Sonntagsfrage Baden-Württemberg vom 21.3.2024: Grüne verlieren Mehrheit im Südwesten
Erstellt von Tilman Weigel
19.08.2024 10.12
Aktuelle Wahlumfrage für Baden-Württemberg am 21.3.2024: CDU, Grüne und AfD vorn
Bei der aktuellen Wahlumfrage zur Landtagswahl in Baden-Württemberg schneidet die CDU als stärkste Kraft ab und überholt damit die Grünen. Das geht aus einer INSA-Umfrage vom 21.3.2024 hervor. 30 Prozent würden die Partei den Umfragen zufolge wählen. Sie läge damit 7 Prozentpunkte vor Bündnis90/Die Grünen, die mit 23 Prozent nur noch zweitstärkste Kraft würden und bisher den Ministerpräsidenten stellen.
In der Wählergunst auf Platz drei läge die AfD mit 16 Prozent, die SPD käme aktuell auf 11 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht würde 7 Prozent der Stimmen bekommen. Die FDP läge den aktuellen Prognosen zufolge bei 7 Prozent, würde also ebenfalls ins Parlament einziehen.
Parlament | Landtag von Baden-Württemberg |
---|---|
Institut | INSA |
Auftraggeber | Schwäbische Zeitung |
Befragte | 1.000 |
Art der Befragung | Online |
Veröffentlichungsdatum | 21.3.2024 |
Befragungszeitraum | 04.3.2024 bis 11.3.2024 |
Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Baden-Württemberg: Veränderung zur letzten Prognose
Am 3. April 2023 hatte das gleiche Institut bereits eine Umfrage durchgeführt. Im Vergleich zu dieser Erhebung konnte die CDU deutlich zulegen. Sie gewinnt 3 Prozentpunkte. In der letzten Umfrage hatte die Partei noch 27 Prozent erreicht. Die CDU hat ihre Position gegenüber der Grünen damit deutlich verbessert. Diese verlieren im gleichen Zeitraum 5 Prozentpunkte. Die AfD schneidet 4 Prozentpunkte besser ab als bei der Umfrage zuvor, die SPD verliert 2 Prozentpunkte.
Partei | aktuelle Umfrage | Umfrage vom 3. April 2023 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
CDU | 30 % | 27 % | 3 |
Grüne | 23 % | 28 % | -5 |
Alternative für Deutschland | 16 % | 12 % | 4 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 11 % | 13 % | -2 |
Bündnis Sahra Wagenknecht | 7 % | x % | 7 |
Freie Demokratische Partei | 7 % | 9 % | -2 |
Die Linke | 3 % | 3 % | 0 |
Aktuelle Umfragewerte in Baden-Württemberg und letzte Wahlergebnisse im Vergleich
Bei einer Wahl würde die CDU deutlich besser abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2021. Mit 24,1 Prozent erzielten sie damals ein um 5,9 Prozentpunkte niedrigeres Ergebnis. Die SPD stagnierte im gleichen Zeitraum bei 11 Prozent. Die FDP müsste 3,5 Prozentpunkte abgeben, bei der Wahl hatte sie 10,5 Prozent erreicht, Bündnis90/Die Grünen würde 9,6 Prozentpunkte verlieren.
Partei | aktuelle Umfrage | Wahl 2021 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
CDU | 30 % | 24,1 % | 5,9 Prozentpunkte |
SPD | 11 % | 11,0 % | 0 Prozentpunkte |
FDP | 7 % | 10,5 % | -3,5 Prozentpunkte |
Grüne | 23 % | 32,6 % | -9,6 Prozentpunkte |
AfD | 16 % | 9,7 % | 6,3 Prozentpunkte |
Linkspartei | 3 % | 3,6 % | -0,6 Prozentpunkte |
Bündnis Sahra Wagenknecht | 7 % | x | x |
Welche Koalitionen wären möglich?
Die aktuelle Schwarz-Grüne Koalition hätte demnach weiterhin eine Mehrheit.
Eine Koalition der Mitte, bestehend aus CDU, SPD, FDP und Grünen käme aktuell auf 71 Prozent der Stimmen und damit rund 76 Prozent der Sitze. Damit könnte sie die aktuelle Koalitionablösen.
Koalition | Beteiligte Parteien | Stimmanteil gesamt | geschätzter Anteil Sitze | Koalition möglich? |
---|---|---|---|---|
Schwarz-Gelb | CDU, FDP | 37 % | 39 % | nein |
Große Koalition | CDU, SPD | 41 % | 44 % | nein |
Schwarz-Grün | CDU, Bündnis90/Die Grünen | 53 % | 56 % | ja |
Rot-Grüne | SPD, Grüne | 34 % | 36 % | nein |
Ampel-Koalition | SPD, FDP, Grüne | 41 % | 44 % | nein |
Kenia-Koalition | CDU, SPD, Grüne | 64 % | 68 % | ja |
Jamaika-Koalition | CDU, FDP, Grüne | 60 % | 64 % | ja |
Wie funktionieren Wahlumfragen?
Die Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts INSA beruht auf in einer persönlichen Umfrage mit Face-to-Face-Interviews. Dabei wurden 1.000 Menschen befragt. Ziel solcher Umfragen ist es, eine möglichst repräsentative Stichprobe zu erhalten. Das bedeutet, dass die Befragten in Bezug auf Alter, Geschlecht, Einkommen und Wahlverhalten möglichst genau allen Wahlberechtigten entsprechen sollen. Da 51,5 Prozent der Wahlberechtigten Frauen sind, sollte auch bei den Befragten die Mehrheit weiblich sein.
Die Tabelle schlüsselt die Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2021 nach Alter und Geschlecht auf. Angegeben sind die Werte jeweils in Prozent. So waren 21,7 Prozent der Wahlberechtigten über 70 Jahre alt. Allein über 70-jährige Frauen stellten 12,4 Prozent der Wahlberechtigten.
Alter | Männer | Frauen | Gesamt |
---|---|---|---|
18 - 29 | 7,3 | 6,9 | 14,2 |
30-39 | 7,2 | 7,0 | 14,2 |
40-49 | 6,8 | 6,7 | 13,5 |
50-59 | 9,7 | 9,6 | 19,3 |
60-69 | 8,3 | 8,8 | 17,1 |
70 und älter | 9,2 | 12,4 | 21,7 |
Gesamt | 48,5 | 51,5 | 100 |
Die Angaben basieren auf Daten der Bundeswahlleiterin. Weil die Zahlen gerundet wurden, sind Abweichungen zwischen den angegebenen Summen und der rechnerischen Summe aus den Einzelgrößen möglich.
Wie genau sind Wahlumfragen?
Einer Untersuchung des Portals dawum zufolge lagen die großen Meinungsforschungsinstitute mit ihren Schätzungen bei den verschiedenen Wahlen in den vergangenen Jahren im Durchschnitt rund einen bis 1,75 Prozentpunkte neben dem realen Ergebnis. Vor allem die Ergebnisse der Grünen wurden überschätzt, die der CDU dagegen unterschätzt. Etwas besser waren die Institute bei der Bayernwahl im Oktober 2023. Die meisten Wahlergebnisse wurden mit einer Abweichung von maximal 0,5 Prozentpunkten vorhergesagt. Lediglich bei den Grünen und den Freien Wählern war die Abweichung größer, wobei das Ergebnis der Grünen von den Instituten zu hoch, das der Freien Wähler zu niedrig geschätzt wurde.
Bis zur Wahl kann sich politische Stimmung aber noch deutlich verändern. Politische Ereignisse, aber auch wirtschaftliche Veränderungen, etwa bei der Konjunktur oder den Arbeitslosenzahlen, können die Prognosen schnell über den Haufen werfen. Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.
Institut | CSU | SPD | FDP | Grüne | AfD | Linkspartei | FW |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Wahlergebnis | 37,0 | 8,4 | 3,0 | 14,4 | 14,3 | 1,5 | 15,8 |
Institut Wahlkreisprognose | 37,5 | 8,0 | 3,0 | 15,5 | 14,0 | 1,0 | 15,0 |
Forschungsgruppe Wahlen | 37 | 9 | 3 | 16 | 14 | nicht erhoben | 15 |
INSA | 36 | 9 | 4 | 15 | 14 | 2 | 15 |
Civey | 37 | 9 | 4 | 15 | 14 | 1 | 15 |
Durchschnittliche Abweichung | +0,1 | -0,4 | -0,5 | -1,0 | +0,3 | x | +0,8 |
Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Dass es zu solchen Abweichungen kommt, hat vor allem zwei große Gründe. Einerseits ist es nicht leicht, eine Stichprobe zu ziehen, die von ihrer Zusammensetzung genau der Wahlbevölkerung entspricht. Während sich Angaben wie Alter, Geschlecht und Einkommen abfragen lassen, ist die Bereitschaft unterschiedlich groß, an Wahlumfragen teilzunehmen. Außerdem antworten Befragte in Umfragen nicht immer wahrheitsgemäß.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 25.03.2024, 07:49 Uhr. +++
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wet/roj/news.de