Völlig irre Spritpreise: 100 Euro pro Liter Benzin! Wird Autofahren zur Luxusreise?
Erstellt von Dinah Rachko
31.07.2023 11.59
Schon derzeit ist die Fahrt zur Tankstelle für viele aufgrund der hohen Spritpreise ein Graus. Doch wird es für die meisten Autobesitzer künftig sogar unmöglich, ihr Fahrzeug zu tanken? Ein Berliner Professor fordert jetzt Spritpreise, die eine kurze Autofahrt zur Luxusreise werden lassen würden.
Für den Klimaschutz: Berliner Professor fordert 100 Euro pro Liter Benzin
Gregor Bachmann, Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht an der Humboldt-Universität und Direktor des Notarinstituts, reagierte vor wenigen Tagen via Twitter auf einen Zeitungsartikel, in dem ein Preisanstieg von E10 um 3,6 Cent als deutliches Anziehen der Spritpreise bezeichnet wurde. Der Berliner Professor hat dazu jedoch eine völlig andere Meinung: "Gute Nachricht fürs Klima: 'Spritpreise ziehen deutlich an'. Leider nicht deutlich genug - erst wenn der Liter 100 EUR oder mehr kostet, werden unsere lieben Mitbürger*innen anfangen, langsam darüber nachzudenken, ob es auch mal ohne Auto geht."
Der Unmut über seine Forderung ist groß: "Das ist Satire oder? Oder?", hofft ein User, der Bachmanns Tweet kommentiert. "Ich lade sie gerne ein Mal ein Tag auf der Baustelle zu arbeiten...100 Euro..sonst alles gut", "Sie haben doch auch zuviel am Kleber der Letzten Generation geschnüffelt oder?" und "Super Idee, 100 Euro pro Liter. Für mich als schwerbehinderten Menschen, der ohne Auto hilflos ist und im letzten Jahr aufhöhren musste zu arbeiten. Jetzt von Frührente lebt und sich das mit Sicherheit leisten kann", heißt es in weiteren Kommentaren.
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Bachemann: "Wohlstand für alle" geht "Kosten des Planeten"
Trotz des Gegenwinds hält Gregor Bachmann auch in einem "Bild"-Interview an den 100 Euro Spritgeld pro Liter fest. Dass sich dadurch nur noch Superreiche das Autofahren leisten könnten, ist ihm durchaus bewusst: "Wenn man den Klimaschutz durch Bepreisung von CO2 erreichen will, führt das notgedrungen dazu, dass vieles teurer und damit für ärmere Menschen nicht mehr erschwinglich wird. Das ist (leider) der Preis, den man für den Klimaschutz zahlen muss", so der Professor. Der "Wohlstand für alle", den man sich angewöhnt habe, gehe "Kosten des Planeten und damit Dritter". Die "Allerärmsten" könnten sich ohnehin kein Auto leisten, vor allem der Mittelstand sei von einer extremen Spritpreiserhöhung betroffen. Viele Menschen seien zudem, anders als sie vorgeben würden, in Wahrheit auf kein Auto "Bequemlichkeit halber fahren.
"Auto fahren muss wehtun, um den Umstieg auf CO2-freundlichere Transportmittel zu forcieren", fordert Bachmann, der mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 7360,85 Euro aus einer privilegierten Position heraus spricht. In Bezug darauf sagt er jedoch: "Aber das ändert nichts an der Schlüssigkeit der Argumente. Trotz meines guten Einkommens zahle übrigens auch ich für klimafreundliches Verhalten. Beispiel: Ich wohne U-Bahn-nah in Zehlendorf, kann mir dort aber nur ein 120qm Haus leisten (für 5 Personen)."
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