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Ukraine-Krieg aktuell im News-Ticker:         Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse am 29.08.2023 im Überblick

Die aktuellen Nachrichten im Ukraine-Krieg. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Metzel

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+++ General: Ukraine macht im Süden weiter Fortschritte +++

Die ukrainische Armee macht nach eigenen Angaben bei ihrem Vorstoß an der südlichen Front weitere Fortschritte. "Wir drängen den Feind zurück", schrieb der Kommandeur der im Gebiet Saporischschja eingesetzten Truppen, Brigadegeneral Oleksander Tarnawskyj, am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal.

Einzelheiten nannte er nicht, doch haben ukrainische Truppen mit der Eroberung des Ortes Robotyne eine erste starke russische Verteidigungslinie durchbrochen. Sie greifen nach übereinstimmenden Berichten nun die nächste russische Linie an, die den Weg in die besetzten Städte Tokmak und Melitopol versperrt. Ziel ist, das etwa 90 Kilometer entfernte Asowsche Meer zu erreichen und die russischen Truppen voneinander abzuschneiden.

Die ihm unterstellte Artillerie habe an einem Tag etwa 1200 Feuerbefehle ausgeführt, schrieb Tarnawskyj - ein Hinweis auf schwere Artilleriegefechte. Ukrainische Truppen setzten im Frontabschnitt Melitopol ihre Offensive fort, festigten erreichte Positionen und schalteten feindliche Artilleriestellungen aus, wie es im Abendbericht des Generalstabs in Kiew hieß. Die Angaben der Militärs sind meist nur mit Verzögerung zu überprüfen, wenn Experten Fotos oder Videos von der Front analysieren können.

+++ Russland vermeldet Tote durch ukrainischen Beschuss des Grenzgebiets +++

Russland wirft der Ukraine Artilleriebeschuss auf ein grenznahes Dorf im Gebiet Brjansk mit Todesopfern vor. Dabei seien in dem rund 15 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Dorf Klimowo mehrere Menschen getötet und weitere fünf Menschen verletzt worden, schrieb der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, in seinem Telegram-Kanal. Zu den Opfern sollen demnach auch Kinder zählen.

Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben derzeit nicht. Aus Kiew gab es zunächst keine Stellungnahme. Nach Angaben des Gouverneurs wurde beim Beschuss ein Gebäude einer Schule, sowie mehrere Wohnhäuser und administrative Einrichtungen beschädigt.

Immer wieder hat es in den vergangen Wochen Berichte über mutmaßlich ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet gegeben. Zuletzt hatte Moskau am Sonntag und Montag von abgewehrten Drohnenangriffen über den Grenzregionen Brjansk und Kursk berichtet. Die Folgen der Angriffe stehen aber in keinerlei Verhältnis zu den Kriegsfolgen für die von Russland angegriffene Ukraine, wo bereits Tausende Zivilisten getötet wurden. Die Ukraine verteidigt sich seit rund 18 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg.

+++ Söldnerchef Prigoschin laut Pressedienst schon beerdigt +++

Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin ist nach Angaben seines Pressedienstes bereits in seiner Heimatstadt St. Petersburg beerdigt worden. Bei einer Trauerfeier im engsten Kreis ohne Öffentlichkeit sei von dem 62-Jährigen Abschied genommen worden, teilte der Pressedienst des Chefs der Privatarmee Wagner am Dienstag mit. Interessenten, die sich nun auch von dem am Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz getöteten Geschäftsmann verabschieden wollten, könnten dies auf dem Friedhof Porochowskoje tun, hieß es.

Beobachter erwarten, dass das Grab zu einer Pilgerstätte für Tausende Anhänger Prigoschins werden könnte. Über einen Termin und den Ort der Beerdigung wurde seit Tagen in ganz Russland spekuliert. Unklar ist weiter die Ursache des Absturzes des Privatjets mit zehn Menschen an Bord. Die Maschine war am Mittwoch vergangener Woche auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg im Gebiet Twer abgestürzt.

+++ Russland: Geheimdienst-Hubschrauber abgestürzt - drei Tote +++

Beim Absturz eines Hubschraubers des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB sind Behörden zufolge mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Die Toten seien am Unglücksort im Ural-Gebiet Tscheljabinsk im Kreis Sosnowski geborgen worden, teilte der russische Zivilschutz am Dienstag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Die Maschine vom Typ Mi-8 habe in einem Wald in Flammen gestanden, das Feuer sei gelöscht, hieß es. Am Boden sei durch den Absturz niemand sonst verletzt worden. Die Absturzursache war zunächst unklar. In Russland kommt es wegen Verstößen gegen Sicherheitsvorkehrungen immer wieder zum Absturz von Hubschraubern.

+++ Klare Botschaft! Putin nimmt nicht an Prigoschin-Beerdigung teil +++

Kremlchef Wladimir Putin wird nach offiziellen Angaben nicht an der Beerdigung des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin teilnehmen. "Die Teilnahme des Präsidenten ist nicht vorgesehen", sagte sein Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die russische Führung habe auch keine konkreten Informationen zur Beerdigung, die Angehörigen würden über den Termin entscheiden, sagte Peskow.

Prigoschins Privatjet war in der vergangenen Woche abgestürzt. Alle zehn Insassen an Bord der Maschine kamen dabei laut Behörden ums Leben.

Am Morgen hatte das unabhängige Internetportal Fontanka aus St. Petersburg berichtet, dass die Beerdigung Prigoschins noch am Dienstag in der Millionenstadt stattfinden solle. Die Vorbereitungen dafür liefen, Trauernde seien gleich an mehreren Friedhöfen eingetroffen.

Prigoschins Flugzeug war etwa auf halber Strecke zwischen Moskau und St. Petersburg im Gebiet Twer abgestürzt. Offiziellen Angaben nach war er an Bord. Die Absturzursache ist aber noch nicht geklärt. Allerdings gehen weite Teile der russischen Öffentlichkeit wie auch westliche Regierungen davon aus, dass der Privatjet des Wagner-Chefs gezielt zum Absturz gebracht wurde.

+++ Sold in russischer Armee seit Kriegsbeginn stark gestiegen +++

Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich der Sold in der russischen Armee nach britischen Angaben deutlich erhöht. "Der Militärdienst in den russischen Streitkräften ist seit der Invasion immer lukrativer geworden", teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Lohn und Bonusleistungen seien starke Motive, dem Militär beizutreten, "insbesondere für diejenigen aus den ärmeren Gebieten Russlands". Zugleich betonte die Behörde: "Es ist jedoch immer noch unwahrscheinlich, dass Russland seine Ziele bei der Rekrutierung von Freiwilligen für die Streitkräfte erreichen wird."

Das britische Ministerium verwies auf Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der am 4. Februar 2022 - knapp drei Wochen vor Kriegsbeginn - den Sold eines Leutnants mit 81.200 Rubel im Monat angab. Inzwischen erhielten aber sogar schon mobilisierte Gefreite nach offiziellen Angaben 195.000 Rubel (aktuell 1887 Euro). Und viele Unteroffiziere, die in der Ukraine kämpfen, verdienen demnach mehr als 200.000 Rubel monatlich. "Dies ist mehr als das 2,7-fache des russischen Durchschnittslohns von 72.851 Rubel", hieß es in London weiter. Übertragen auf Großbritannien bedeute das ein Jahresgehalt von mehr als 90.000 Pfund (105.000 Euro).

+++ Selenskyj will Waffenproduktion maximieren +++

Laut Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj ist sein Land seit seiner seit Wochen schleppend verlaufenden Gegenoffensive zur Befreiung der besetzen Gebiete auf riesige Mengen an Munition und Waffen angewiesen. Das Land setzt dabei vor allem auf die militärische Hilfe westlicher Verbündeter.

Selenskyj bekräftigte einmal mehr, dass die Ukraine auch die Voraussetzungen für die neuen Kampfflugzeuge schaffen müsse. Kiew hofft auf die baldige Lieferung der von den Niederlanden, Dänemark und Norwegen angekündigten F-16-Kampfjets. Politisch sei für die Lieferung alles getan worden. Nun müsse aber auch die Infrastruktur für die Aufnahme der Kampfjets vorbereitet werden. "Das ist schon eine militärische Aufgabe", sagte der Präsident.

Zugleich wies Selenskyj die Militärs an, Vorbereitungen auf den Winter zu treffen, um etwa die in der Vergangenheit von Russland immer wieder beschossene Energieinfrastruktur zu schützen. Die Ukraine verteidigt sich seit 24. Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg.

+++ Russland: Zwei ukrainische Drohnen zerstört +++

Russland hat offiziellen Angaben zufolge erneut einen ukrainischen Drohnenangriff auf seinem Territorium abgewehrt. Die Luftabwehr habe zwei unbemannte Luftfahrzeuge über dem Gebiet Tula südlich von Moskau zerstört, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstagmorgen in seinem Telegram-Kanal mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Moskau hat in den vergangenen Wochen immer wieder von ähnlichen Drohnenangriffen berichtet und spricht dabei von ukrainischen Terroranschlägen. Die Angriffe stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den massenhaften Attacken Russlands gegen die Ukraine.

+++ Kiews Verteidigungsminister: Keine neue Mobilmachung nötig +++

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksej Resnikow sieht nach eigenen Angaben derzeit keine Notwendigkeit einer neuen Mobilmachung in der Ukraine. Das ukrainischen Verluste seien um ein Vielfaches niedriger als die der russischen Besatzer. Zahlen nannte er nicht. "Aber zu sagen, dass die Lage bei uns kritisch ist und wir erhöhen müssen, dafür gibt es keinen Grund", sagte der Minister der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraina zufolge vor Journalisten.

Resnikow erklärte nach widersprüchlichen Angaben aus Kiew, wonach weitere Mobilmachungen geplant seien, dass es bereits festgelegte Richtgrößen für die Einberufung zum Kriegsdienst gebe, die erst erfüllt werden müssten. Es sei deshalb nicht nötig, neue Kontingente festzulegen.

Zuletzt hatte Selenskyj auf eine Frage, ob angesichts hoher Verluste künftig mehr Rekruten einberufen werden sollen, auch erklärt, dass die Militärführung darum bitte, mehr Soldaten zu mobilisieren. Vor allem aber sollen nun die Männer zum Kriegsdienst einberufen werden, die ohnehin schon unter die bisherige Mobilmachung fallen, aber bisher nicht eingezogen wurden. Dazu hatte Selenskyj nach zahlreichen Skandalen in Kreiswehrersatzämtern die Führungen dort auswechseln lassen.

Nach Beginn der russischen Invasion hat die Ukraine das Kriegsrecht ausgerufen. Alle Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren sind daher grundsätzlich zum Wehrdienst verpflichtet und können einberufen werden - es sei denn, sie sind aus gesundheitlichen oder sozialen Gründen, etwa als alleinerziehende Väter, vom Dienst befreit. Die genaue Anzahl der bisher Einberufenen ist nicht bekannt. Es geht um Hunderttausende. Wegen der Verluste an der Front müssen immer wieder neue Rekruten ausgebildet und in den Kampf geschickt werden.

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