Politik

Rechtschreibung im Deutschunterricht: Fehlersuche bald Geschichte - Bildungsministerium plant Veränderung

In Schleswig-Holstein sollen Lehrer nicht mehr Rechtshschreibfehler in Deutschaufsätzen zählen (Symbolfoto). Bild: Adobe Stock/ kittyfly

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In Schleswig-Holstein streichen Lehrerkräfte in Deutschaufsätzen immer noch Rechtschreibfehler an, doch damit ist ab dem Schuljahr2024/2025 Schluss. Denn der sogenannte Fehlerquotient zur Bewertung der Rechtschreibkompetenzen soll wegfallen.

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Rechtschreibung: Schleswig-Holstein schafft Fehlerquotient in Deutschaufsätzen ab

Damit folgt Schleswig-Holstein einer bundesweiten Vereinheitlichung der Prüfungsbedingungen. Dennoch bleiben Rechtschreibung und Zeichensetzung weiterhin wichtiger Bestandteil bei der Notensetzung, so das Bildungsministerium.

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Komplett unwichtig werden Rechtschreibung und Zeichensetzung aber nicht, so das Ministerium. Schüler erhalten eine qualitative Rückmeldung über ihre Fehler in Deutschprüfungen. Der Fehlerquotient wird bislang aus einem Verhältnis der Rechtschreibfehler und der geschriebenen Wörter errechnet und ist entscheidend für die Note. Die Kieler Nachrichten hatten darüber zuerst berichtet. "Die Vermittlung von Rechtschreib- und Zeichensetzungskompetenz bleibt weiterhin zentral", sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU)am Dienstag (9. April). Zuvor hatten die "Kieler Nachrichten" berichtet.

Rechtschreibkompetenz stärker beachten

"Didaktisch ist der Wegfall des überkommenen Fehlerquotienten durchaus sinnvoll, weil die Schülerinnen und Schüler zukünftig eine qualitative Rückmeldung erhalten über Fehlerschwerpunkte und über die Systematik ihrer Fehler", sagte Prien. Zudem könnten Lehrkräfte gerechter die Rechtschreibkompetenzen bewerten. "Basis ist ein differenzierter Analysebogen, den das Ministerium aktuell entwickelt und den Lehrkräften zum neuen Schuljahr zur Verfügung stellt. Also: Differenzierte Rückmeldung an die Schülerinnen und Schüler statt bloßes Fehlerzählen."

Schleswig-Holstein ist neben Hessen das einzige Bundesland, dass noch den Fehlerquotienten nutzt.Bislang erhalten Schülerinnen und Schüler beispielsweise nur noch die Note 2, wenn sie einen Rechtschreibfehler auf 149 Wörter machen. Ist es einer auf 99 Wörter, gibt es nur noch die Note 3.

Experten befürworten Wegfall des Fehlerquotienten bei der Rechtschreibprüfung

Der Ansatz findet bei einigen Experten Zustimmung. Kerstin Quellmann, Vorsitzende der GEW Schleswig-Holstein sieht das Vorhaben positiv, fordert aber vom Bildungsministerium mehr Zeit für Lehrkräfte, damit diese ihren Unterricht darauf umstellen können, schreibt der NDR. Als richtigen Schritt bezeichnet Christian Gefert, Vorsitzender der Hamburger Gymnasialschulleitervereinigung (VLHGS) den Wegfall des Fehlerquotienten. "Der sprachliche Ausdruck macht sich nicht allein daran fest, sich ganz ohne Fehler auszudrücken", sagte er gegenüber der "Bild". Fehler müssen nach seiner Aussage trotzdem weiterhin angestrichen werden. Aber es sei wichtig, "sie auch im Hinblick auf ihre Bedeutung" zu gewichten. "Die Streichung des Fehlerquotienten ist kein Problem, wenn weiterhin gezielt eine korrekte Rechtschreibung von klein auf gelehrt und eingefordert wird. Verstöße gegen die Sprachrichtigkeit sind daher weiterhin zu kennzeichnen und auch angemessen in die Bewertung einzubeziehen", sagt Stephan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands dem Boulevardblatt.

Kritik an Rechtschreibplänen

Kirsten Schmöckel, Landesvorsitzende des Philologenverbands, den "Kieler Nachrichten", betonte aber, dass es wichtig sei, dass Schüler:innen im Berufsleben nicht mehr denken, dass Rechtschreibung und Grammatik nicht mehr wichtig seien. Der Chef des Unternehmens Trigema, Wolfgang Grupp, äußerte sich noch kritischer und setzte den Wegfall mit der Leistung gleich. "Wir dürfen uns nicht beschweren, dass folgende Generationen keine Leistung mehr bringen wollen, wenn wir sogar schon bei der Rechtschreibung nachgeben", so Grupp.

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/bua/news.de/dpa

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