Politik

Gerhard Schröder wird 80: Altkanzler spricht Klartext über Party-Pläne mit Wladimir Putin

Gerhard Schröder feiert im April seinen 80. Geburtstag. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

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Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) bereut auch fast zwei Jahrzehnte nach dem Ende seiner politischen Laufbahn keine wichtige Entscheidung, die er in seiner aktiven Zeit getroffen hat. Schröder wird am 7. April 80. Offizielle Empfänge wie noch zu seinem 70. Geburtstag wird es diesmal nicht geben. 2014 hatte die SPD ihren Altkanzler und ehemaligen Vorsitzenden noch mit einem Festakt im Berliner Kunstmuseum Hamburger Bahnhof gewürdigt. Inzwischen lädt die SPD-Spitze Schröder nicht einmal mehr zu ihren Parteitagen ein, wie es für ehemalige Parteichefs eigentlich üblich ist.

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Wladimir Putin reist mit Kosakenchor nach Hannover

Die Gründe? Schröder ist seit seiner Kanzlerschaft mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet. Er hat den russischen Angriff auf die Ukraine zwar als Fehler bezeichnet, hält aber dennoch an seiner Freundschaft zu Putin fest. Die SPD-Spitze grenzt ihn deswegen aus. Kurz nach seiner Abwahl stieg Schröder als Lobbyist bei russischen Energieunternehmen ein und ist bis heute für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines durch die Ostsee tätig. "Das ist meine Sache", verteidigt er diese Entscheidung. "Und ich habe immer darauf geachtet, dass das, was ich im Beruflichen tue - ich bin Anwalt und bin natürlich auch mit Wirtschaftspolitik vertraut - im Einklang mit internationalem und deutschem Recht ist. Und das ist so und das bleibt so."

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Wladimir Putin wird zu einer privaten Schröder-Party nicht erscheinen. In Deutschland müsste er wegen eines internationalen Haftbefehls mit einer Festnahme rechnen. Zum 60. Geburtstag Schröders war Putin noch mit einem Kosakenchor nach Hannover gereist - damals war Schröder noch Kanzler und Putin zusammen mit den führenden westlichen Staats- und Regierungschefs Mitglied der G8.

Keine Putin-Party mit Gerhard Schröder: "Das sieht nicht so aus"

Anders als bei seinem 70. Geburtstag plant Schröder auch nicht, zum Nachfeiern mit Putin nach Russland zu reisen. "Das sieht nicht so aus", sagte er auf eine entsprechende Frage und fügte hinzu: "Es gibt keinen Grund, aus meinem 80. Geburtstag eine politische Veranstaltung zu machen, und ich habe nicht vor, über Privates anlässlich meines Geburtstages zu reden." 2014 hatte der Altkanzler bei einem Empfang der Nord Stream AG im Jussupow-Palais in St. Petersburg seinen 70. Geburtstag mit Putin nachgefeiert - kurz nach der russischen Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

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