Wladimir Putin: Hetzt hier der echte Putin? Wirbel um Doppelgänger-Auftritt nach irren Todesgerüchten
Von news.de-Redakteur Tobias Rüster
01.11.2023 09.44
War es wirklich Wladimir Putin, der da zur Attacke gegen den Westen blies? Seit knapp einer Woche haben die Nachrichten des umstrittenen Telegram-Kanals "General SVR" für reichlich Unruhe im Putin-Universum gesorgt. Zunächst war da zu lesen, dass der Kreml-Tyrann einen Herzstillstand erlitten habe, später wurde sogar vom Tod Putins berichtet. Die Ärzte würden mit der Leiche des vermeintlich Verstorbenen in seiner Valdai-Residenz ausharren, während im Kreml ein Machtkampf um die Nachfolge Putins ausgebrochen sei, hieß es zuletzt bei "General SVR".
Wladimir Putin angeblich längst tot laut Telegram-Kanal: Wirbel um Doppelgänger
Der Kanal gilt indes als nicht vertrauenswürdig. Die angeblichen Insiderberichte gleichen eher Verschwörungserzählungen, konkrete Beweise werden nicht vorlegt und wer den Account bei Telegram betreibt, ist ebenso unklar. Fest steht jedoch, dass trotz heftiger Dementi aus dem Kreml bezüglich eines möglichen Putin-Todes die Spekulationen nicht abreißen. Beliebtestes Gerücht: Der Kreml-Herrscher wurde durch einen Doppelgänger ersetzt, der jetzt als Marionette an der Spitze Russlands agiert. Kein Wunder, dass jeder neue Putin-Auftritt mit Argusaugen betrachtet wird.
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Wladimir Putin attackiert den Westen: Pogrome in Russland angestiftet
Zumindest in seinen Äußerungen hätte sich der vermeintliche Putin-Doppelgänger bei seinem jüngsten Auftritt äußerst korrekt an die Vorgaben des Originals gehalten. Vielleicht weil es das Original war? Aus Sicht der russischen Führung sind die antisemitischen Ausschreitungen, die Russland zuletzt erschütterten, jedenfalls über soziale Medien aus dem Ausland provoziert worden. Die Ereignisse im Nahen Osten würden missbraucht, um mit manipulierten Informationen die Stimmung in Russland anzuheizen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, nachdem sich Präsident Wladimir Putin mit seinem Sicherheitsrat und den Leitern der Sicherheitsbehörden beraten hatte.
"Die Ereignisse in Machatschkala wurden unter anderem inspiriert durch soziale Medien, nicht zuletzt vom Gebiet der Ukraine und mit der Hand der Agenturen westlicher Geheimdienste", hatte Putin bei der Sitzung in bester Propaganda-Manier gewettert. In Dagestan im muslimisch geprägten Nordkaukasus hatte eine Menschenmenge am Sonntag den Flughafen von Machatschkala gestürmt und Jagd auf jüdische Passagiere eines Fluges aus Tel Aviv gemacht. Es gab mehr als 20 Verletzte; 83 Personen wurden festgenommen. Die Ukraine wies den Vorwurf zurück. Die Ereignisse in Dagestan zeigten eher den Kontrollverlust Putins im eigenen Land, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Oder zumindest den Kontrollverlust des Putin-Doppelgängers, wenn man sich auf die irren Gerüchte bei "General SVR" beziehen will.
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