Abrechnung mit Bundesregierung : "Wenig getan, um das zu stoppen!" Unternehmer übt knallharte Kritik
Erstellt von Sabrina Böhme
29.08.2023 08.52
Die deutsche Wirtschaft strauchelt und sei "angeknackst". Das erklärte Stefan Messer, Unternehmer und Aufsichtsratsvorsitzende des Industriegaseherstellers Messer im Interview mit dem "Handelsblatt". Die Bundesregierung müsse etwas unternehmen. Doch es fehlt an Lösungen.
Stefan Messer beklagt: Deutsche Wirtschaft beschädigt
In der Wirtschaft gibt es zahlreiche Probleme, wie hohe Energiekosten, bürokratischen Auflagen und fehlenden Fachkräfte, das würden Messers Kunden erleben, sagte er gegenüber dem "Handelsblatt". Deutschland würde aufgrund aktuellen Lage "im internationalen Vergleich stark" zurückfallen. Viele Firmen investieren auch nur noch mit Subventionen. Den Optimismus von Bundeskanzler Olaf Scholz teilt Messer nicht.
Unternehmer rechnet mit Scholz-Regierung ab: Politiker "mit wenig Erfahrung an der Macht"
Es werde aber auch "wenig getan, um das zu stoppen", beklagt Messer. Die Nöte der Unternehmer seien der Ampelkoalition nicht bewusst, meint der Familienunternehmer. "Das liegt auch daran, dass viele Politiker mit wenig Erfahrung an der Macht sind. Ich beobachte eine Praxisferne zur Wirtschaft und zu deren Wirkmechanismen. Da werden haarsträubende handwerkliche Fehler begangen."
Forderung an die Bundesregierung: Das muss die Politik gegen die Wirtschaftsprobleme unternehmen
Einige Probleme bestehen schon seit längerem. Dazu gehört die Bürokratie. Dieses Problem sei aber schon "alt". "Es ist bloß nichts dagegen unternommen worden. Und das ist weitgehend immer noch so", so Messer. Der Ampelregierung alleine gibt Messer aber nicht die alleinige Schuld. "In den Merkel-Regierungen ist einfach auch zu wenig getan worden, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern oder zu verbessern. Es hat sich insgesamt viel Nachholbedarf aufgestaut." Von der Bundesregierung wünscht er sich "weniger Streit" und eine "klare, eindeutige Strategie, die zentralen wirtschaftlichen Probleme des Landes zu lösen.Vieles ist Stückwerk und noch dazu unverständlich." Von langfristigen Subventionen hält er nichts. "Am Ende muss ein Unternehmen aus eigener Kraft überleben können und wettbewerbsfähig sein."
Trotz der schweren Situation, darf seiner Meinung nach nicht alles schlechtgeredet werden. Firmen erhalten in anderen Ländern Subventionen. "Sie entscheiden sich aber oft für Deutschland wegen der Gewissenhaftigkeit und des Könnens der Mitarbeiter. Die Produktivität ist bei uns immer noch sehr hoch."
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bos/bua/news.de