Politik

Sonntagsfrage Bundestag vom 11.11.2023: Ampel-Koalition ohne Mehrheit in aktueller Wahlumfrage

Wenn heute Bundestagswahlen wären, wer würde gewählt werden?  Bild: Adobe Stock / Norbert

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Aktuelle Wahlumfrage für Bundestag am 11.11.2023: CDU/CSU, AfD und Grüne vorn

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die CDU/CSU daraus als stärkste Kraft hervorgehen. Das zeigt eine ARD-Umfrage vom 11.11.2023. Die Partei käme auf 28 Prozent und läge damit 8 Prozentpunkte vor der AfD, die mit 20 Prozent auf Platz zwei kommen würde. Den dritten Platz würden sich die Grünen und die SPD mit jeweils 16 Prozent teilen. Die FDP wäre mit 6 Prozent im Parlament vertreten. Die Linkspartei läge den aktuellen Prognosen zufolge bei 4 Prozent und würde somit an der 5-Prozent-Hürde scheitern.

ParlamentBundestag
InstitutKantar (Emnid)
AuftraggeberFOCUS
Befragte1.443
Art der BefragungTelefonisch
Veröffentlichungsdatum11.11.2023
Befragungszeitraum25.10.2023 bis 07.11.2023

Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Veränderung zur letzten Prognose

Im Vergleich zur vorherigen Umfrage des Instituts vom 4. November 2023 gewinnt die CDU/CSU einen Prozentpunkt. In der letzten Umfrage hatte die Partei noch 27 Prozent erreicht. Die CDU/CSU hat ihre Position gegenüber der AfD damit deutlich verbessert. Diese verliert im gleichen Zeitraum einen Prozentpunkt. Die Grünen bleiben unverändert bei 16 Prozent, die SPD verliert einen Prozentpunkt.

Parteiaktuelle UmfrageUmfrage vom 4. November 2023Differenz in Prozentpunkten
CDU/CSU28 %27 %1
AfD20 %21 %-1
Bündnis 90/Die Grünen16 %16 %0
Sozialdemokratische Partei Deutschlands16 %17 %-1
Freie Demokratische Partei6 %5 %1
Die Linke4 %4 %0

Aktuelle Umfragewerte für den Bundestag und letzte Wahlergebnisse im Vergleich

Aktuell würden die Unionsparteien CDU und CSU zusammen deutlich besser abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2021. Mit 24,1 Prozent erzielten sie damals ein um 3,9 Prozentpunkte niedrigeres Ergebnis. Dagegen müsste die SPD Verluste hinnehmen, nach 25,7 Prozent bei der letzten Wahl würde sie aktuell nur noch von 16 Prozent der Wahlberechtigten gewählt, ein Minus von 9,7 Prozentpunkten. Bündnis90/Die Grünen gewännen 1,2 Prozentpunkte, die FDP müsste 5,5 Prozentpunkte abgeben.

Parteiaktuelle UmfrageWahl 2021Differenz in Prozentpunkten
CDU/CSU28 %24,1 %3,9 Prozentpunkte
SPD16 %25,7 %-9,7 Prozentpunkte
FDP6 %11,5 %-5,5 Prozentpunkte
Grüne16 %14,8 %1,2 Prozentpunkte
AfD20 %10,3 %9,7 Prozentpunkte
Linkspartei4 %4,9 %-0,9 Prozentpunkte
Freie Wähler3 %2,4 %0,6 Prozentpunkte

Welche Koalitionen wären im Bundestag möglich?

Die aktuelle Ampelregierung in Berlin hätte demnach keine Mehrheit mehr. Die drei Parteien würden gemeinsam 38 Prozent der Stimmen und damit rund 44 Prozent der Sitze gewinnen.
Eine Koalition aus CDU, CSU und FDP, wie sie Deutschland lange Zeit regiert hat, käme aktuell auf 34 Prozent der Stimmen. Schätzt man die Zahl der Sitze grob, indem Parteien mit weniger als fünf Prozent herausgerechnet werden, käme diese Koalition auf 40 Prozent der Sitze, zu wenig für eine Koalition. Eine rot-grüne Koalition, die es im Bund zuletzt von 1998 bis 2005 gab, käme aktuell auf 32 Prozent der Stimmen und damit 37 Prozent der Sitze. Die vor allem aus der Merkel-Zeit bekannte Große Koalition aus den beiden Unionsparteien und der SPD würde 44 Prozent der Stimmen und rund 51 Prozent der Sitze bekommen.

KoalitionBeteiligte ParteienStimmanteil gesamtgeschätzter Anteil SitzeKoalition möglich?
AmpelSPD, FDP, Grüne38 %44 %nein
Große KoalitionCDU, CSU, SPD44 %51 %ja
Schwarz-GelbCDU, CSU, FDP34 %40 %nein
Rot-GrüneSPD, Grüne32 %37 %nein
Schwarz-GrünCDU, CSU, Grüne44 %51 %ja
Kenia-KoalitionCDU, CSU, SPD, Grüne60 %70 %ja
Jamaika-KoalitionCDU, CSU, FDP, Grüne50 %58 %ja

Wie funktionieren Wahlumfragen?

Die Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Kantar (Emnid) beruht auf in einer telefonischen Umfrage. Dabei wurden 1.443 Menschen befragt. Ziel solcher Umfragen ist es, eine möglichst repräsentative Stichprobe zu erhalten. Das bedeutet, dass die Befragten in Bezug auf Alter, Geschlecht, Einkommen und Wahlverhalten möglichst genau allen Wahlberechtigten entsprechen sollen. Da 51,5 Prozent der Wahlberechtigten Frauen sind, sollte auch bei den Befragten die Mehrheit weiblich sein.
Die Tabelle schlüsselt die Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2021 nach Alter und Geschlecht auf. Angegeben sind die Werte jeweils in Prozent. So waren 21,7 Prozent der Wahlberechtigten über 70 Jahre alt. Allein über 70-jährige Frauen stellten 12,4 Prozent der Wahlberechtigten.

AlterMännerFrauenGesamt
18 - 297,36,914,2
30-397,27,014,2
40-496,86,713,5
50-599,79,619,3
60-698,38,817,1
70 und älter9,212,421,7
Gesamt48,551,5100

Die Angaben basieren auf Daten der Bundeswahlleiterin. Weil die Zahlen gerundet wurden, sind Abweichungen zwischen den angegebenen Summen und der rechnerischen Summe aus den Einzelgrößen möglich.

Wie genau sind Wahlumfragen?

Einer Untersuchung des Portals dawum zufolge lagen die großen Meinungsforschungsinstitute mit ihren Schätzungen bei den verschiedenen Wahlen in den vergangenen Jahren im Durchschnitt rund einen bis 1,75 Prozentpunkte neben dem realen Ergebnis. Vor allem die Ergebnisse der Grünen wurden überschätzt, die der CDU dagegen unterschätzt. Etwas besser waren die Institute bei der Bayernwahl im Oktober 2023. Die meisten Wahlergebnisse wurden mit einer Abweichung von maximal 0,5 Prozentpunkten vorhergesagt. Lediglich bei den Grünen und den Freien Wählern war die Abweichung größer, wobei das Ergebnis der Grünen von den Instituten zu hoch, das der Freien Wähler zu niedrig geschätzt wurde.
Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.

InstitutCSUSPDFDPGrüneAfDLinksparteiFW
Wahlergebnis37,08,43,014,414,31,515,8
Institut Wahlkreisprognose37,58,03,015,514,01,015,0
Forschungsgruppe Wahlen37931614nicht erhoben15
INSA36941514215
Civey37941514115
Durchschnittliche Abweichung+0,1-0,4-0,5-1,0+0,3x+0,8

Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Dass es zu solchen Abweichungen kommt, hat vor allem zwei große Gründe. Einerseits ist es nicht leicht, eine Stichprobe zu ziehen, die von ihrer Zusammensetzung genau der Wahlbevölkerung entspricht. Während sich Angaben wie Alter, Geschlecht und Einkommen abfragen lassen, ist die Bereitschaft unterschiedlich groß, an Wahlumfragen teilzunehmen. Außerdem antworten Befragte in Umfragen nicht immer wahrheitsgemäß.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 11.11.2023, 15:22 Uhr. +++

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