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Vorstoß im EU-Parlament: Nächster Bauern-Hammer! Grünen-Politiker will nur noch Bio-Bauern fördern

Der Grünen-Politiker will nur noch Bio-Bauern fördern. Bild: AdobeStock/ bmf-foto.de

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Nicht nur die deutschen Landwirte gehen dieser Tage auf die Straßen. Auch in unseren europäischen Nachbarländern protestieren die Bauern. Der Protest von Frankreichs Landwirten beispielsweise dreht sich um überbordende Vorschriften, die Einkommenssituation, Energiekosten und wie in Deutschland auch um den Preis des Agrardiesels. In südlichen Landstrichen wird die Wasserversorgung der Betriebe außerdem durch den Klimawandel zunehmend zu einem Problem.

Nächster Bauern-Hammer! Grünen-Politiker will nur noch Bio-Bauern fördern

Inmitten der Bauernproteste kommt der Grünen-Politiker Martin Häusling mit einem gewagten Vorstoß um die Ecke. Der Agrarexperte der deutschen Grünen im Europäischen Parlament will laut "Focus Online" zukünftig nur noch Bio-Bauern fördern. Mit einem dreistufigen Umbaumodell soll so ökologischer Landbau "Leitbild der europäischen Agrarpolitik und Premiumstandard für öffentliche Gelder werden". Heißt unterm Strich: Je ökologischer die Bio-Bauern landwirtschaften, umso mehr Geld gibt es von der EU.

Bauern-Hammer in Brüssel - Grünen-Politiker will Förderungen umgestalten

Häuslings eigener Hof funktioniert bereits seit 1988 nach Bioland-Richtlinien, weshalb seine Vorstellung von der Zukunft der EU-Agrarförderung bedeutet, dass diejenigen, die "nur 'ganz normale Landwirtschaft'" machen, nichts bekommen. Dabei weiß der Grünen-Politiker genau, wie abhängig die europäischen Bauern von den Förderungen aus Brüssel sind. Überall in der Union hängt das Einkommen der Bauern laut Häusling mindestens zu fast einem Drittel von Subventionen ab. In Deutschland sollen es sogar 43 Prozent sein.

Ein Drittel des EU-Haushalts fließt aktuell in die Landwirtschaft

Aktuell fließt dem Grünen-Politiker zufolge knapp ein Drittel des EU-Haushalts in die Landwirtschaft. Diese Förderung richtet sich momentan aber noch nach der Größe des Betriebes. "Werden unter der aktuellen Gemeinsamen Agrarpolitik Kosten-Nutzen-Kalkulationen bezüglich einzelner ökologischer Maßnahmen durchgeführt, dann bewerten viele Betriebe die Ausrichtung auf Natur, Umwelt und Tierschutz als Gewinneinbuße im Vergleich zur einfachen Auszahlung der Hektarprämie", bedauert Häusling auf seiner Webseite.

Grünen-Politiker will Leistungen für Klima, Umwelt, Biodiversität und Gesundheit fördern

Mit dem unverständlichen Förder-Dickicht, das in dem Versuch zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU entstanden ist, will Häusling in Zukunft radikal aufräumen und die absurden Vorgaben für Landwirte aus dem Weg schaffen. "Statt pauschalen, flächenbezogenen Direktzahlungen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die Fehlanreize setzen und nicht zielgerichtet zu einer zukunftsfähigen landwirtschaftlichen Struktur beitragen, wollen wir konsequent Leistungen für Klima, Umwelt, Biodiversität, Gesundheit – und damit für das Gemeinwohl entlohnen", heißt es in dem Entwurf des Grünen-Vorstands für das Europawahlprogramm der Partei.

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/bua/news.de/dpa

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