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Wladimir Putin berechnend: Putin hat "alle verarscht" - Kreml-Insider spricht von Geheimplan

Wladimir Putin hat mit seinem Schock-Interview angeblich "alle verarscht". Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov

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Es sorgte für enorme Aufmerksamkeit und Reaktionen auf der ganzen Welt. Fast zwei Jahre nachdem Beginn des Ukraine-Krieges äußerte sich der russische Präsident Wladimir Putin erstmals in einem US-Interview mit dem rechtsgerichteten Moderator Tucker Carlson über seine Weltsicht. Putins skurrile Ausführungen, in denen er unter anderem die Schuld für seinen Angriffskrieg der Nato zuschob, sorgten weltweit für Entsetzen.

Wladimir Putin angeblich stinksauer nach Carlson-Interview

Allerdings gab es im Anschluss an das knapp zwei Stunden lange Interview, das beim Kurznachrichtendienst X zu sehen ist, auch andere Stimmen zu vernehmen. Berichten zufolge soll zumindest Wladimir Putin nicht sonderlich begeistert von dem Interview und seinem Gegenüber gewesen sein. Unter Bezug auf russische Insider-Kanäle beim Messenger Telegram hieß es, dass das Interview mit Carlson sowie der Moderator selbst "nicht nach Putins Geschmack" waren. Das Gespräch werde weitgehend als Fehlschlag betrachtet.

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Putin gab Schock-Interview für die amerikanischen Wähler

Aus dem Kreml waren dagegen offiziell nur positive Reaktionen zu hören. "Für uns ist vor allem die Reaktion unserer Leute wichtig", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Es sei von großem Wert, dass sich viele Menschen, speziell in Russland, mit dem Interview vertraut machen können. "Putin spricht über seine Weltanschauungen und seine Sicht der Gründe für die jetzige Lage und die Perspektiven des Geschehens." Doch ist dem wirklich so? Wie die US-amerikanische Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) schreibt, sei das Interview viel mehr für die US-amerikanischen Wähler geführt worden als für die russischen. Denn neben Russland wird auch in den USA in diesem Jahr ein neues Staatsoberhaupt gewählt.

Wladimir Putin hat "alle verarscht" mit Interview

Wie die russische Oppositionszeitung "Meduza" (mit Sitz in Riga, Lettland) von Quellen aus dem Kreml erfahren haben will, war das Putin-Interview keineswegs für ein russisches Publikum gedacht. Vielmehr sollten im Westen Nachrichten erzeugt und Hysterie verbreitet werden. Gleichzeitig sei es die Intention des Kremls gewesen, den russischen Zuschauern zu vermitteln, wie "beliebt" das Interview ihres Staatschefs beim ausländischen Publikum ist. So sollte in Russland zu der Schlussfolgerung gekommen werden, dass der russische Präsident "immer noch die Tagesordnung diktiert – so hat ein Interview alle verarscht", wie es ein Kreml-Mitarbeiter gegenüber "Meduza" ausdrückt.

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/news.de/dpa

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