Politik

Ricarda Lang: "Ernst der Lage nicht verstanden!" Grünen-Chefin wehrt sich gegen Attacken

Ricarda Lang wehrt sich gegen die Attacken auf die Grünen. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

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Pfiffe, Blockaden und abgesagte Veranstaltungen: Erst vor zwei Wochen haben etwa 300 Menschen in Hirschhaid eine Parteiveranstaltung der Grünen gestört, sodass die Parteimitglieder das Gebäude unter Polizeischutz verlassen mussten. Der Hass gegen die Grünen wächst! In den vergangenen Monaten haben die Angriffe auf Politiker der Partei massiv zugenommen. "Wenn sowas immer und immer wieder passiert und vor allem wenn es unwidersprochen bleibt, dann wird sie [die Demokratie] irgendwann in ihren Grundfesten erodieren. Und deshalb ist es jetzt auch so wichtig, das alle demokratischen Parteien Position beziehen", fordert Lang. Während sich Christdemokraten wie Armin Laschet und Karin Prien solidarisch erklärten, drehten CDU-Chef Friedrich Merz sowie Bayern-Ministerpräsident Markus Söder den Spieß um. Sie verkündeten, dass die Grünen mit ihrer Politik selbst schuld an den Attacken seien. Der CSU-Chef riet den Grünen zuletzt in der ARD-Talkshow "Caren Miosga" sogar, ihre Politik zu ändern. Nach diesem Auftritt feuert Ricarda Lang nun zurück.

Nach Söder-Auftritt bei "Caren Miosga"! Grünen-Chefin Ricarda Lang feuert zurück

Die Grünen-Chefin veröffentlichte auf der Plattform X ein Video, in dem sie das Verhalten von Söder heftig kritisierte. "Es geht hier nicht um grüne Politik oder unterschiedliche Haltungen beim Thema Windkraft, sondern es geht darum, dass wenn Menschen angegriffen werden, wenn Menschen Gewalt erfahren, das ein Problem für unsere ganze Demokratie ist", sagte Lang. Er habe den "Ernst der Lage" noch immer nicht verstanden und ducke sich weiterhin weg.

"Ernst der Lage nicht verstanden!" Ricarda Lang grillt Markus Söder

"Dass man Kritik am politischen Konkurrenten äußert, das gehört dazu. Das ist richtig und wichtig so. Und auch, dass man dabei mal hart im Ton wird, dass man Spitzen verteilt am politischen Aschermittwoch. Das Problem ist nur: Für Markus Söder scheint 365 Tage im Jahr politischer Aschermittwoch zu sein. Und das wird, wie ich es gerade gesagt habe, dem Ernst der Lage nicht gerecht", sagt Ricarda Lang. Sie erwarte von Markus Söder nicht, dass er nett zu ihr sei. "Aber ich erwarte, dass wir uns darauf verlassen können, dass er mit uns gemeinsam die Grundfesten der Demokratie verteidigen wird."

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In der Kommentarspalte sieht sich die Grünen-Chefin erneut zahlreichen Hasskommentaren ausgesetzt. Doch es gibt auch einige, die Ricarda Lang zustimmen. "Das können wir leider nicht! Das einzige, was #Soeder interessiert ist Söder. Und das ist nicht erst seit heute so", heißt es in einem Tweet. "Wie traurig ist es eigentlich, dass man dem Ministerpräsidenten eines wichtigen Bundeslandes, wie einem Vorschulkind, die Basics unseres Zusammenlebens und wie unsere Gesellschaft funktioniert, erklären muss? Wie tief will dieser Mann eigentlich noch sinken?", fragt sich ein X-Nutzer. "Söder wird das nicht begreifen, denn dazu bräuchte er Anstand & Moral. Beides besitzt dieser Selbstdarsteller nicht", ist in einem Tweet zu lesen.

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