Politik

Chlorpikrin im Ukraine-Krieg: US-Vorwurf des Chemiewaffeneinsatzes: Das macht die Chemikalie so gefährlich

Die US-Regierung wirft Russland vor Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov

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Russland versucht systematisch ukrainische Truppen von der Front zu vertreiben. Dabei soll das russische Militär offenbar chemische Waffen eingesetzt haben. Das wirft das US-Außenministerium dem Kreml vor.

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US-Außenministerium wirft Russland Einsatz von Chemiewaffen im Ukraine-Krieg vor

Russland verstößt nach Angaben der US-Regierung gegen die Chemiewaffenkonvention der Vereinten Nationen. Im Angriffskrieg gegen die Ukraine habe das russische Militär verschiedene Reizgase "als eine Form der Kriegsführung" eingesetzt, teilte das US-Außenministerium am Mittwoch mit. Es handle sich bei dem Kampfstoff um Chlorpikrin sowie ein "Aufstandsbekämpfungsmittel (Tränengas) berichtet "Kyiv Post". "Der Einsatz solcher Chemikalien ist kein Einzelfall", hieß es in der Mitteilung. Russische Truppen wollten damit ukrainische Streitkräfte aus befestigten Stellungen vertreiben und so auf dem Schlachtfeld taktische Vorteile erzielen. Russland hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die russische Regierung leugnete, ein Chemiewaffenarsenal zu besitzen.

Hintergrund zu Chlorpikrin

Bei dem auch alsAquinite oder PS bekannten Chemikalie handelt es sich um eine verbotene Kampfsubstanz. Sie kann aber auch als Pestizid und Desinfektionsmittel eingesetzt werden. Der britische Chemiker Jon Stenhouse entwickelte den Stoff 1848. Russland führte die Chemikalie zuerst als Kampfmittel ein. Das deutsche Militär setze Chlorpikrin erstmals im Ersten Weltkrieg unter dem Namen Grünkreuz-1 unter anderem in Kanonen ein. Es gehört zu den Lungenkampfstoffen. Wie der Name verrät, schädigt das stark riechende und flüchtige Gas die Lunge. Gasmasken schützen nur kurzzeitig vor der Substanz. Folgende Auswirkungen kann Chlorpikrin haben:

  • Lungenkampfstoffvergiftung: Sie löst ein Lungenödem aus, das sich durch schaumig-roten Auswurf, Atemnot und laute Atemgeräusche kennzeichnet.
  • Brustschmerzen
  • Hautblasen
  • gereizte Augen
  • Angst
  • Schock
  • Tod durch Ersticken

(Quelle: Chemie.de)

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Putins-Truppen sollen Gasgranaten im Ukraine-Krieg eingesetzt haben

Die Ukraine hat in der Vergangenheit Russland mehrfach den Einsatz von Chemiewaffen vorgeworfen. Die UN-Chemiewaffenkonvention verbietet dies. So beklagte der ukrainische Generalstab zu Jahresbeginn, dass russische Truppen das Reizgas CS gegen ukrainische Soldaten in Schützengräben einsetzten. Die Gasgranaten würden von Drohnen abgeworfen oder von der Artillerie verschossen, hieß es aus Kiew. Moskau hat seinerseits den ukrainischen Streitkräften ebenfalls den Einsatz verbotener Chemiewaffen vorgeworfen.

USA erlässt neue Sanktionen gegen Putin und Unterstützer-Firmen

Derweil hat das US-Finanzministerium gegen Unternehmen aus Russland und anderen Ländern Sanktionen erlassen, die Putins Angriffskrieg in der Ukraine unterstützen - darunter China. Es handelt sich um insgesamt 300 Firmen. Dadurch soll deren Industrie geschwächt werden, darunter auch Hersteller, die an chemischen und biologischen Waffenprogrammen beteiligt sind.

Wieso wir über den Ukraine-Krieg berichten

Am 24. Februar startete Russland seine Angriffe auf die Ukraine. Wladimir Putins Militär hat seine Strategie verändert und die Kämpfe nach Osten verlegt. Im Frühsommer soll Russland eine Großoffensive starten. Die Ukraine verlangte zuletzt aufgrund mangelnder militärischer Mittel neue Hilfen aus dem Westen. Die USA hatten ein neues Hilfspaket beschlossen. Russland setzt seine barbarischen Kämpfe fort und fährt selbst Verluste ein. Anders als Russland berichtet, sollen die Sanktionen große Auswirkungen auf die russische Waffenindustrie und die Wirtschaft im Allgemeinen haben.

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/hos/news.de/dpa

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