Politik

Europa formiert sich gegen Russland: Kann dieses Bündnis Kriegstreiber Putin standhalten?

Wladimir Putin hat mit seinem seit 2022 tobenden Ukraine-Krieg dafür gesorgt, dass sich der Westen mit neuen Bündnissen neu gegen mögliche Attacken Russlands aufstellt. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergey Fadeichev

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Der zweite Jahrestag des Ausbruchs der kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine rückt immer näher, ein Ende der von Wladimir Putin im Februar 2022 vom Zaun gebrochenen Gefechte ist nicht absehbar. Während Hunderttausende Soldaten auf dem Schlachtfeld bereits ihr Leben gelassen haben, formiert sich der Westen zu einer neuen Allianz gegen Russland-Aggressor Wladimir Putin. Damit soll ein starkes Bündnis geschaffen werden, das im Falle eines von Wladimir Putin begonnenen Angriffs auf Nato-Staaten die Verteidigung sicherstellen könnte.

Europa wappnet sich für Putins Nato-Angriff nach Pistorius-Warnung

Im Fokus der beabsichtigten Zusammenarbeit stehen neben den USA skandinavische Länder wie Schweden, Finnland und Dänemark. Auch die deutsche Bundesregierung sei einem Bericht der "Bild" zufolge angesichts von Putins unverhohlener und immer intensiver werdenden Kriegstreiberei alarmiert. Zuletzt hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD)vor der Kriegsgefahr in Europa gewarntund den Nachholbedarf bei den deutschen Streitkräften skizziert.

Mit US-Hilfe gegen Wladimir Putin: Skandinavien schmiedet neue Bündnisse

Am 18.12.2023 hatte Finnland ein Abkommen mit den USA unterzeichnet, das dem US-Militär Zugang zu 15 Stützpunkten im Land gewährt. Auch Schweden hatte vor Kurzem ein ähnliches Abkommen mit den USA vereinbart. Finnland und Schweden hatten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine auch die Mitgliedschaft im westlichen Militärbündnis Nato beantragt.

Nun plant nun auch Dänemark ein Abkommen über stärkere militärische Zusammenarbeit mit den USA. Das kündigte Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bei einer Pressekonferenz am 19. Dezember an. Demnach soll das US-Militär Zugang zu drei Militärstützpunkten in dem EU- und Nato-Staat bekommen. "Wir leben in einer heftigen Zeit, in der viele Kräfte unsere Demokratie und unsere demokratischen Spielregeln herausfordern", sagte Frederiksen. Das Abkommen solle im Laufe dieser Woche unterschrieben werden. Danach muss es noch vom dänischen Parlament abgesegnet werden.

Wladimir Putin behauptet Scheitern des Westens gegen Russland in Ukraine

Dass sich Wladimir Putin von dem frisch geschmiedeten europäischen Bündnis beeindrucken oder einschüchtern lässt, darf indes bezweifelt werden. Der Kremlchef sieht den Westen vielmehr mit seinen Versuchen gescheitert, Russland eine strategische Niederlage in der Ukraine zuzufügen. Das Ziel sei zerschmettert worden durch die "wachsende Kraft unserer Streitkräfte und Rüstungsproduktion", sagte Wladimir Putin am 19. Dezember 2023 in Moskau bei einer Sitzung des Verteidigungsministeriums vor Militärs und Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft. Beim Krieg gegen die Ukraine "kann man mit Überzeugung sagen, dass die Initiative aufseiten unserer Streitkräfte liegt", sagte der russische Präsident.

Ukraine-Krieg tobt seit zwei Jahren: Wladimir Putin erklärt Gegenoffensive für gescheitert

Putin hatte den Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 befohlen; daraufhin stellten sich viele Staaten an die Seite des angegriffenen Landes und lieferten der Ukraine Waffen. Die im Sommer 2023 gestartete ukrainische Gegenoffensive zur Befreiung ihrer Gebiete von russischer Besatzung blieb hinter den Erwartungen der Politik und der Zivilgesellschaft zurück. Ausländische Experten wie das Institut für Kriegsstudien (ISW) in den USA beobachteten zuletzt, dass Russland mit seinen Vorstößen Geländegewinne erzielt.

Wladimir Putin hat die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte zuletzt wiederholt für gescheitert erklärt. "Der Gegner erfährt schwere Verluste und hat in bedeutendem Umfang seine Reserven aufgebraucht", sagte der 71-Jährige. "Auch der Mythos von der Unverwundbarkeit westlicher Militärtechnik ist zusammengebrochen." In einer Schweigeminute ließ Putin der bei den Kämpfen getöteten russischen Soldaten gedenken. Zahlen zu den Verlusten nannte der Kreml-Chef nicht.

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Putin warf einmal mehr den USA vor, den Konflikt in der Ukraine bis zu einem Krieg getrieben zu haben. Es sei dem Westen stets nur darum gegangen, das Land als Instrument zur Zerstörung Russlands zu benutzen, behauptete er. Erreicht hätten die USA "ihr Ziel", auf dem europäischen Kontinent, Russland und die EU auseinander zu bringen. Der Kremlchef kritisierte auch die wachsende Aktivität der Nato vor den Grenzen Russlands - etwa in Finnland, das allerdings erst im Zuge von Putins Krieg Mitglied in dem Militärbündnis wurde.

Putin erklärte zudem öffentlich, dass der Krieg gegen die Ukraine Probleme in der russischen Verteidigung aufgezeigt habe. So brauche Russland mehr Drohnen, eine bessere Flugabwehr und ein modernes Satellitenkommunikationssystem. Zugleich lobte er die Modernisierung der strategischen Waffen der Atommacht. So seien etwa vier Langstreckenbomber vom Typ Tu-160M sowie vier Atom-U-Boote in Betrieb genommen worden. Bis Jahresende sollten 15 neue Startkomplexe für die Interkontinentalraketen vom Typ Jars und Avantgard einsatzbereit sein.

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/news.de/dpa

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