Politik

Annalena Baerbock: Experten entsetzt - Kopfschütteln über "naive" Aussage" der Außenministerin

Annalena Baerbock sorgte mit einer Aussage zum Nah-Ost-Konflikt für Kopfschütteln. Bild: picture alliance/dpa | Britta Pedersen

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Außenministerin Annalena Baerbock hat nach Israels mutmaßlichem Vergeltungsschlag gegen den Iran mit Nachdruck vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Jetzt sei "die Stunde, wo alles dafür getan werden muss, dass keine Eskalationsstufe mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region entsteht", sagte die Grünen-Politikerin am Freitag (19.04.) zum Abschluss des Treffens der Außenminister aus sieben großen westlichen Industrienationen (G7) auf Capri. "Die Menschen im Nahen Osten wollen nur eins: in Frieden leben", so Annalena Baerbock. Doch ausgerechnet dieser letzte Satz sorgt nun für Kopfschütteln unter Experten.

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Annalena Baerbock für Statement zum Nah-Ost-Konflikt kritisiert

"Von welchem Nahen Osten spricht Frau Baerbock eigentlich?", zeigte sich der Historiker Michael Wolffsohn im Interview mit der "Bild"-Zeitung verwundert. "Hamas, Iran, Hisbollah, die Huthis, der Islamische Staat, Assad in Syrien, die Milizen im Irak, und und und ... Vielleicht bräuchte Frau Baerbock einen Einführungskurs in die Politik des Nahen Ostens", kritisierte Wolffsohn die Außenministerin.

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Nicht der einzige Experte, der über das Statement der Außenministerin nur den Kopf schütteln kann. Auch Prof. Thomas Jäger von der Universität Köln zeigte sich entsetzt ob Annalena Baerbocks Aussage. "Da reicht schon das Wort ‚naiv' nicht mehr aus. Sie ist nach dem 7. Oktober siebenmal nach Israel gereist und hat offenbar nicht verstanden, dass es im ganzen Nahen Osten Gruppen und Staaten gibt, die überhaupt nicht in Frieden leben wollen." Aktuell sterben in Gaza täglich noch immer Dutzende Menschen, weil die Hamas und Israel sich bekämpfen. Weiterhin toben im ganzen Nahen Osten innerarabische Bürgerkriege (Syrien, Libyen, Jemen).

Eklat um Baerbock-Aussage zu Nah-Ost-Konflikt

Annalena Baerbocks Ziel ist es zwar, Israel zu einer Waffenruhe in Gaza zu bewegen, doch ihre Kommunikation sei laut Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und früher Grünen-Parteifreund Baerbocks im Bundestag, durchaus verbesserungswürdig. Bezogen auf einen Beitrag des Baerbock-Ministeriums beim Kurznachrichtendienst X, alle Menschen im Nahen Osten würden in Frieden leben wollen ("Everyone in the Middle East wants peace") erklärte Beck: "Der Satz ist eine für X typische Verkürzung. Korrekt ist: Viele Menschen im Nahen Osten wollen Frieden, andere wollen, dass alle Juden tot sind. Wer Frieden schaffen will, darf sich über die Feinde des Friedens keine Illusionen machen und muss sich wappnen und wehren. Alles Andere ist gefährlich. Israel weiß das. Das Social Media Team des Auswärtigen Amtes sollte da etwas differenzierter kommunizieren. Auch wenn uns allen das nicht immer so gelingt."

Auch von der Netzgemeinde hagelte es Kritik für diesen Satz. "Nein. Nicht alle Menschen im Nahen Osten wollen in Frieden leben", "Der erste Satz ist Unsinn" und "Die Augen vor dem Extremismus, vor allem dem Islamismus, zu verschließen, löst keine Probleme. Die Realität schlägt zu", heißt es unter anderem unter dem Beitrag des Außenministeriums bei X.

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/news.de/dpa

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