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Wladimir Putin: Killer von Kreml-Kritikerin begnadigt - und in Ukraine-Krieg geschickt

Wladimir Putin hat den Mörder seiner Kritikerin Anna Politkowskaja begnadigt und vorzeitig aus der Haft entlassen. Bild: picture alliance/dpa/Sputnik Kremlin Pool via AP | Sergei Guneyev

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Der gewaltsame Tod von Anna Politkowskaja, die im Oktober 2006 vor ihrer Wohnung in Moskau erschossen wurde, sorgte international für einen Aufschrei. Die Journalistin und Menschenrechtsaktivistin, die an Putins Geburtstag am 7. Oktober ermordet wurde, hatte immer wieder heftige Kritik an den Machenschaften im Kreml geübt und sich zum Tschetschenien-Krieg sowie zu Korruption in der russischen Regierung geäußert, was sie zu einer der schärfsten Kritikerinnen Wladimir Putins machte.

Wladimir Putin holt Killer von Kreml-Kritikerin vorzeitig aus dem Knast

Für das weltweit mit Bestürzung zur Kenntnis genommene Attentat an Anna Politkowskaja wurden mehrere Männer aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus verurteilt. Nun, rund 17 Jahre nach dem Mord, ist einer der Killer von Anna Politkowskaja wieder auf freiem Fuß - die Begnadigung kam Berichten zufolge von keinem Geringeren als Wladimir Putin höchstpersönlich.

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Politkowskaja-Mörder von Putin begnadigt - unter dieser Bedingung

An die von Wladimir Putin abgesegnete Freilassung aus der Haft sollen jedoch Bedingungen geknüpft sein. Als Gegenleistung für seine Freiheit soll der nun freigelassene Mann, ein ehemaliger Polizist namens Sergei Khadzhikurbanov, Kriegsdienst in der Ukraine ableisten. Das bestätigte der Anwalt des im Jahr 2014 zu 20 Jahren Straflager verurteilten Mannes dem Nachrichtenportal RBK laut einem am 14. November 2023 veröffentlichten Artikel. Dem Telegram-Kanal Baza zufolge kämpfte der ehemalige Polizist bereits Ende 2022 in der Ukraine. Nach einem halben Jahr soll er seinen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium verlängert haben. Wo genau er derzeit im Einsatz ist, sei nicht bekannt.

Sergei Khadzhikurbanov soll die für ihre kritische Tschetschenien-Berichterstattung geschätzte Journalistin Anna Politkowskaja vor ihrer Tötung beschattet haben lassen. Politkowskajas Familie vermutet hinter dem Mord ein politisches Motiv und fordert bis heute eine vollständige Aufklärung.

Familie von Anna Politkowskaja entsetzt nach Begnadigung durch Wladimir Putin

Anna Politkowskaja war Journalistin der kremlkritischen Zeitung "Nowaja Gaseta", die ihr Erscheinen in Papierform im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine eingestellt hat. Ihre beiden Kinder veröffentlichten am Abend des 14. November eine Stellungnahme. "Für uns ist diese "Begnadigung" kein Beweis für die Sühne und Reue des Mörders. Es ist ein ungeheuerliches Faktum der Ungerechtigkeit und Willkür, ein Missbrauch der Erinnerung an einen Menschen, der wegen seines Glaubens und der Erfüllung seiner Berufspflicht getötet wurde", schrieben sie.

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Aufschrei nach Begnadigungen in Russland: Putin schickt verurteilte Mörder in den Ukraine-Krieg

Zu dem Fall äußerte sich auch der Mitgründer der "Nowaja Gaseta", Dmitri Muratow. "Die Rechte der Opfer werden vom Staat systematisch missachtet", sagte der 62-Jährige, der 2021 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war, dem Internetmedium "Ostoroschno Media". Der Straftäter hätte ursprünglich erst 2034 aus der Haft entlassen werden sollen.

In den vergangenen Wochen haben in Russland immer wieder Fälle für Aufsehen gesorgt, in denen teils Schwerverbrecher von Präsident Wladimir Putin begnadigt wurden, damit sie in den Krieg gegen das Nachbarland Ukraine ziehen können. Der Kreml verteidigt die umstrittene Rekrutierungspraxis als Möglichkeit für die Verurteilten, ihre Taten durch "Blut auf dem Schlachtfeld" zu sühnen.

Mordfall Politkowskaja: Täter mit Orden im Krieg ausgezeichnet

Ein vorzeitig aus der Haft entlassener Beteiligter an der Ermordung der kremlkritischen Journalistin Anna Politkowskaja ist nach Medienangaben nun in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgezeichnet worden. Dem Mann sei der Tapferkeitsorden verliehen worden, berichtete der russische Telegram-Nachrichtenkanal Baza am Samstag (18.11.2023) unter Berufung auf eine Bekannte des Täters. 2014 war er in dem Mordfall zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Erst vor wenigen Tagen waren seine Entlassung und Begnadigung bekannt geworden. Demnach kämpft er bereits seit Ende 2022 in der Ukraine.

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/news.de/dpa

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