Politik

Wladimir Putin unter Schock: "Krieg taktisch verloren!" So gefährlich ist der Ukraine-Durchbruch für die Russen

Ein mit Bombenkratern übersätes Feld zwischen den ukrainischen und russischen Stellungen in der Nähe von Bachmut, dem Schauplatz heftiger Gefechte mit den russischen Streitkräften in der Region Donezk. Bild: picture alliance/dpa/AP | LIBKOS

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Seit über 18 Monaten wehrt die Ukraine mit westlicher Hilfe einen russischen Angriffskrieg ab. Vor rund drei Monaten hat Kiew mit einer lang angekündigten Gegenoffensive begonnen. Bislang konnten die ukrainischen Streitkräfte zwar mehr als 250 Quadratkilometer zurückerobern, jedoch hält Russland noch immer rund100.000 Quadratkilometer ukrainischen Territoriums besetzt. Nach der Befreiung von Robotyne meldete die Ukraine nun einen weiteren Erfolg, der den Russen mächtig gefährlich werden könnte.

Schock für Wladimir Putin: Ukrainische Truppen brechen durch russische Verteidigungslinie

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hat die ukrainische Armee weitere Geländegewinne um die russisch kontrollierte Stadt Bachmut erzielt. Im Laufe der vergangenen Woche habe die Ukraine weitere drei Quadratkilometer im Umland der umkämpften Stadt im Osten des Landes zurückgewonnen, schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag auf Telegram. Die russischen Truppen versuchen nach Maljars Angaben, südlich der umkämpften Stadt verlorene Gebiete durch Gegenangriffe zurückzugewinnen. Auch an anderen Frontabschnitten im Osten des Landes greife Moskau weiterhin an: Bei Kupjansk in der Region Charkiw unternähmen die Russen mehrere Angriffe täglich und beschössen die Gegend häufig, schrieb Maljar. Die Ukraine ordnete Ende August die Evakuierung der Zivilbevölkerung im Umland von Kupjansk an. Weitere russische Angriffsversuche finden laut Maljar bei den ostukrainischen Ortschaften Lyman, Awdijiwka und Marjinka im Gebiet Donezk statt.

Im Süden des Landes rücken die ukrainischen Truppen unterdessen ihren Angaben nach weiterhin in Richtung der strategisch wichtigen Stadt Melitopol am Asowschen Meer vor. Ein wichtiger Durchbruch an der Südfront bei Saporischschja. "Unsere Streitkräfte hatten Erfolge in der Nähe von Nowodanyliwka und Nowoprokopiwka", sagte Maljar. Demnach konnten die Streitkräfte die erste Verteidigungslinie der Russen durchbrechen. Sie machte allerdings keine Angaben über die Größe des zurückeroberten Gebiets in diesem Raum. 

Ukraine-Krieg aktuell: Zustand der Russen-Armee begünstigt ukrainischen Vormarsch

Laut Brigadegeneral Oleksander Tarnawskyj, Kommandeur im Gebiet Saporischschja, befinden sich die Truppen aktuell zwischen der ersten und zweiten Verteidigungslinie der Russen. Der Durchbruch wurde jedoch durch ein riesiges Minenfeld behindert. Außerdem wurden Soldaten dort stark beschossen. Trotz aller Schwierigkeiten könnte der ukrainische Vormarsch jedoch gelingen. Der Grund: Der Zustand der russischen Armee.

Die russischen Soldaten stehen laut dem russischen Batallionsführer Alexander Chodakowski bei der Verteidigung der südöstlichen Regionen unter "extremen physischen und psychischen Stress". Die US-Denkfabrik for the Study of War (ISW) schließt daraus, dass sich die Lage für Russland zunehmend verschlechtere. Chodakowski bezweifelt, dass die "erschöpften russischen Einheiten in der Lage sein werden, künftige Angriffe der ukrainischen Offensive an diesen Frontabschnitten abzuwehren".

Krieg für Russland taktisch verloren! Militärexperte gibt Prognose

Laut dem Militärexperten Marcus Keupp gehe es derzeit darum, eine Lücke in die russische Verteidigung zu schlagen. Diese müsse "so fünf bis zehn Kilometer breit sein - und durch diese Lücke schieben sie dann das schwere Material, also ihre Reserven", sagte er gegenüber ZDFheute. Aktuell sei die Ukraine dabei, diese Lücke auszumachen. "Das ist also ein sehr gefährlicher Moment für die Russen", sagte Keupp weiter. Von zentraler Bedeutung seien der Ort Tomak, der für die russische Logistik wichtig sei, als auch das Asowsche Meer. Sobald die ukrainischen Truppen die Schwarzmeerküste erreichen und die Krim beschießen könnten, sei der Krieg für Russland taktisch verloren, sagte Keupp. Dafür bleibe den Ukrainern jedoch nur noch etwa zwei Monate, bis das Wetter größere Bewegungen unmöglich mache.

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/gom/news.de/dpa

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