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Annalena Baerbock: "Peinlicher geht's kaum!" Außenministerin fliegt nach Flugzeugpanne weiter

Nach einer Flugzeugpanne sitzt Annalena Baerbock nun in der Wüste fest. Bild: picture alliance/dpa | Sina Schuldt

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Erneute Flugzeugpanne für Annalena Baerbock: Nach einem nächtlichen Routine-Tankstopp in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten musste die Außenministerin am frühen Montagmorgen ihren Flug zu einer einwöchigen Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi vorerst abbrechen. Doch in der Nacht soll es für sie weitergehen. Wann die Grünen-Politikerin ihre Reise fortsetzen kann, war zunächst noch offen.

Nach Flugzeugdefekt: Annalena Baerbock reist weiter nach Australien

Außenministerin Annalena Baerbock will trotz der Panne an ihrem Regierungsflugzeug mit der Maschine der Flugbereitschaft zu ihrem Besuch in der Pazifik-Region weiterfliegen. Aus Delegationskreisen hieß es am Montagabend in Abu Dhabi: "Wir freuen uns, dass wir die unterbrochene Reise nach Australien heute Nacht fortsetzen können." Die Landung sei in der Metropole Sydney vorgesehen. Das Reiseprogramm werde entsprechend angepasst.

Baerbock wollte nach Informationen aus ihrer Delegation mit etwa 22-stündiger Verspätung gegen Mitternacht aufbrechen. Die Flugbereitschaft hatte vor der Entscheidung erfolgreich einen Testflug in Abu Dhabi absolviert. Dabei funktionierten die zuvor defekten Landeklappen wieder problemlos. Die am Dienstag in der Hauptstadt Canberra geplante Programmpunkte mussten wegen der Verzögerung der Anreise abgesagt beziehungsweise verschoben werden.

Annalena Baerbock in Abu Dhabi gestrandet: Flugzeugdefekt verhindert Australien-Reise der Außenministerin

"Wegen eines mechanischen Problems müssen wir aus Sicherheitsgründen nach Abu Dhabi zurückkehren", erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Um 5.33 Uhr (Ortszeit) (3.33 Uhr MESZ) landete das Flugzeug wieder sicher in Abu Dhabi. Dort sollte geklärt werden, ob, wann und wie die Reise fortgesetzt werden kann. Die Flugzeugbesatzung sollte am Boden zunächst prüfen, ob der Schaden mit Bordmitteln behoben werden kann oder ob Ersatzteile benötigt werden. Als möglich galt, dass Baerbock mit einem kleinen Teil ihrer Delegation per Linie weiterfliegt - wobei Linienflüge erst am Montagabend nach Australien starten würden. "Wir werden die Reise nach Australien voraussichtlich am späteren Abend fortsetzen können", hieß es am Montagnachmittag Ortszeit aus Delegationskreisen in Abu Dhabi.

Etwa 80 Tonnen Kerosin abgelassen! Schock für Baerbock in 2.500 Metern Höhe

Das Flugzeug war nach einer Zwischenlandung zum Auftanken in Abu Dhabi um 3.33 Uhr Ortszeit wieder gestartet.Wegen eines Defekts beim Einfahren der Startklappen konnte das Flugzeug aber nicht die normale Reiseflughöhe und -geschwindigkeit erreichen. Dies verhinderten die weiterhin ausgefahrenen Klappen. Das Flugzeug war für den knapp 14-stündigen Flug von Abu Dhabi nach Australien voll getankt. Um sicher landen zu können, musste die Besatzung etwa 80 Tonnen Kerosin ablassen. Dazu kreiste die Maschine rund zwei Stunden lang über dem Golfemirat und dem Meer.

Nach der Landung begleitete die Flughafenfeuerwehr den Airbus. Der Flugkapitän sprach von einer normalen Landung, die für eine solche Situation im Simulator geübt werde. Er habe die Begleitung durch die Feuerwehr nicht beantragt. Der Kapitän sagte, er sei seit 35 Jahren Pilot und seit 30 Jahren bei der Flugbereitschaft. Ein solcher Fehler sei in der ganzen Zeit noch nicht aufgetreten. Demnach war eine der beiden hinteren Landeklappen defekt. Aus diesem Grund konnten diese nicht wie eigentlich notwendig symmetrisch eingefahren werden. Dies erhöhte den Kerosinverbrauch. Zudem konnten weder die Reiseflughöhe noch die normale Reisegeschwindigkeit erreicht werden.

Baerbock schweigt zur Flugzeugpanne

Baerbock selbst wollte sich zunächst nicht öffentlich zu dem Vorfall äußern. Es wurde aber davon ausgegangen, dass sie die Reise fortsetzen will. Ursprünglich wollte die Außenministerin am Dienstagabend von der australischen Hauptstadt Canberra nach Sydney weiterfliegen. Am Donnerstagmorgen Ortszeit war der Weiterflug nach Neuseeland geplant. Noch am Donnerstagabend sollte es nach Fidschi weitergehen. Baerbock war am Sonntag zu einer einwöchigen Reise in die Pazifikregion aufgebrochen.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Außenministerin auf ihren Reisen aufgehalten wird. Erst Mitte Mai war Baerbock wegen eines Reifenschadens an ihrem Regierungsairbus in Doha im Wüsten-Emirat Katar gestrandet und musste ihre Reise in die Golfregion unfreiwillig verlängern. Baerbocks jüngster Flug nach Australien war ursprünglich mit der Schwestermaschine der früheren "Konrad Adenauer" geplant, einer nahezu baugleichen A340-300. Diese war jedoch ebenfalls kaputt.

Flugexperten zur Flugzeugpanne von Baerbocks Flieger

Flugzeugexperten gehen davon aus, dass die Panne des Regierungsflugzeugs mit Außenministerin Annalena Baerbock an Bord am Alter der Maschine liegt. "Das ist ein alter Flieger, der vorher bei der Lufthansa schon eingesetzt wurde", sagte Luftfahrt-Experte Gerald Wissel der Deutschen Presse-Agentur. Damit sei es "viel anfälliger für Fehler im Vergleich zu jüngeren Flugzeugen".

Seit 2011 ist der Flugzeugtyp im Einsatz. "Generell ist der Airbus A340 aber ein recht zuverlässiges Flugzeug, das keine erhöhten Häufigkeiten bei Zwischenfällen aufweist", sagte der Geschäftsführer des Flugunfallbüros Jacdec in Hamburg, Jan-Arwed Richter, der dpa. Bisher habe es seit 1994 weltweit keine Todesopfer durch Unfälle mit diesem Typ gegeben.

"Pleiten, Pech und Pannen!" Twitter wettert gegen Baerbock

Im Netz sorgte die erneute Flugzeugpanne für Spott und Hohn. "Pleiten, Pech und Pannen sind wir inzwischen gewohnt", schreibt ein Twitter-Nutzer. "Klar, weil Baerbock Einfluss auf vermodernde Flugzeuge im Bestand hat. Ist wie mit der restlichen Infrastruktur auch. Und die sich darüber beklagen, sind die Gleichen, die jammern über hohe Steuerlast. Und für die Erkenntnis muss ich Baerbock nicht mal mögen", ist in einem Tweet zu lesen."Wenn es daran etwas zu skandalisieren geben sollte, wäre es der Zustand der Maschinen der Flugbereitschaft. Mit Frau Baerbock hat das nichts zu tun und auch nicht mit feministischer Außenpolitik", schreibt ein Twitter-Nutzer. "Nur eine weitere Panne in ihrer Amtszeit", heißt es in einem anderen Tweet. "Peinlicher geht's kaum. Was ist mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr los?", fragt sich ein Twitter-Nutzer.

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/sba/news.de/dpa

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