Elon Musk: "Putins billiger Cheerleader!" Tech-Milliardär schockt mit Weltkrieg-Vergleich und Co.
Von news.de-Redakteurin Sabrina Böhme
30.09.2023 15.22
Das soziale Netzwerk X (vormals Twitter) hat sich durch Elon Musk stark verändert. Auf der Plattform können sich immer mehr Desinformationen verbreiten. Besonders russische Propaganda über den Ukraine-Krieg wird verstärkt an Nutzer:innen ausgespielt, heißt es in einer Studie der Europäischen Kommission. Der Tech-Milliardär unternimmt dagegen nichts, vielmehr teilt er selbst fragwürdige Aussagen zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Elon Musk vergleicht Ersten Weltkrieg mit dem Ukraine-Krieg
Auf X reagierte Elon Musk auf einen Beitrag eines Nutzers, berichten mehrere Medien, darunter "Kyiv Post". Dieser teilte einen Artikel der New York Times, mit der Überschrift "Wer gewinnt in der Ukraine an Boden? Dieses Jahr niemand." In dem Artikel ist eine Karte mit dem Grenzverlauf enthalten und Gebiete markiert, die bereits hinter der Frontlinie erobert wurden. In dem Artikel heißt es:"Die Frontlinie in der Ukraine hat sich im vergangenen Winter kaum verändert. Russland wollte den gesamten Donbass erobern, kam aber nur langsam voran. Die Ukraine hat bei ihrer Gegenoffensive nur minimale Fortschritte gemacht. Dichte russische Minenfelder und Befestigungen haben jeden Angriff extrem kostspielig gemacht." Daraufhin schrieb Musk: "So viele Menschen sterben für nichts, genau wie im Ersten Weltkrieg."
Vergleich mit Erstem Weltkrieg ist "irreführend"
Dass diese Analogie irreführend ist, merkte auch das Magazin "Foreign Policy" in einem Artikel vom 18. Juli 2023 an. Immer wieder vergleichen Kommentatoren den Krieg in der Ukraine mit den Kämpfen an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Dabei missachten sie wichtige Punkte. Besonders der Faktor Zeit wird oft nicht mit einbezogen. "Der Westen hat die Zeit auf seiner Seite, und er kann es sich leisten, geduldig zu sein. Schlechte Analogien, die diese grundlegende Wahrheit ignorieren, dienen nur dazu, einen der größten strategischen Vorteile des Westens zu untergraben."
Unterstützt Elon Musk Putin?
Elon Musk galt lange als Unterstützer der Ukraine, ermöglichte er dem Land doch den Zugriff auf das private Satellitennetzwerk von SpaceX. Doch Anfang des Monats dann die Kehrtwende. Das System wurde nicht mehr erweitert, um Kiew beim Angriff auf russische Kriegsschiffe in ukrainischen Gewässern nahe der Krim-Küste zu unterstützen. Der Tesla-Chef begründete seine Entscheidung damit, dass er befürchtete Moskau könnte Atomwaffen einsetzen.
Elon Musk schockt mit Grenzvergleich
Ende September fiel Musk erneut mit einem Tweet zum Ukraine-Krieg negativ auf. Am 29. September schrieb er: "Warum kümmern sich so viele amerikanische Politiker beider Parteien 100 Mal mehr um die Grenze zur Ukraine als um die Grenze zu den USA?"
Twitter-Nutzer werfen Musk Nähe zu Putin vor
Der Tweet löste unter vielen Nutzern eine Welle der Entrüstung aus. Für viele sei Musk ein Putin-Freund, der nur den Interessen des russischen Präsidenten folgt. "Putins billiger Cheerleader ist wieder am Werk. Jetzt versucht der nichtssagende Elon Musk, die Finanzierung der #Ukraine zu stoppen. Er versucht erneut, einen Angriff auf russische Truppen zu verhindern", heißt es in einem Tweet. Vielen missfällt zudem, dass er sich in die Grenzkrise der USA einmischt. "Es ist kein Geheimnis, dass Sie die Ukraine nicht unterstützen, aber die US-Grenzkrise begann nicht erst nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine. Politiker beider Parteien, einschließlich Ihrer Kammerdiener im Kongress, wollen nichts tun, um die Grenzkrise zu lösen. Lassen Sie die Ukraine aus dem Spiel", schreibt ein Nutzer. Ein Nutzer erklärt ihm Russland wirklich vorhaben soll : "Die Ukraine verhindert einen viel größeren Krieg, indem sie Russland daran hindert, in NATO-Territorium einzudringen. Die Ukraine kämpft für uns alle."
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bos/news.de