Politik

Julius Malema: Irrer Auftritt in Südafrika! Putin-Freund ruft zum Mord an Weißen auf

Der südafrikanische Politiker Julius Malema sympathisiert mit Kreml-Chef Wladimir Putin. Bild: picture alliance / dpa | Cornell Tukiri

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Energiekrise, Armut, Arbeitslosigkeit, Korruption oder eine hohe Kriminalitätsrate - Auch wenn Südafrika zu einem der fortschrittlichsten Länder Afrikas gezählt wird, gibt es dort nach wie vor große Probleme, die in den vergangenen Jahren wieder zunahmen. Das treibt unzufriedene Menschen zunehmend in die Hände von Radikalen. So ist die linksradikale Partei "Economic Freedom Fighters" (EFF) laut aktuellen Umfragen bereits drittstärkste Kraft in Südafrika. Am vergangenen Wochenende schockte ihr Vorsitzender Julius Malema (42) zur 10. Geburtstagsfeier der Partei im Fußball-Stadion von Johannesburg. Dort stimmte er ein Lied an, in dem offen zum Mord an Weiße aufgerufen wird.

Putin-Freund Julius Malema ruft in Südafrika zum Mord an Weißen auf

"Schießt, um zu töten! Tötet den Buren, tötet den Farmer", heißt es in dem umstrittenen Proteslied, dass schon während der Apartheid (Zeit der strikten Rassentrennung bis Anfang der 90er-Jahre) in Südafrika gegen die Vorherrschaft der "Weißen" gesungen wurde. Als Buren werden Afrikaans sprechende und europäischstämmige Einwohner Südafrikas und Namibias genannt. Wie Aufnahmen zeigen, die im Internet verbreitet wurden, sang Julius Malema das Lied vor Zehntausenden Anhängern, formte dabei mit einer Hand eine Pistole. Außerdem zeigte Malema in Johannesburg Sympathien für den Kreml. Er rief vor den Zuschauern im Stadion: "Wir sind Putin. Und Putin ist wir. Und wir werden niemals Imperialismus gegen Präsident Putin unterstützen."

Oppositionsführer John Steenhuisen warnt vor Faschismus der linksradikalen EFF

Etwas Verbotenes tat Julius Malema mit dem Singen des Liedes namens "Dubul'ibhunu" allerdings nicht. Laut der südafrikanischen "Times" urteilte ein Gericht im vergangenen Jahr, dass das Lied nicht als "Hassrede" einzustufen sei und es zur Gewalt aufrufe. Diese Einschätzung teilt allerdings nicht jeder. Auch Oppositionsführer John Steenhuisen (47) von der Democratic Alliance (DA), der zweitgrößte Partei des Landes kritisiert laut "Kölner Stadt-Anzeiger" den Auftritt von Julius Malema stark, sagte: "Ein Parlamentsabgeordneter, der die Ermordung eines gesamten Teils der Gesellschaft fordert, ist doch nicht normal. Wir werden Julius Malemas Faschismus frontal entgegentreten." Er sagte zudem in einer auf Twitter veröffentlichten Stellungnahme: "Die Ereignisse des vergangenen Wochenendes haben gezeigt, dass der Dämon der 1990er Jahre, der dieses Land beinahe in Gewalt gestürzt hätte, von der es sich nie mehr erholt hätte, nicht tot und begraben ist. Malema hat ihn wieder zum Leben erweckt. Stehen Sie geschlossen hinter der DA, um Malema zu stoppen."

Elon Musk wird von Julius Malema attackiert: "Du laberst Scheiße"

Auch Tesla-Chef Elon Musk (52), der in Südafrika geboren ist, schaltete sich ein, schrieb auf Twitter zu Malema und der Partei EFF: "Sie drängen offen auf einen Völkermord an den Weißen in Südafrika. @CyrilRamaphosa Warum sagen Sie nichts?". Diese Frage stellte er dem aktuellen südafrikanischen Cyril Ramapahosa von der Partei African National Congress (ANC), gegen den es selbst Korruptionsvorwürfe gibt. Nicht Ramaphosa, dafür aber Julius Malema antwortete Elon Musk auf Twitter mit den Worten, die übersetzt etwa so viel wie "Du laberst Scheiße" bedeuten.

Kann Julius Malema mit der EFF in Südafrika Wahlen gewinnen?

Ob Julius Malema dennoch bei anstehenden Wahlen in Südafrika als großer Gewinner hervorgehen kann und sogar eine Regierungsbeteiligung möglich ist, muss sich erst zeigen. Ian Terence Corrigan vom "Institute of Race Relations" in Johannesburg analysiert gegenüber der "Bild": "Die EFF ist in den vergangenen zehn Jahren stetig gewachsen. Aber die Umfragen zeigen: Sie könnte ihr Potenzial weitgehend ausgeschöpft haben. Allerdings wächst die Unzufriedenheit im Land, was der Partei noch nützen könnte. Malemas Aufrufe schüren Unfrieden, den sich ein Land mit der Geschichte Südafrikas nicht leisten kann." Außerdem seien laut "Bild" die Malema-Anhänger unter der "schwarzen" Bevölkerung in Südafrika nur in der Minderheit. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" schreibt, stimmte Julius Malema zumindest in der Vergangenheit auch schon versöhnlichere Worte an, erklärte 2019, dass es niemals zu einem Bürgerkrieg kommen würde, in dem seine Anhänger Weiße töten würden. Morde an Farmern, die es in der Vergangenheit gab, seien zudem häufig nicht politisch motiviert gewesen und würden auch Schwarze betreffen, wie Gareth Newman vom "Institute for Security Studies" in Pretoria 2019 im Gespräch mit dem "Tagesspiegel" erklärt habe.

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