Tino Chrupalla: AfD-Chef empört mit Geburtsgruß an Gerhard Schröder
Erstellt von Martin Gottschling
07.04.2024 19.16
Trotz Wladimir Putins brutalem Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt sich die AfD weiterhin für freundschaftliche Beziehungen mit Russland ein. Für ihre Nähe zum Kreml wurden die Rechtspopulisten ebenso kritisiert wie Altkanzler Gerhard Schröder, der am Sonntag, 7. April 2024, seinen 80. Geburtstag feierte und gute Beziehungen zu Putin pflegte. AfD-Chef Tino Chrupalla machte jetzt noch einmal deutlich, wie einig er sich mit dem SPD-Politiker beim Thema Russland ist.
Tino Chrupalla lobt Gerhard Schröder für Partnerschaft mit Russland
Tino Chrupalla hat Gerhard Schröder auf der Internetplattform X (vormals Twitter) zum 80. Geburtstag gratuliert - und dabei ausschließlich seine Nähe zu Russland gewürdigt. Er schrieb: "Als Kanzler setzte er sich für strategische Partnerschaft mit Russland ein und bereitete Nord Stream, der Lebensader unserer Industrie, den Weg. Sein Lebenswerk wird einst vollendet. Ich gratuliere dem Bundeskanzler a.D. herzlich zum Geburtstag!"
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AfD-Chef hebt Schröders Einsatz für umstrittenes Projekt Nord Stream 2 hervor
Der Bau der Erdgasleitung Nord Stream 2 wird von den Regierungsparteien bis hin zur oppositionellen Union rückwirkend als Fehler betrachtet, weil er Deutschland noch weiter in die energiepolitische Abhängigkeit von Moskau führte. Diese wiederum stärkte Russlands Wirtschaft und trug dazu bei, sie für den späteren Angriff auf die gesamte Ukraine zu ertüchtigen. Schröder ist weiterhin für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der beiden Nord-Stream-Pipelines tätig.
Tino Chrupalla wird weitere Anbiederung an Russland vorgeworfen
Entsprechend lässt sich auch die Kritik unter Chrupallas Geburtstagsgruß nachvollziehen. "Es wird immer peinlicher mit Tinos Russland-Anbiederungen", heißt es in einem Kommentar. Ein weiterer Nutzer fragt: "Kommen die Glückwünsche per Anweisung aus dem Kreml oder von Herzen?". Auch dieser User meint: "Hört sich an, wie ein Text den Moskau hören will. Komisch. Wer den [Kothaufen-Emoji] AfD wählt Russland und Vaterlandsveräter." Andere sehen den Tweet weniger kritisch. So heißt es in den Kommentaren auch: "Das ist Partnerschaft und eine Achtung vor einem Menschen! Egal welche Partei! Das ist demokratisches verhalten! Man muss den politischen Gegner nicht denunzieren und verächtlich behandeln! Er sollte immer genau so behandelt werden wie man selbst gern behandelt werden möchte!" Dieser Nutzer hingegen richtet sich nach Chrupallas Geburtstagsgruß mahnend an den SPD-Altkanzler: "Jetzt würde ich mir aber Gedanken machen, Herr Schröder. Wenn man aus dem rechten Lager Glückwünsche erhält, hat man wahrscheinlich viel falsch gemacht!"
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gom/news.de/dpa