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Ukraine-Krieg im News-Ticker: Putin mit irrem TV-Interview: Westliche Panzer brennen besser als T-72

Wladimir Putin führt seit Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergei Guneyev

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht breite internationale Unterstützung für einen Sicherheitspakt zugunsten seines Landes über die G7-Staaten hinaus. In einem Fernseh-Interview macht Wladimir Putin eine irre Aussage.

Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse am 14.07.2023 im Überblick

+++ Ukraine: Brauchen für 2023 mehr Wiederaufbaugeld aus dem Ausland +++

Die von Russland angegriffene Ukraine hat eine ungenügende internationale Finanzierung der für dieses Jahr geplanten Projekte für den "schnellen Wiederaufbau" beklagt. Von erwarteten umgerechnet rund 12,5 Milliarden Euro seien erst knapp 3,5 Milliarden Euro bereitgestellt worden, sagte Finanzminister Serhij Martschenko gemäß einer Mitteilung vom Freitag. Priorität habe der "schnelle Wiederaufbau", da er sichere Lebensumstände für die Ukrainer und eine wirtschaftliche Erholung sicherstelle, sagte Martschenko.

Zu den Hauptbereichen gehören wichtige Infrastruktur und der Energiesektor, die Reparatur von Häusern und die Minenräumung. Martschenko zufolge erwarte das Land allein für die Finanzierung des Haushaltsdefizits in diesem Jahr umgerechnet gut 38 Milliarden Euro von internationalen Geldgebern. Der Westen gewährt neben der Militärhilfen immer wieder auch Finanzspritzen, damit das Land seinen Haushalt und die laufenden Kosten decken kann.

Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Unterstützung seit mehr als 16 Monaten gegen eine russische Invasion. Seitdem wurden Kiew eigenen Angaben nach von den Verbündeten finanzielle, militärische und humanitäre Hilfen im Gegenwert von mehr als 170 Milliarden Euro bereitgestellt. Mehr als die Hälfte des ukrainischen Haushalts hängt von Finanzierungen aus dem Ausland ab.

+++ Ukraine und Russland berichten über neue Drohnenangriffe +++

Die Kriegsparteien Ukraine und Russland haben neue Drohnenattacken auf ihrem Gebiet gemeldet. In der Stadt Krywyj Rih, dem Geburtsort des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, habe eine Drohne ein Verwaltungsgebäude zerstört und weitere Gebäude eines kommunalen Unternehmens beschädigt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, mit. Er veröffentlichte in seinem Telegram-Kanal auch Bilder der Schäden. Ein Mann sei verletzt worden. Es seien auch zwei Wohnhäuser beschädigt worden. Insgesamt habe es sechs Drohnenangriffe sowie Artilleriebeschuss gegeben, hieß es.

Russland berichtete vom Einsatz seiner Flugabwehr im Gebiet Woronesch, wo drei Drohnen abgeschossen worden seien. In der in Nachbarschaft zur Ukraine gelegenen Region Kursk meldeten die Behörden den Absturz einer Drohne in der Stadt Kurtschatow, wo ein Wohnhaus beschädigt wurde. Vier Kilometer von der Stadt entfernt liegt das Kursker Atomkraftwerk. Verletzte gab es nach Angaben der Behörden bei keinem der Fälle. Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben bei den Angriffen im Land zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen insgesamt 16 von 17 Drohnen vom Himmel geholt. Die Angaben der beiden Kriegsparteien zu den jüngsten Angriffen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Russland überzieht die Ukraine seit Tagen mit Drohnenangriffen, vor allem nachts gibt es Luftalarm. Die Ukraine setzt bei der Flugabwehr vor allem auf westliche Verteidigungssysteme und will diesen Schutz noch deutlich ausbauen.

+++ Selenskyj glaubt an breite Sicherheitsallianz +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in seiner abendlichen Videoansprache, der Gruppe sieben großer westlicher Demokratien hätten sich seit dem Nato-Gipfel in Litauen binnen kurzer Zeit "bereits sechs weitere Länder angeschlossen", die einem Sicherheitspakt für die Ukraine zustimmen würden. Er nannte Dänemark, die Niederlande, Norwegen, Schweden, Spanien und Tschechien. Selenskyj zeigte sich optimistisch, dass weitere Länder mitmachen. Zusammen mit den USA werde man eine Liste der Hilfswilligen erstellen. Der G7-Sicherheitspakt sieht langfristige finanzielle und militärische Hilfsmaßnahmen für die Ukraine vor, unter anderem moderne Ausrüstung für die Luft- und Seestreitkräfte.

+++ Putin: Westliche Panzer brennen besser als T-72 +++

Nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin sind die westlichen Waffen nicht kriegsentscheidend. Allein seit Beginn der Kiewer Gegenoffensive Anfang Juni habe das russische Militär 311 ukrainische Panzer zerstört. Davon stamme mindestens ein Drittel aus westlicher Produktion, darunter auch deutsche Leopard-Kampfpanzer, ließ Putin in einem Interview des Staatsfernsehens wissen, das der kremlnahe Berichterstatter Pawel Sarubin auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichte.

Die ukrainischen Soldaten würden gar nicht mehr in westliche Panzer steigen wollen, weil diese zuerst abgeschossen würden."Und sie brennen auch wie alle anderen, sogar besser als die Panzer aus sowjetischer Produktion - die bekannten T-72", behauptete Putin. Nach Angaben westlicher Militärexperten hatte Russland zu Jahresbeginn bei den Panzern noch ein Übergewicht von drei zu zwei. Zuletzt sollen sich die Zahlen jedoch angeglichen haben.

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