Politik

Roman Golowanow: Wegen Unterstützung für LGBT-Personen! Putin-Hetzer wirft Papst Blasphemie vor

Papst Franziskus wurde im russischen Staats-TV übel beschimpft, weil er Offenheit der katholischen Kirche gegenüber LGBT-Personen signalisierte. Bild: picture alliance/dpa/ANSA/AP | Maurizio Brambatti

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Papst Franziskus hat sich schon häufiger zum Ukraine-Krieg geäußert. Immer wieder rief das Oberhaupt der katholischen Kirche zum Frieden im Osten Europas auf. Dabei unterließ er es allerdings, Wladimir Putin heftig verbal zu attackieren, war sogar zu Gesprächen mit dem Kreml-Chef bereit. In Russland selbst halten Putin-Verbündete aber offenbar nur wenig von dem 86-jährigen Geistlichen. Im Staatsfernsehen wurde Franziskus jetzt heftig attackiert, weil er Offenheit für die LGBT-Gemeinschaft zeigte.

Putin-Hetzer Roman Golowanow attackiert Papst Franziskus wegen Unterstützung für LGBT-Gemeinschaft

In der Sendung "Golowanows Zeit" ließ sich Moderator Roman Golowanow zu einer üblen Hasstirade gegen den Papst hinreißen. Er sagte laut Übersetzung des Kanals "Russian Media Monitor": "Und nun eine Geschichte, die viele Menschen betrifft Ich spreche von Papst Franziskus, der wieder einmal beschlossen hat, vor der LGBT-Gemeinschaft und offenen Perversen, Sodomiten, einen Knicks zu machen." Es folgte ein Einspieler, indem Franziskus sagte, dass auch Homosexuelle in der katholischen Kirche willkommen seien. "Die Kirche ist offen für alle. Es gibt Gesetze, die das Leben innerhalb der Kirche regeln, aber das bedeutet nicht, dass wir sie abriegeln", äußerte sich der gebürtige Argentinier dazu unter anderem.

Russischer Moderator beschuldigt Papst Franziskus der Blasphemie

Für Roman Golowanow gehen diese Aussagen gar nicht. Er schimpfte, nachdem er auch noch ein Bild einblendete, auf dem der Papst ein Kreuz in Regenbogenfarben trägt: "Es ist schwer, sich eine Blasphemie vorzustellen, die schlimmer ist als das, was der Papst tut. Er sprach von seinem Treffen mit Transgendern. Er gab einem katholischen Magazin ein Interview. Er sagte: 'Sie sind die Töchter Gottes. Das erste Mal, als eine Gruppe von Transsexuellen in den Vatikan kam, um sich mit mir zu treffen, gingen sie weinend weg und sagten, dass ich ihnen meine Hand gegeben hätte, einen Kuss, als ob ich etwas Außergewöhnliches für sie getan hätte, aber sie sind Töchter Gottes'.

Roman Golowanow dreht durch: Im Ukraine-Krieg gehe es um Anliegen von Transgeschlechtlichen

Zum Schluss zeigte Golowanow noch ein Video mit der amerikanischen Transsexuellen namens Sarah Ashton-Cirillo, die im Ukraine-Krieg als Soldatin kämpft, und wütete weiter gegen den Papst: "Er drehte eine Pirouette in Richtung dieser Monstrosität, in Richtung dieser Kreatur, die erklärt, dass sie ein Mensch ist, aber der russische Soldat ist es nicht. Der Papst verbeugt sich vor ihr! Das ist die Hand, die er küsst!" Doch damit nicht genug. Der Moderator drehte zum Schluss noch einmal völlig durch und behauptete, dass sich der Ukraine-Krieg in Wahrheit um die Anliegen der Transgeschlechtlichen dreht: "Sie sind 1 % oder vielleicht nur ein Bruchteil von 1 % der Weltbevölkerung, aber das große Spiel wird zu ihren Gunsten entschieden. Darum geht es in diesem Krieg!"

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