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Kreml-Panik im Ukraine-Krieg: Das steckt wirklich hinter Wladimir Putins Polter-Drohungen gen Westen

Wladimir Putin lässt derzeit keine Gelegenheit aus, um dem Westen lautstark zu drohen - und schreckt selbst vor der Ankündigung von Atomwaffen-Übungen nicht zurück. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alexander Kazakov

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  • Drohgebärden aus Moskau: Wladimir Putin ätzt gegen den Westen
  • Russland kündigt Atom-Übungen an und droht mit Raketenangriffen auf Großbritannien
  • Was steckt hinter Putins Drohungen?

Am 7. Mai 2024 läutet Wladimir Putin seine fünfte Amtszeit als russischer Präsident formell ein, wenn er seinen Amtseid ablegt. Nur zwei Tage später, am 9. Mai, will Putin den "Tag des Sieges" mit ähnlich viel Getöse bei einer Militärparade und mit einer Rede zelebrieren. Inmitten der öffentlichen Auftritte plustert sich Putin zu Drohgebärden in Richtung Westen auf und ließ ein Manöver der taktischen Nuklearstreitkräfte der russischen Armee ankündigen.

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Wladimir Putins Drohgebärden: Moskau will "Einsatz nicht strategischer Atomwaffen" üben

Seine Atomübungen ließ der russische Präsident wie folgt begründen: "Im Zuge der Übung wird eine Reihe von Aktivitäten durchgeführt, um die Vorbereitung und den Einsatz nicht strategischer Atomwaffen zu üben", teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau am 6. Mai mit. Der Erklärung zufolge sei Putin der Ansicht, dass die Nato-Mitgliedsstaaten drauf und dran seien, "die Sicherheit der Russischen Föderation zu untergraben", weshalb Russland nun gezwungen sei, seine "nukleare Abschreckung" zur Schau zu stellen.

In der aktuellen Mitteilung war allerdings keine Rede davon, dass bei dem Manöver auch mit Raketen geübt wird, die tatsächlich Atomsprengköpfen tragen. Wann und wo genau die Übung beginnen soll, war zunächst unklar. An der Übung teilnehmen sollen der südliche Wehrbezirk sowie die Seestreitkräfte.

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So begründet Russland die geplanten Atomwaffen-Übungen

Bereits in der Vergangenheit hatte Russland seine Nuklearstreitkräfte ohne Atomsprengköpfe trainieren lassen. So wurden etwa im Oktober 2023 zu Übungs- und Abschreckungszwecken zwei Interkontinentalraketen und mehrere Marschflugkörper abgefeuert. Die nun angekündigte Übung begründete Moskau mit vermeintlich "provokativen Äußerungen und Drohungen einzelner westlicher Beamter gegen die Russische Föderation". Kremlsprecher Dmitri Peskow bekräftigte auf Nachfrage von Journalisten, konkreter Anlass seien unter anderem Äußerungen von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron gewesen, der einen Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine nicht grundsätzlich ausschließen will. Solche Aussagen zeigten "die Absicht, bewaffnete Kontingente in die Ukraine zu schicken", behauptete Peskow.

Auch das Außenministerium in Moskau führte neben der angeblich von den USA forcierten weltweiten Stationierung von Mittelstreckenraketen Äußerungen von Großbritanniens Außenminister David Cameron und Macron als Grund für die Übung an. Der Sinn des Manövers bestehe darin, "die Hitzköpfe in den westlichen Hauptstädten abzukühlen" und ihnen die Risiken einer direkten militärischen Konfrontation vor Augen zu führen, heißt es in der Erklärung.

Wladimir Putin seit 24 Jahren Russland-Präsident: Fünfte Amtszeit hat begonnen

  • Putin will am Vormittag des 7. Mai 2024 den Eid für eine weitere Amtszeit als russischer Präsident ablegen.
  • Damit beginnen für den Krem-Chef sechs weitere Jahre als russischer Staatschef.
  • Die Zeremonie im Moskauer Kreml findet vor Vertretern der Regierung, beiden Kammern des russischen Parlaments und weiteren hochrangigen Gästen statt.
  • Wladimir Putin (71), der die Politik im Land seit 24 Jahren beherrscht, hatte sich bei der Präsidentenwahl im März ein Rekordergebnis von mehr als 87 Prozent der Stimmen bescheinigen lassen.

Säbelrasseln im Kreml: Wladimir Putin schickt Drohungen gegen den Westen

Bei der Ankündigung der Atomwaffen-Übungen sollte es jedoch nicht bleiben: Wenige Stunden, bevor Wladimir Putin seinen Amtseid ablegen sollte, waren aus dem Kreml neue Drohungen gen Westen zu vernehmen. 

Wladimir Putin droht Großbritannien mit Vergeltung bei Raketenschlägen wegen Ukraine-Unterstützung

Nach Aussagen des britischen Außenministers David Cameron, wonach die Ukraine das Recht dazu habe, sich zu verteidigen und von seinem Land gelieferte Raketen für Angriffe auf russisches Gebiet zu nutzen, kam die Reaktion aus Moskau prompt: Der dortige Botschafter Großbritanniens wurde einbestellt und bekam eine Protestnote übergeben, wie das russische Außenministerium am 6. Mai 2024 mitteilte. Demnach wurde er "gewarnt, dass eine Antwort auf ukrainische Schläge mit britischen Waffen auf russisches Territorium sich gegen alle Militärobjekte und -technik Großbritanniens sowohl auf dem Gebiet der Ukraine als auch außerhalb richten kann".

Camerons Aussagen würden die frühere Zusicherung der britischen Regierung widerlegen, dass Raketen mit größerer Reichweite nicht gegen russisches Gebiet selbst eingesetzt würden. "Faktisch hat er sein Land damit als Konfliktpartei anerkannt" , kritisierte das russische Außenministerium. Cameron hatte zuletzt bei seinem Besuch in Kiew der Ukraine erneut Unterstützung zugesichert. Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge betonte er während seiner Reise, es liege an Kiew zu entscheiden, wie sie gelieferte Waffen einsetzen - das Recht zu Vergeltungsangriffen auf Ziele in Russland habe die Ukraine jedenfalls.

Was steckt hinter Wladimir Putins Drohgesten in Richtung Westen?

Mit seiner Amtseinführung und den Feierlichkeiten zum "Tag des Sieges" hat Wladimir Putin eine Bühne, um seine Drohungen gen Westen öffentlichkeitswirksam in die Welt hinauszuposaunen. Doch hinter den Drohgebärden dürfte blanke Panik stecken: Die jüngst angekündigten Waffenlieferungen des Westens in die Ukraine und ein mehrere Milliarden US-Dollar umfassendes Hilfspaket aus den Vereinigten Staaten, das unlängst bewilligt wurde, dürfte Wladimir Putins Pläne im Ukraine-Krieg deutlich erschweren und den Kreml-Chef ungewohnt nervös machen. Dem Vernehmen nach hatte Putin mit einer Frühjahrsoffensive in der seit mehr als zwei Jahren vom russischen Angriffskrieg gebeutelten Ukraine geplant, doch mit neuem Kriegsgerät aus dem Westen dürfte die Ukraine nun für Putins Armee nicht mehr leicht einzunehmen sein.

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/news.de/dpa

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