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Wladimir Putin : Er kennt "den wahren Kriegszustand" nicht! Wird der Kremlchef belogen?

Wladimir Putin kennt angeblich den "wahren Kriegszustand" nicht. Bild: picture alliance/dpa/Pool AP/AP | Alexander Zemlianichenko

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Eigentlich sollte die "militärische Spezialoperation" in der Ukraine, wie der Krieg in Russland genannt wird, nur wenige Tage andauern. Doch zahlreiche Rückschläge und Verluste durchkreuzten die Pläne von Wladimir Putin. Mittlerweile wird die Kritik an der Armeeführung immer größer. Laut eines russischen Militärbloggers treffe Putin jedoch keine Schuld. Angeblich verheimliche das russische Verteidigungsministerium dem Kremlchef "den wahren Kriegszustand".

Wladimir Putin kennt "den wahren Kriegszustand" nicht! Belügt das Verteidigungsministerium etwa den Kremlchef?

"Alle regionalen Medien arbeiten eng mit den Behörden zusammen. Die meisten von ihnen stehen unter Vertrag. Sehr solide Verträge", schreibt der russische Blogger Sergej Koljasnikow auf seinem Telegram-Kanal Zergulio."So können Sie verhindern, dass negative Informationen 'nach oben' durchsickern. Sie halten sie zurück, geben sie weiter, wie es sich gehört, oder geben sie gar nicht erst weiter." Dadurch wisse Wladimir Putin angeblich nicht, wie es wirklich um den Krieg bestellt sei."Das Ergebnis ist, dass sowohl Moskau ruhig ist als auch die regionalen Beamten sich gut fühlen. Das Problem ist dadurch jedoch nicht gelöst", ist sich Koljasnikow sicher.

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Demnach wurde in Moskau ein umfassendes System zur "Medienüberwachung" eingerichtet. Dadurch kommen sich "Offiziere und Freiwillige" jedoch in die Quere. "Erstens wegen der Äußerung dessen, was schlecht ist, zweitens wegen der Bekanntmachung des Defizits. Deshalb wird ihr System sie auch bedacht und fleißig unterdrücken", schreibt der Militärblogger weiter. "Denn der Krieg ist nicht länger ein Treffen zwischen städtischen und regionalen Beamten. Die Kosten für das Verschweigen von Fehlern sind hier um ein Vielfaches höher."

"Autoritäres Dilemma" bei Wladimir Putin! Kremlchef misstraut hochrangigen Verteidigungsbeamten

Das Institute for the Study of War (ISW) stuft das Kommunikationsproblem als eine Art "autoritäres Dilemma" ein. "Putin sieht sich weiterhin mit dem autoritären Dilemma konfrontiert, bei dem sein autoritäres Regime ihn selbst systematisch daran hindert, genaue Informationen über die militärisch-politischen Realitäten zu erhalten", ist in einem aktuellen Bericht zu lesen. Das Misstrauen, das Putin mittlerweile gegenüber hochrangigen Verteidigungsbeamten haben soll, hat ein Treffen mit Kriegsbloggern gezeigt. Das Treffen deute darauf hin, dass der russische Präsident die Blogger als "konstruktive Opposition, die russische Regierungs- und Militärbeamte kontrolliert", betrachte.

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