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Wladimir Putin: So gewinnt der Kreml-Chef den Ukraine-Krieg

Wladimir Putin führt seit über zwei Jahren Krieg gegen die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alexander Zemlianichenko

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Seit über zwei Jahren läuft der Ukraine-Krieg bereits. Ein Ende der Kämpfe ist nicht in Sicht. Die Ukraine fordert für Verhandlungen weiterhin den Abzug der russischen Truppen aus den besetzten Gebieten, die Putin-Kämpfer konnten sich hingegen der letzten Gegenoffensive Kiews erwehren und berichteten zuletzt immer wieder über eigene Geländegewinne. Unabhängig überprüfen lässt sich die Situation aktuell nicht. Auf beiden Seiten wird mit Propaganda-Mitteln gearbeitet.

Ukraine-Krieg aktuell: Geländegewinne für Wladimir Putin - Rückzug der Kiew-Truppen

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat die Geländegewinne der russischen Armee seit Jahresbeginn zuletzt auf 327 Quadratkilometer beziffert. Die ukrainische Armee hatte hingegen einen Rückzug auf neue Verteidigungspositionen westlich der von Russland eroberten Industriestadt Awdijiwka eingeräumt. Die ukrainischen Gesamtverluste seit Beginn des Kriegs beliefen sich nach russischen Angaben auf 444.000 Soldaten. Zuletzt hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Zahl der eigenen Verluste mit 31.000 angegeben.

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Beide Angaben dürften entweder zu hoch oder zu niedrig sein. US-Experten sprachen in einer Schätzung jüngst von rund 70.000 gefallenen Ukrainern und 120.000 Verletzten. Nicht ohne Grund wird in der britischen "Daily Mail" jetzt die Frage gestellt, ob der Ukraine zu Beginn des dritten Kriegsjahres die Soldaten ausgehen könnten. So könnte Wladimir Putin seinen Angriffskrieg gewinnen. Passend dazu schreibt David Patrikarakos, dass ihm ein Bekannter aus der Ukraine zugetragen habe, dass der Druck auf Männer im wehrfähigen Alter massiv ausgeweitet worden sei.

Ukraine zwingt Soldaten "unfreiwillig und unausgebildet" an die Front

Dabei seien bei einer Gelegenheit die Papiere aller Männer im wehrfähigen Alter kontrolliert worden und diejenigen, "die nicht über die erforderlichen Ausnahmeregelungen verfügten (dazu gehören gesundheitliche Untauglichkeit, bestimmte Studiengänge und der Verlust von Familienangehörigen während des Militärdienstes), in verschiedene Armeeeinrichtungen abtransportiert wurden. "Viele von ihnen werden mit ziemlicher Sicherheit an der Front landen, unfreiwillig und unausgebildet", heißt es in dem Bericht weiter. Von regelrechten "Rekrutierungs-Banden" ist die Rede. Auch diese Behauptung lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

Allerdings: Im Netz kursieren zahlreiche Bilder, die anscheinend Ukraine-Soldaten dabei zeigen, wie sie Männer zur Durchsetzung der Wehrpflicht abführen (siehe Video weiter unten oder hier). Rechtlich gesehen dürfen die Rekrutierungsbeamten der ukrainischen Armee Zivilisten nicht festhalten, geschweige denn sie physisch zwingen. Die Einberufungsunterlagen werden online verschickt und persönlich verteilt. Laut Gesetz ist es gesunden Männern zwischen 18 und 60 Jahren verboten, das Land zu verlassen. In der Realität können reiche Ukrainer für "Freistellungsbescheinigungen" bezahlen, um dies zu umgehen, schreibt Patrikarakos.

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