Politik

Olaf Scholz fast gekidnappt: Entführung geplant! Kanzler im Visier der "Reichsbürger"

Kanzler Olaf Scholz sollte von Reichsbürgern entführt werden. Bild: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

  • Artikel teilen:

Es waren sowohl irre als auch beängstigende Nachrichten: Sogenannte "Reichsbürger" wollten wohl Deutschlands Regierung stürzen und eine eigene Staatsform installieren. Teil des Plans sei auch eine Entführung des Bundeskanzlers Olaf Scholz gewesen. Was hatten sie mit ihm vor?

Sogenannte "Reichsbürger" wollten Bundeskanzler Olaf Scholz entführen

Im Dezember 2022 wurde Heinrich XIII. Prinz Reußin seiner Frankfurter Wohnung festgenommen und abgeführt. Damit verlief sein Schicksal völlig anders, als er es wohl gedacht hatte. DerImmobilienunternehmer soll nämlich davon ausgegangen sein, zum Staatsoberhaupt Deutschlands zu werden. Um das zu erreichen, sollen er und seine "Reichsbürger" eine Entführung des Bundeskanzlers geplant gehabt haben. Wie "Bild" erfahren habe, hätten sie vorgehabt, das Reichstagsgebäude während einer Plenarsitzung des Bundestags zu stürmen und alle anwesenden Minister sowie Bundeskanzler Scholz zu fesseln. Der Grund: Sie wollten sie offenbar im TV der Öffentlichkeit vorführen und so weitere Bürger für sich gewinnen.

Ermittlungsergebnisse zum "Reichsbürger"-Fall: 19 Beschuldigten wohl in terroristi­scher Vereinigung

Unter Berufung auf die bisherigen Ermittlungsergebnisse des Generalbundesanwalts berichtet "Bild", der 3. Strafsenat des Bun­desgerichtshofs gehe bei 19 Beschuldigten von einer Mit­gliedschaft in einer terroristi­schen Vereinigung aus. Drei weitere sollen diese unterstützt haben. Mithilfe von Angehörigen aus­ländischer Regierungen, Streitkräften und Geheim­diensten sei geplant gewesen, die deutsche Demokratie durch eine eigene Staatsform zu ersetzen, mit Heinrich XIII. Prinz Reuß als Staatsoberhaupt und Richterin und Ex-AfD-Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winke­mann als "Justizministerin". Letztere habe zwar Videotou­ren in die Bundestagskata­komben und ihre Berufung ins Justizressort des "Rates" gestanden, den Umsturzplan und einen geplanten Sturm des Reichstagsgebäudes jedoch geleugnet.

Auch weitere Personen wie Gourmetkoch Frank Hepp­ner, die ebenfalls im Verdacht stehen, an den Plänen beteiligt gewesen zu sein, hätten dies bestritten. Während Hepp­ner inzwischen aus seiner Untersuchungshaft entlassen worden sei, müsse die U-Haft bei anderen Angeklagten fortdauern, da das Ermittlungsverfahren sehr umfangreich und noch lange nicht abgeschlossen sei. Der zuständige Richter spreche hinsichtlich der "Reichsbürger"-Pläne zwar von einem "teil­weise fernliegenden gedankli­chen Fundament", aber dennoch von einem "hoch­verräterischen Unternehmen". Als Haftgründe würden Schwerkriminalität und Flucht­gefahr angegeben. Wie "Bild" berichtete, seien aus abge­hörten Telefonaten konkrete Flucht­pläne unter anderem nach Russland und Griechenland hervor.

Lesen Sie auch: Deutscher Russland-Spion festgenommen! Beschuldigter arbeitet bei der Bundeswehr

Nancy Faeser droht "Reichsbürgern": "Keiner in dieser extremistischen Szene sollte sich sicher fühlen"

In einem "Bild"-Interview betont Bundesinnenministerin Nancy Faeser, dass "Reichsbürger" keine "harmlosen Spinner", sondern "gefährliche Extremisten" seien. Sie seien von "gewaltsamen Umsturzfantasien", im Besitz vieler Waffen und sie verbinde der "Hass auf die Demokratie, auf unseren Staat und auf Menschen, die für unser Gemeinwesen einstehen". Es gelte weiterhin, die Extremisten konsequent zu entwaffnen, wofür eine Verschärfung des Waffenrechts nötig sei.

Die Innenministerin droht jedoch zudem an militante "Reichsbürger" gerichtet: "Keiner in dieser extremistischen Szene sollte sich sicher fühlen." Starke Sicherheitsbehörden würde Deutschlands Demokratie gegen gefährliche Verfassungsfeinde schützen. "Das zeigen die umfassenden Ermittlungen gegen das bisher größte mutmaßliche Terror-Netzwerk von 'Reichsbürgern'. Wir werden diese harte Gangart auch weiter fortsetzen, bis wir militante 'Reichsbürger'-Strukturen vollständig offengelegt und zerschlagen haben", so Faeser.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

rad/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.