Wladimir Putin: Russlands Rolle bei Hamas-Angriffen! Schmiedet Putin blutige Terror-Pläne?
Erstellt von Sabrina Böhme
11.10.2023 14.11
Die blutigen Kämpfe in Israel werfen auch ein dunkles Licht auf Russland. Während die Hamas Tausende Menschen tötete und weitere Gräueltaten an den Menschen verübte, steht auch die russische Regierung im Fokus der Berichterstattung. In diesem Zusammenhang fragen sich viele: Plant Wladimir Putin einen großen Krieg? Was haben seine Pläne zu bedeuten? Experten erklären, welche Rolle der Kreml wirklich in dem Nahostkonflikt spielt.
Wladimir Putins Propagandisten bejubeln Hamas-Angriffe in Israel
Russland gibt sich als Vermittler und suggerierte entsetzt über die Angriffe zu sein. Derweil zeigen russische Propagandisten eine ganz andere Seite: Hetze und Zuspruch für die barbarischen Taten der Hamas. "Kein Tropfen Mitleid oder Sympathie (für die Israelis)", schrieb Dmitri Steschin, russischer Militärkorrespondent, auf seinem Telegram-Kanal. "Dieser Schlamassel ist vorteilhaft für Russland... der Iran ist unser wahrer militärischer Verbündeter", zitiert "Kyiv Independent" Russlands prominenten Propagandisten Sergej Mardan.
Wie kam es zu den Hamas-Angriffen? Hier finden Sie nähere Informationen zum Konflikt in Israel
Hat Wladimir Putins Terror-Pläne in Israel geschmiedet? So profitiert der Kreml-Chef
Inwieweit ist die Lage vorteilhaft für Putin? Dazu gibt es zahlreiche Aussagen und Spekulationen.Der Angriff kam genau an Putins 71. Geburtstag, was die Gespräche über Russlands Einfluss noch einmal anheizte. "Der Überfall auf Israel fand vielleicht nicht ganz zufällig an Putins 71. Geburtstag statt", sagt Joachim Krause, Direktor Emeritus des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung. Vor allem will Putin damit seine Anti-US-Strategie weiterverfolgen und die Aufmerksamkeit vom Ukraine-Krieg ablenken."Putin profitiert erheblich von diesem Krieg, denn je härter und je länger er geführt wird, umso stärker werden die USA als Waffenlieferant für Israel und die Ukraine an ihre Grenzen gebracht", sagte Krause. Zuletzt erklärten internationale Beobachter darüber, dass der Kreml eine perfide Strategie nutzt. Russland wirft der Ukraine vor, Waffen an die Hamas abgegeben zu haben. Dabei ist es Russland, die im Ukraine-Krieg erbeutete westliche Waffen an die Hamas abgegeben haben. Das geht aus einem Bericht des ukrainischen Geheimdienstes hervor.
Expertin erklärt: Unterstützt Putin die Hamas militärisch?
Dass Russland die Hamas vor den Angriffen oder bereits früher mit Panzerabwehrsystemen, Drohnen oder anderen Waffen versorgte, sieht Hanna Notte, Expertin für die russische Politik im Nahen Osten vomJames Martin Center for Nonproliferation Studies, im Interview mit "Radio Free Europe Radio Liberty" kritisch. "Ich habe also nie einen Hinweis auf direkte, große Waffenlieferungen aus Russland an die Hamas gesehen, geschweige denn, dass die Hamas vom russischen Militär ausgebildet worden wäre. Und auch im Zusammenhang mit diesem jüngsten Angriff habe ich noch keinen Beweis dafür gesehen, dass es sich um russische Waffen handelt oder dass die Russen die Hamas ausgebildet haben. Ich sehe hier also keine direkte Rolle." Sie sehe auch keine "direkte militärische Unterstützung" der Hamas.
Russland will anti-westliche Allianz in der islamischen Welt schaffen
Klar ist aber laut diversen Experten, dass Russland Kontakte zur Hamas und dem Iran pflegt. Nach den Wahlen 2006 in palästinensischen Gebieten besuchten Hamas-Delegationen immer wieder Moskau. Russland versteht sich als Vermittler der Fraktionen im Friedensprozess. Sie beklagten jahrelang, "dass die Amerikaner den Friedensprozess monopolisieren, vor allem während der Trump-Administration und dem 'Deal of the Century' [ein umstrittener Friedensvorschlag aus der Trump-Ära]", so Notte. Russlands pro-palästinensische Haltung besteht laut der Russland-Expertin bereits seit der Sowjetunion. Zudem hat Russland die Angriffe der Hamas in den letzten Jahren im Nahostkonflikt zwar verurteilt, aber sie nie als Terrororganisation anerkannt. Russland will auch im Nahen Osten relevant bleiben und eine "antiwestliche Allianz in der islamischen Welt schaffen", erklärte Russland-Experte Ulrich Schmid von der Universität St. Gallen, Schweiz in der "Bild"-Zeitung. Er fügte hinzu: "Es gibt deutliche Anzeichen, dass Russland sich als wichtigster Partner der Schiiten im muslimischen Raum profilieren will. Dazu gehört die Unterstützung des alawitischen Präsidenten Baschar al-Assad in Syrien und die Verbindung zu Teheran." Vor allem der Iran, der im Ukraine-Krieg zu einem engen Verbündeten Russlands wurde, könnte von der Allianz profitieren. Die Iran-Führung könnte daran interessiert sein, dass der "Kampf gegen Israel in entscheidender Weise" eskalieren könnte, sagte Kraus.
Der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj schrieb am Montag (09.10.2023) sogar davon, dass es Daten gebe, die eindeutig beweisen sollen, dass Russland daran interessiert ist, im Nahen Osten einen Krieg loszutreten." Dafür gibt es aber keine belegten Hinweise. Vielmehr nutzt Putin den Nahostkonflikt und die Hamas-Angriffe um vom Ukraine-Krieg abzulenken und eine anti-westliche Strategie zu verfolgen.
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bos/bua/news.de