Annalena Baerbock: Weiterflug verweigert! Außenministerin strandet in Saudi-Arabien
Erstellt von Dinah Rachko
24.01.2024 18.42
Außenministerin Annalena Baerbock hat bei einer Reise wieder einmal einen ungeplanten Zwischenstopp einlegen müssen. Anstatt in Dschibuti landete die Grünen-Politikerin in Saudi-Arabien. Doch wieso?
Weiterflug verweigert! Außenministerin Annalena Baerbock strandet in Saudi-Arabien
Wegen einer fehlenden Überfluggenehmigung für Eritrea musste das Flugzeug vom Typ Airbus 321 mit der Grünen-Politikerin und ihrer Delegation an Bord am Mittwoch auf dem Weg von Berlin ins ostafrikanische Dschibuti gegen 14.00 Uhr deutscher Zeit abdrehen und im saudi-arabischen Dschidda landen. In der Stadt an der Westküste Saudi-Arabiens sollten Baerbock und die Delegation auch übernachten.
Überfluggenehmigung für Eritrea:Baerbock-Flieger muss zwischenlanden
Vor der Landung in Dschidda war das Flugzeug mehr als eine Stunde lang über dem Roten Meer im Kreis geflogen. "Trotz aller Bemühungen haben wir leider unsere Überflugfreigabe nach Eritrea nicht bekommen", sagte der Flugkapitän. Man müsse deshalb «in den sauren Apfel beißen» und nach Dschidda ausweichen. Die Erteilung einer Überfluggenehmigung sei auch deshalb schwierig gewesen, da es im Außenministerium von Eritrea einen Stromausfall gegeben habe, hieß es aus der Delegation. Baerbock wolle an ihren Reiseplänen festhalten, hieß es. Die Bundesministerin wollte bis Freitag vor dem Hintergrund des blutigen Machtkampfs im Sudan in Dschibuti, Kenia und dem Südsudan Gespräche führen.
Zuletzt musste Baerbock Mitte August eine lange geplante Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi in Abu Dhabi abbrechen - wegen eines Defekts an den Landeklappen des alten Regierungs-Airbus A340. Auch eine Ersatzmaschine der Bundeswehr war damals nicht zu organisieren, es ging per Linie zurück. Die beiden langstreckentauglichen Maschinen der Flugbereitschaft vom Typ A340 wurden mittlerweile ausgemustert.
Schon am Dienstag gab es bei Annalena Baerbocks Reise eine technische Panne
Die bis Freitag geplante dreitägige Reise Baerbocks hatte bereits mit einer technischen Panne an dem ursprünglich vorgesehenen Flugzeug begonnen. Die eingeplante "weiße" Maschine vom Typ A319 sei am Dienstagnachmittag wegen eines Triebwerkschadens von der Flugbereitschaft gegen ein Flugzeug vom Typ A321LR ausgetauscht worden, hieß es. Mit diesem grau lackierten Flugzeug werden auch Bundeswehrsoldaten zu ihren Auslandseinsätzen geflogen.
Es sei zwar nicht ungewöhnlich, dass Überfluggenehmigungen erst im Laufe des Fluges erteilt würden, hieß es weiter. Dem Auswärtigen Amt sei aber erst am Morgen kurz vor dem Abflug mitgeteilt worden, dass auch für die ursprünglich eingeplante Maschine keine solche Genehmigung vorgelegen habe. Man habe dann entschieden, darauf zu setzen, dass die entsprechende Genehmigung im Laufe des Fluges erteilt werden würde.
Unter anderem angesichts der Angriffe der vom Iran unterstützten militant-islamistischen Huthi-Miliz aus dem Jemen war auch ein Umfliegen Eritreas kurzfristig nicht möglich, hieß es weiter. Baerbock wollte in Dschibuti eigentlich schon am Mittwochnachmittag ihren Amtskollegen Mahamud Ali Jussuf treffen.
Gespräche in Dschibuti über Sicherheit der Seewege
In Dschibuti sollte es bei den Gesprächen Baerbocks auch um die Sicherheit der Seewege im Roten Meer gehen. Zwischen Dschibuti und dem Jemen verlaufe die nur 27 Kilometer breite Meerenge Bab al-Mandab, eine der zentralen Arterien des internationalen Handels, sagte die Bundesaußenministerin vor dem Abflug. "Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, die Sicherheit der Seeschifffahrt in diesem Nadelöhr der globalen Wirtschaft zu gewährleisten." An diesem Donnerstag wollte Baerbock den Hafen von Dschibuti besuchen.
Die vom Iran unterstützte militant-islamistische Huthi-Miliz im Jemen will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der Angriffe Israels im Gazastreifen erzwingen, die auf das beispiellose Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober folgten. Die USA und Großbritannien hatten zuletzt mit Unterstützung weiterer Verbündeter Stellungen der Miliz im Jemen angegriffen.
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rad/news.de/dpa