Politik

Robert Habeck: "Der gefährlichste Politiker!" Ehemalige Weggefährten rechnen mit Grünen-Minister ab

Robert Habeck steht mächtig in der Kritik. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

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  • Reform des Klimaschutzgesetztes ermöglicht schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien.
  • Ehemalige Weggefährten erheben daher bitterböse Kritik an Robert Habeck.
  • Sie werfen ihm vor, der "gefährlichste Politiker" für den Naturschutz zu sein.

Fundamentale Kritik an Robert Habeck: Alte Weggefährten und ehemalige Grünen-Kollegen rechnen bitterböse mit dem Bundeswirtschaftsminister ab. Für den BUND-Chef von Schleswig-Holstein ist Habeck einer der "gefährlichsten Politiker".

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"Der gefährlichste Politiker" für Naturschutz! Bittere Abrechnung mit Robert Habeck

Von 2012 bis 2018 war Robert HabeckMinister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein. Als er in die Bundespolitik wechselte, sprach Ole Eggers, Landesgeschäftsführer beim Umweltverband BUND, von Habeck als "charmanten, charismatischen Macker". Doch mittlerweile hat sich seine Meinung über den Grünen-Politiker gewaltig geändert."Robert Habeck ist für den Naturschutz der gefährlichste Politiker, den wir auf der ganzen Bühne haben", sagte Eggers im Gespräch mit der "SHZ". "Ihm ist wichtig, wie er in den Geschichtsbüchern steht – alles, was ihn da behindert, wird beiseite geräumt."

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Auslöser für die Kritik ist ein Gesetz, das Habeck im Eiltempo durchgedrückt hat. Mit der Reform des Klimaschutzgesetzes, die am Freitag verabschiedet wurde, könne der Ausbau der Erneuerbaren Energien nun deutlich beschleunigt werden. Jedoch zu Lasten des Naturschutzes. Demnach brauche es für einzelne Windräder schon bald keine einzelnen Prüfverfahren mehr vor Ort. Es reiche eine Schreibtischgenehmigung aus. Was innerhalb von 45 Tagen nicht bearbeitet wurde, gelte demnach als umweltrechtlich genehmigt. "Er zieht uns den Boden unter den Füßen weg", schimpft Eggers. "Das Klima kann man in den nächsten Jahrzehnten ändern – der Artenverfall ist nicht rückgängig zu machen."

"Kritik ist nicht erwünscht!" Robert Habeck verfolge seine Agenda

Mit seiner Kritik ist der schleswig-holsteinische BUND-Chef nicht allein. Auch der Nabu wettert gegen das Habeck-Gesetz. "Das Gesetz trägt entschieden dazu bei, den Klimaschutz gegen den Naturschutz auszuspielen", sagt Alexander Schwarzlose, Nabu-Chef Alexander in Schleswig-Holstein, gegenüber der "SHZ". Er befürchtet, dass die 45-Tage-Regelung dazu beitragen könnte, "dass Windräder regelmäßig genehmigt werden, ohne dass die Zentralelemente des Naturschutzes geprüft worden sind." Und weiter: "Gebiets- und Artenschutz verkommen so weitgehend zu leeren Worthülsen."

Der ehemalige Grünen-Landeschef Arfst Wagner wirft Habeck eine Entfremdung von eigenen Idealen vor. "Ich sehe inzwischen zwei Robert Habecks", sagt er gegenüber der "SHZ". "Der eine macht knallharte Realpolitik. Und den anderen kenne ich noch aus Schleswig-Holstein – der hat Gegensätze in Verhandlungen vereint." Habeck sehe nur noch seine eigene Agenda und habe sich ein "ein falsches Umfeld aufgebaut". Wagner glaubt, dass sich Habeck Leute holt, die ihm zusprechen. "Kritik ist nicht erwünscht."

"Er zerstört die Natur um das Klima zu retten!" Netzgemeinde wettert gegen Habeck

Im Netz sorgt die Kritik an Habeck für reichlich Diskussionen.

  • "Er zerstört die Natur um das Klima zu retten", schreibt ein X-Nutzer
  • "Das sind die üblichen Übertreibungen von BUND und NABU. Fakt ist, dass Habeck die Klimawende voranbringen muss. Da lügen sich dann einige was in die Tasche. Windräder und PV-Anlagen gehören dazu wie auch Zwischenlösungen", ist in einem Tweet zu lesen.
  • "#Habeck ist nicht für den Naturschutz der gefährlichste Politiker, den wir haben. Habeck und die #Gruenen sind die gefährlichsten Personen für Gesamt Deutschland, insb. Demokratie, Freiheit, Wohlstand und AUCH Natur", ist sich ein X-Nutzer sicher.

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