Politik

Annalena Baerbock News: Baerbock verärgert über Berichte zu Streit mit Netanjahu

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock im Gespräch mit Medienvertretern. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

  • Artikel teilen:

Außenministerin Annalena Baerbock hat sich verärgert über Berichte geäußert, wonach es einen massiven Streit zwischen ihr und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gab. "Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, "war mit dem Stab des Premierministers in Kontakt und hat klargemacht, was wir von solchen verzerrenden Veröffentlichungen halten", sagte die Grünen-Politikerin am Freitag bei einer zum Abschluss des Treffens der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri auf die Frage eines Journalisten, ob sie über den Vorgang bereits mit Netanjahu gesprochen habe.

"Wir berichten nicht aus vertraulichen Gesprächen", betonte Baerbock. "Mein Haus und der deutsche Botschafter in Israel haben sich dazu ja bereits geäußert." Sie ergänzte: "Uns gegenüber wurde Bedauern über die Veröffentlichung, deren Quelle unklar sei, ausgedrückt und wir haben genau dem nichts weiter hinzuzufügen."

Zuvor hatte schon das Auswärtige Amt in Berlin einen Bericht über einen Streit zwischen Baerbock und Netanjahu am vergangenen Mittwoch als irreführend bezeichnet. Kernpunkte der Darstellung des einstündigen Treffens der beiden seien falsch, schrieb das Auswärtige Amt auf der Plattform X (vormals Twitter).

Eine Journalistin des israelischen TV-Senders Channel 13 hatte zuvor auf X von einem schwierigen Treffen zwischen Baerbock und Netanjahu berichtet. Grund des Streits soll demnach gewesen sein, dass Baerbock Aufnahmen aus dem Gazastreifen gezeigt wurden, auf denen mit Lebensmittel gefüllte Märkte zu sehen waren. Die Grünen-Politikerin habe daraufhin auf den Hunger der Menschen in dem Küstengebiet hingewiesen. Netanjahu soll gesagt haben, dass es keine Fälle von Hunger dort gebe.

Der Regierungschef habe lautstark erwidert, dass die Bilder echt seien und Israel nicht wie die Nazis eine erfundene Realität zeige. Die Nazis hatten 1942 etwa ein Filmteam einen Propagandafilm mit gestellten Szenen des Alltags im Warschauer Ghetto drehen lassen. Baerbock habe Netanjahu daraufhin gefragt, ob er sagen wolle, dass etwa Mediziner im Gazastreifen sowie internationale Medien nicht die Wahrheit berichteten.

Baerbock hatte bei ihrem siebten Israel-Besuch am Mittwoch unter anderem Netanjahu und Staatspräsident Izchak Herzog getroffen.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, YouTube und WhatsApp? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.