Ukraine-Krieg aktuell: Ukraine-Außenminister schlägt Alarm und warnt vor Putin-Angriff auf Nato-Land
Erstellt von Franziska Kais
24.01.2024 09.15
Der Außenminister der angegriffenen Ukraine, Dmytro Kuleba, hat das Hochfahren der Rüstungsproduktion in den westlichen Unterstützerländern als zu langsam kritisiert.
Ukraine-Krieg aktuell: Außenminister Kuleba fordert mehr Munitionslieferungen vom Westen
"Wir schätzen alles, was wir erhalten, aber das Ausmaß des Krieges verlangt mehr", sagte er in einem Interview von "Bild", Welt TV und "Politico" in Kiew. Die Ukraine produziere mehr; dagegen könne die westliche Verteidigungsindustrie nicht genug Artilleriemunition liefern. Die Verteidigung der Front ohne ausreichende Munition koste das Leben vieler ukrainischer Soldaten.
Wladimir Putins Truppen sind Ukraine bei Versorgung mit Artilleriemunition klar überlegen
Offiziere und Soldaten berichteten ihm immer wieder, dass Russland bei der Versorgung mit Artilleriemunition klar überlegen sei, sagte Kuleba. Ein Grund dafür seien Lieferungen aus Nordkorea. "So lächerlich es auch klingen mag, aber es scheint so, dass Nordkorea ein effizienterer Partner für Russland ist als die Freunde, die versuchen, die Ukraine mit Artilleriemunition zu versorgen."
Ukraine-Außenminister warnt vor Putin-Angriff auf Nato-Land, sollte Russland gewinnen
Zugleich warnte der Außenminister ausländische Politiker davor, sich durch zu viel Nachdenken über einen russischen Sieg vom Ziel eines ukrainischen Sieges ablenken zu lassen. "Menschen, Offizielle, Entscheidungsträger sollten damit aufhören, über einen möglichen russischen Sieg zu theoretisieren", sagte er. "Denn die Ukraine wäre dann das erste Opfer. Aber Deutschland und andere europäische Nationen wären das nächste. Und dazwischen läge nicht viel Zeit."
Boris Pistorius warnt vor Putin-Angriff auf Europa in "fünf bis acht Jahren"
Mit seinen Aussagen reagierte Kuleba auf die Äußerungen des deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius, der vor wenigen Tagen im Interview mit dem "Tagesspiegel" erklärt hatte, dass die Gefahr für das Nato-Bündnisgebiet steige, wenn Wladimir Putin den Ukraine-Krieg gewinnt. Laut Pistorius werde Putin Europa in fünf bis acht Jahren angreifen und auf diesen Angriff müsse sich Deutschland vorbereiten. Deshalb könne Deutschland laut Pistorius nicht alles in die Ukraine liefern.
Deutschland muss Waffen liefern, um sich vor Wladimir Putin zu schützen
Doch Kuleba hat diesbezüglich eine andere Meinung. "Der beste Weg, die Sicherheit Deutschlands und anderer europäischer Staaten, besteht darin, der Ukraine alles zur Verfügung zu stellen, was sie benötigt, um Russland zu besiegen und die ukrainischen Gebiete zu befreien", so der Ukraine-Außenminister im "Bild"-Interview. Denn wenn sich Wladimir Putin gegen die Ukraine durchsetzen sollte, werde der Kremldespot als nächstes ein Nato-Land angreifen. Dessen ist sich Kuleba sicher.
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Ukraine will Taurus-Systeme von Deutschland, um russische militärische Infrastruktur zu zerstören
Er hat die Hoffnung, Deutschland werde doch noch Taurus-Systeme in die Ukraine liefern, noch nicht aufgegeben. "Alles hängt von den politischen Umständen, den faktischen Notwendigkeiten und Erfordernissen der Front ab", so Kuleba. Er versicherte zudem, man wolle mit den Marschflugkörpern keineswegs russisches Territorium oder gar Moskau angreifen, sondern "die russische militärische Infrastruktur hinter der Front auf dem Gebiet der Ukraine" zerstören.
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fka/loc/news.de/dpa