem Video des Kanals "Deutschland zuerst!" sorgt ein Kommentar eines mutmaßlichen AfD-Accounts für Entsetzen. "Wir brauchen starke arbeitende Väter und Hausfrauen. Frauen haben keine Stärken in der Wirtschaft und haben in der Jobwelt nichts verloren", ist darin zu lesen. "Von welchen Jobs reden Sie? Kindergarten, Altenheim, Arzt,Schule?", will ein TikTok-Nutzer wissen. "Altenheim wird nicht mehr benötigt, wenn die Menschen zu Hause gepflegt werden. Lehrer und Ärzte sind Jobs für Männer. Und Frauen im Kindergarten verweichlichen unsere Kinder", heißt es in der Antwort des mutmaßlichen AfD-Accounts "AFD Kitzingen". "Ein Mann kann die gleiche Arbeit in der Hälfte der Zeit schaffen, da keine Zeit mit Tratschen oder Mädchenzeug verschwendet wird. Der Mann sollte nach Hause kommen und keinen Finger mehr rühren müssen", heißt es in einem weiteren frauenverachtenden Kommentar. In einem anderen Kommentar will ein TikTok-Nutzer die Meinung der AfD-Fraktion im Bundestag zu den Aussagen der "AFD Kitzingen". Eine Antwort gibt es jedoch nicht.
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bua/bos/news.de