Politik

Friedrich Merz: "Sie sind rechts!" CDU empört nach Höcke-Vergleich bei ARD/ZDF-Format

Ein öffentlich-rechtliches Video-Format schockt mit einem Vergleich von CDU-Chef Friedrich Merz mit dem AfD-Politiker Björn Höcke. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

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Das öffentlich-rechtliche Format "DIE DA OBEN" beleuchtet die deutsche Politik. Im neuesten Video geht es um rechte Politik und die Probleme mit der Definition. Eigentlich ein wertvoller Beitrag zur politischen Aufklärung, könnte man meinen. Doch auf Instagram sorgten die Macher nun für Empörung. Der Grund: Sie setzten CDU-Chef Friedrich Merz quasi mit AfD-Politiker Björn Höcke gleich. In den sozialen Netzwerken entbrannte daraufhin ein Sturm der Entrüstung.

Björn Höcke und Friedrich Merz: Funk-Format "DIE DA OBEN" schockt mit bizarrem Vergleich

In dem YouTube-Video "Rechte Politik: Darum geht es WIRKLICH" erklären die Macher von "DIE DA OBEN", was rechte Politik ausmacht und was es wirklich bedeutet, rechts zu sein. Dazu heißt es: "Björn Höcke und Alice Weidel (AfD), Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU) haben eins gemeinsam: Sie vertreten rechte, eher rechte oder konservative Positionen. Höcke wird sogar als 'gesichert rechtsextrem' eingestuft." Im Vorschau-Bild sieht man die Logos von AfD, NPD, FDP, CSU und CDU.

"Björn Höcke, Alice Weidel, Friedrich Merz und Markus Söder haben was gemeinsam: Sie sind rechts"

Doch in einer Instagram-Story liest sich der Teaser nicht mehr so differenziert. Darin heißt es: "Björn Höcke, Alice Weidel, Friedrich Merz und Markus Söder haben was gemeinsam: Sie sind rechts." Mittlerweile wurde die Story zwar wieder gelöscht und in abgewandelter Form erneut veröffentlicht, doch auf Twitter sorgt ein Screenshot noch immer für Empörung. Hauptgrund:"DIE DA OBEN" ist ein Format von Funk, einem Gemeinschaftsangebot der ARD und des ZDF.

"Öffentlich-rechtlicher Rundfunk hat seinen Auftrag vollständig verfehlt!" Merz-Höcke-Vergleich löst Empörung aus

"Ich halte den #ÖRR wirklich für sinnvoll, aber für solche Entgleisungen habe ich null Verständnis. Und ja, ich habe das ganze Video geschaut. Es enthält nicht nur div. Fehler und Pauschalisierungen, sondern befasst sich mit der Thematik auch noch völlig einseitig", schreibt der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer auf Twitter. "Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der es nicht mehr schafft, zwischen einer weit rechtsaußen stehenden Partei und einer Partei der bürgerlichen Mitte zu unterscheiden, hat seinen Auftrag vollständig verfehlt und gehört grundlegend reformiert", ist in einem Tweet von CDU-Mitglied Rafael Sarlak zu lesen.

Andere können die Empörung jedoch nicht nachvollziehen. "Lustig das ausgerechnet ihr von der Union Populismus anprangert", heißt es in einem Tweet. "Hmm, ich versteh den Ärger nicht. Sie versucht die Abstufungen 'rechter' Positionen aufzudröseln, betont, dass der Begriff zur Einordnung hilfreich sein kann, aber bei genauerer Betrachtung differenziert werden muss. Und zum Schluss sagt sie, dass demokratisch-rechte Positionen legitim sind und nicht mit nicht-demokratischen Positionen in einen Topf geworfen werden sollten. Nach dem Lesen der Reaktionen hier auf Twitter hatte ich nicht so ein unaufgeregtes Video erwartet", fasst ein Twitter-Nutzer das "DIE DA OBEN"-Video zusammen. "Das wissen alle, ich habe es auch sofort verstanden. Man kann es aber auch wunderbar falsch verstehen wollen und eine neue ÖRR-Diskussion anzetteln", heißt es in einem Kommentar.

Funk-Format löscht umstrittenen Beitrag

Mittlerweile wurde die betroffene Instagram-Story gelöscht und durch eine Klarstellung ersetzt. "Was bedeutet überhaupt 'Rechts' und was unterscheidet Positionen in der rechten Hälfte des politischen Spektrums? Diesen Fragen gehen wir in unserem neuen Video nach", heißt es nun. Dazu eine Erklärung: "Wir haben die Story neu hochgeladen, weil wir uns vorher missverständlich ausgedrückt haben. Das wollten wir nicht und bitten um Entschuldigung. Wir wollen mit dem Video das breite rechte politische Spektrum erklären, in dem es eine Vielzahl an unterschiedlichen Ausprägungen gibt. Die Abgrenzung innerhalb der rechten Hälfte des politischen Spektrums halten wir für überaus relevant und wollen beim Differenzieren helfen."

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