Wladimir Putin: "Rache an der Kreml-Führung!" Schließen sich die Wagner-Söldner nun der Ukraine an?
Erstellt von Anika Bube
25.08.2023 13.21
Im Juni 2023 meuterte die Wagner-Gruppe, marschierte in Richtung Moskau. Der Putsch-Versuch wurde abgebrochen. Putin warf seinem langjährigen Handlanger Jewgeni Prigoschin Verrat vor. Dennoch gewährte er ihm und seinen Gefolgsleuten die Ausreise nach Belarus. Experten befürchteten jedoch, dass der Söldner-Chef mit der Meuterei sein Todesurteil unterschrieben habe. Nun soll Prigoschin angeblich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein. Die Umstände sind unklar. Wurde der Privatjet von einer Luftabwehrrakete abgeschossen oder explodierte eine Bombe an Bord? Steckt der russische Präsident Wladimir Putin dahinter? Die Wagner-Söldner schwören bereits Rache und erhalten sogar Unterstützung.
Rache an Wladimir Putin! Schließen sich die Wagner-Söldner nun der Ukraine an?
Nun tauchte ein düsteres Video des "Russischen Freiwilligenkorps" im Netz auf. Darin sieht man mehrere Männer in Kriegsmontur in rotem Licht stehen. "Ich wende mich an die Kämpfer der Wagner Private Military Company, für die die Worte 'Loyalität' und 'Ehre' noch etwas bedeuten", sagt ein Mann, der ganz in Schwarz gekleidet ist, in die Kamera. "Allem Anschein nach wurden gestern euer Grüner (Prigoschin) und Kommandant (Uktin) auf zynische Weise hingerichtet. [...] Ihr wisst ganz genau, wer dahinter steckt. Deshalb steht ihr jetzt vor einer schwierigen Entscheidung: Entweder ihr tretet in die Reihen des russischen Verteidigungsministeriums ein und dient den Henkern eurer Kommandanten als deren Kettenhunde, oder: Ihr nehmt Rache." Der Freiwilligenkorps bietet den Wagner-Söldnern an, auf die Seite der Ukraine zu wechseln und somit Rache an der Kreml-Führung zu nehmen. "Wenn ihr keine Kriegsverbrechen begangen habt, laden wir euch ein, in unsere Reihen einzutreten. Lasst uns gemeinsam diese blutige militärische Fleischwolf-Spezialoperation beenden und dann nach Moskau marschieren. Und dieses Mal werden wir nicht 200 Kilometer vor der Stadt Halt machen, sondern bis zum Ende gehen."
Droht Waldimir Putin ein weiterer Putschversuch? Das sagen Experten
In den sozialen Netzwerken deuten die Wagner-Söldner bereits Vergeltung an. Muss Wladimir Putin nun einen weiteren Putschversuch befürchten? Laut Politologen sprechen mehrere Gründe jedoch dagegen. "Erstens: Die Wagner-Söldner haben einen Großteil ihrer Waffen abgegeben. Zweitens: Sie sind nicht mehr zusammen. Und drittens: Sie haben ihre Führungscrew verloren und damit auch die Unterstützungsnetzwerke in der Elite, die Prigoschin während des Marschs auf Moskau getragen haben müssen", sagte Politikwissenschaftler Thomas Jäger im Gespräch mit "t-online".
Auch der Politologe und frühere Redenschreiber Putins, Abbas Galljamow, glaubt nicht an einen weiteren Putschversuch durch die Wagner-Söldner. Er ist der Meinung, dass der Kremlchef durch die Tötung seines früheren Vertrauten vor allem weiter Angst säe. Erstmals sei ein Patriot und Quasi-Vertreter des Systems Putin aus dem Weg geräumt worden, der öffentlich die Wahrheit gesagt habe. Damit wolle Putin zwar Stärke beweisen, in den Augen der öffentlichen Meinung aber stehe er als Schwächling da. "Ein Mord im Schutze der Nacht schmückt einen Herrscher nicht. Es entsteht vielmehr ein unangenehmer Geruch der Heimtücke und Feigheit."
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