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Merkel und Co. trauern: "Putin ein rücksichtsloser Verbrecher im Amt!" So reagieren Politiker auf Nawalnys Tod

Politiker zeigten sich bestürzt über Nawalnys Tod. Bild: picture alliance/dpa/AP | Dmitry Serebryakov

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Nach dem Tod des schärfsten Putin-Kritikers Alexej Nawalny zeigten sich viele deutsche und internationale Politiker erschüttert. Viele gaben dem Kreml-Chef die Schuld am Tod des russischen Oppositionspolitikers.

Olaf Scholz zeigt sich nach Nawalnys Tod entsetzt

Bundeskanzler Olaf Scholz hat entsetzt auf Berichte über den Tod des führenden russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in einem russischen Gefängnis reagiert. "Wir wissen aber nun auch ganz genau, spätestens, was das für ein Regime ist", sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. Er erinnerte bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj daran, wie er Nawalny in Berlin getroffen habe, als dieser sich in Deutschland von einem Giftanschlag zu erholen versucht habe. Dabei habe er mit Nawalny auch über den großen Mut geredet, den es erfordere, wieder zurückzugehen in das Land. Scholz: "Und wahrscheinlich hat er diesen Mut jetzt bezahlt mit seinem Leben."

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Scholz sagte, wer in Russland Kritik äußere und sich für die Demokratie einsetze, müsse um Sicherheit und Leben fürchten. "Wir sind bei der Familie, der Frau und dem Kind und all den Angehörigen und Freunden", sagte Scholz. "Und es ist etwas ganz Furchtbares, auch als ein Zeichen, wie sich Russland verändert hat. Nach den nun schon leider lange zurückliegenden hoffnungsvollen Entwicklungen, die in Richtung Demokratie gegangen waren, ist das längst keine Demokratie mehr."

Angela Merkel: Nawalny "wurde Opfer der repressiven Staatsgewalt Russlands"

Auch Angela Merkel erfuhr vom Tod des Kreml-Kritikers. Sie sei bestürzte, teilte sie der "Bild"-Zeitung mit. "Er wurde Opfer der repressiven Staatsgewalt Russlands. Es ist furchtbar, dass mit ihm eine mutige, unerschrockene und sich für sein Land einsetzende Stimme mit fürchterlichen Methoden zum Verstummen gebracht wurde. Meine Gedanken sind bei seiner Frau, seinen Kindern, seinen Freunden und seinen Mitarbeitern", sagte die Bundeskanzlerin a.D.

"Genau deswegen musste er sterben!": Baerbock und Co. trauern um Alexej Nawalny

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Michael Roth (SPD), schrieb am Freitag auf X, Russlands Präsident Wladimir Putin handele "wie ein Mafia-Pate, ganz in der Tradition Stalins: Hin und wieder ein Auftragsmord, um kritische Geister, die seine Allmacht infrage stellen, einzuschüchtern". Russland sei eine Diktatur aus dem Lehrbuch. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bezeichnete Nawalny als "Sinnbild für ein freies und demokratisches Russland." Das sei auch der Grund gewesen, wieso er sterben musste: "Genau deswegen musste er sterben. Meine Gedanken sind bei seiner Frau und seinen Kindern", schreibt Baerbock.

Andere Ampel-Politiker zeigten sich ebenfalls bestürzt. Gesundheitsminister Karl Lauterbach nannte Nawalny auf X einen Helden. "Durch seinen Widerstand hat er früh der Welt klargemacht, dass Putin ein rücksichtsloser Verbrecher im Amt ist."

Ricarda Lang würdigt Nawalnys mutigen Kampf

Die Vizepräsidentin des Bundestags, Katrin Göring-Eckardt, schrieb auf X: "Was für ein mörderisches System. Nawalny war Putins Angstgegner." Er habe für ein Russland gestanden, in dem Meinungen frei und Wahlen fair seien. Grünen-Chef Omid Nouripour schrieb auf X: "Sein Mut lebt weiter in den Menschen, die sich gegen die russische Diktatur stellen." Grünen-Chefin Ricarda lang schrieb auf X: "#Nawalny stand für ein Russland der freien Meinungen und der fairen Wahlen. Sein Tod ist erschütternd. Niemand darf sich über Putins mörderische System täuschen. Nawalnys mutiger Kampf wird in den Menschen weiter leben, die sich gegen die russische Diktatur wehren.

Christian Lindner und Friedrich Merz in Trauer um Putin-Gegner

Finanzminister Christian Lindner zeigte sich ebenfalls erschüttert. "Alexej Nawalny hat für ein demokratisches Russland gekämpft. Putin hat ihn dafür zu Tode gequält", schrieb der FDP-Chef am Freitag auf der Plattform X. Das sei ein neuer Beleg für "den verbrecherischen Charakter dieses Regimes". Nawalny werde über seinen Tod hinaus allen weiter Hoffnung geben, die für ein anderes Russland kämpften.

erfülle ihn mit großer Trauer, schrieb er am Freitag auf der Plattform X. "Das System Putin hat sein menschenverachtendes Gesicht erneut gezeigt." Man werde Nawalny nicht vergessen. "Das russische Regime konnte sein Leben vernichten, aber nicht seine Idee: Die Idee eines demokratischen Russlands", schrieb Merz weiter.

Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, erklärte: "Alexej Nawalny wurde ermordet vom feigen Diktator Putin." Sein Tod sei "eine Tragödie und ein Verlust für die Demokratiebewegung und die Menschenrechte in Russland." Der menschenrechtspolitische Sprecher der Fraktion, Michael Brand, forderte die Bundesregierung auf, den russischen Botschafter einzubestellen. "Putin zeigt, was er für eine Bestie ist", erklärte Brand.

Selenskyj, Michel und Röttgen geben Putin Schuld an Nawalnys Tod

Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen bezeichnete Nawalnys Tod auf X als "schrecklich und traurig". Nawalny sei "ein großer Mann mehr, den Putin auf dem Gewissen hat."Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, kritisierte ebenfalls die russische Führung. "Es zeigt einfach ein weiteres Mal, dass Russland ein Verbrecherstaat geworden ist", sagte Hofreiter t-online am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Man dürfe "dieser Diktatur in keinster Form nachgeben."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geht davon aus, dass der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny getötet wurde. Es sei sehr bedauerlich, dass Nawalny in einem russischen Gefängnis gestorben sei, sagte Selenskyj am Freitag laut offizieller Übersetzung bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin. Es ist für mich offensichtlich: Er wurde getötet. Wie andere Tausende, die zu Tode gequält wurden wegen dieses einen Menschen." "Putin ist es egal, wer sterben wird. Hauptsache, er bleibt bei seiner Position", sagte Selenskyj. "Und deshalb sollte er auch alles verlieren. Er sollte verlieren, er sollte alles verspielen, und er sollte dann auch zur Verantwortung gezogen werden für die Verbrechen."

EU-Ratspräsident Charles Michel machte Russland für Nawalnys Tod verantwortlich. "Die EU macht das russische Regime allein für diesen tragischen Tod verantwortlich", schrieb Michel am Freitag auf der Plattform X. Nawalny habe für Freiheit und Demokratie gekämpft. "Für seine Ideale brachte er das höchste Opfer." Michel spreche seiner Familie und denjenigen, die weltweit unter den dunkelsten Bedingungen für Demokratie kämpfen, sein Beileid aus. "Kämpfer sterben", so Michel, aber der Kampf um Freiheit ende nie.

Joe Biden macht Putin für Nawalnys Tod verantwortlich

US-Präsident Joe Biden hat Kremlchef Wladimir Putin für den Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny verantwortlich gemacht. Man wisse zwar nicht genau, was passiert sei, aber es gebe keinen Zweifel daran, dass der Tod Nawalnys eine Folge von Putins Handeln und dem seiner Verbrecher sei, sagte Biden am Freitag im Weißen Haus. "Putin ist verantwortlich."

Briten-Premier erschüttert: Nawalnys Tod sei eine "gewaltige Tragödie"

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den Tod des russischen Kremlkritikers Alexej Nawalny als "schreckliche Nachricht" bezeichnet. "Als schärfster Verfechter der russischen Demokratie hat Alexej Nawalny sein Leben lang unglaublichen Mut bewiesen", schrieb der Regierungschef am Freitag auf der Plattform X. "Meine Gedanken sind bei seiner Frau und dem russischen Volk, für das dies eine gewaltige Tragödie ist."

Alexej Nawalny ist tot: Stoltenberg fordert Antworten von Russland

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Regierung in Moskau eindringlich zu einer Aufklärung des Todes des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny aufgefordert. "Meine Botschaft ist, dass wir alle Fakten klären müssen und dass Russland all die ernsten Fragen zu den Ursachen seines Todes beantworten muss", sagte der Norweger am Freitag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz in einer ersten Reaktion. "Ich bin zutiefst traurig und sehr besorgt." Zu Nawalny sagte Stoltenberg, dieser sei ein starker Kämpfer für Freiheit und Demokratie gewesen. Die Nato werde weiter all diejenigen unterstützen, die an diese Werte glauben.

Am russischen Präsidenten Waldimir Putin übte Stoltenberg scharfe Kritik. "Was wir gesehen haben, ist, dass Russland zu einer immer autoritäreren Macht geworden ist und seit vielen Jahren die Opposition unterdrückt", erklärte er. Gerade auch deswegen müsse Russland alle Fragen beantworten, die jetzt gestellt würden. Zur Frage, ob der Tod Nawalnys möglicherweise in Zusammenhang mit der bevorstehenden Präsidentenwahl stehen könnte, wollte sich Stoltenberg nicht äußern.

Nawalny starb nach Angaben der russischen Justiz am Freitag in Haft. Demnach brach der 47-Jährige nach einem Spaziergang in seiner sibirischen Strafkolonie zusammen.

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/news.de/dpa

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