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Ukrainische Gegenoffensive gescheitert?: Nur noch sechs Wochen Zeit! US-Beamte fordern Taktik-Änderung

Die ukrainische Gegenoffensive bleibt bislang deutlich hinter den Erwartungen zurück. Bild: picture alliance/dpa/Ritzau Scanpix Foto/AP | Thomas Traasdahl

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Zwar läuft die ukrainische Gegenoffensive seit zwei Monaten. Doch sie geht nur schleppend voran und bleibt bisher hinter den hohen Erwartungen zurück. An vielen Frontabschnitten im Osten und Süden greifen die russischen Truppen mit voller Härte an. Ein weiteres Problem: Die Russen-Soldaten haben sich in Verteidigungsanlagen verschanzt und erschweren den Verteidigern somit den Durchbruch. Die ukrainischen Streitkräfte müssen ihre Taktik ändern.

Ukrainische Gegenoffensive gescheitert? US-Beamte kritisieren Militär-Strategie

Wie die "New York Times" unter Berufung auf US-Beamte berichtet, haben die ukrainischen Truppen derzeit große Probleme, die russischen Stellungen zu durchbrechen. Die mögliche Ursache: Die Ukraine habe zu viele Truppen an den falschen Stellen stationiert. Eigentlich wollte die Ukraine mit ihrer Gegenoffensive die russischen Nachschublinien im Süden des Landes abschneiden. Doch die ukrainischen Streitkräfte konzentrieren sich laut Experten nicht auf ihr Hauptziel. Stattdessen wurden die Truppen gleichmäßig an der Frontlinie verteilt. An strategisch wichtigen Punkten wie Melitopol und Saporischschja fehle es dadurch an Streitkräften.

Ukraine-Streitkräfte müssen Anti-Russen-Taktik ändern

Das Hauptziel der Ukraine sollte es sein, sich auf die Front in Richtung Melitopol zu konzentrieren und die russischen Minenfelder sowie andere Verteidigungsanlagen zu durchbrechen. Für Kiew sollte dieser Plan oberste Priorität haben. Auch dann wenn die Ukraine dabei mehr Soldaten und Ausrüstung verliere, heißt es weiter. Die Ukraine müsse ihre Taktik ändern, um auch das Tempo der Gegenoffensive zu ändern. Die ukrainischen Truppen müssen ihre Kampfkraft an einem Ort bündeln. Noch habe die Ukraine noch maximal sechs Wochen Zeit, um Erfolge zu erzielen. Ansonsten würden schwere Regenfälle die Gegenoffensive zur Pause zwingen. "Es hat länger gedauert, als die Ukraine geplant hatte", sagte US-General Mark Milley gegenüber der "New York Post". "Sie machen begrenzte Fortschritte."

Anders ein Bericht der "Washington Post": Demnach werden die ukrainischen Truppen die strategisch wichtige Stadt Melitopol im Südosten des Landes nicht erreichen. Damit würde die Ukraine das Hauptziel ihrer Gegenoffensive verfehlen.

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