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Ukraine-Krieg heute im News-Ticker:      Ukraine-Krieg im News-Ticker - Alle aktuellen Entwicklungen am 17.06.2023 im Überblick

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist erst dann zu Gesprächen mit Russland bereit, wenn Putin seine Truppen abzieht. Bild: Montage news.de / picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Office/AP | Uncredited / picture alliance/dpa/Planet Pix via ZUMA Press Wire | Gavriil Grigorov/Kremlin Pool

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Nach einem Treffen mit einer Delegation aus Vertretern verschiedener afrikanischer Länder hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Verhandlungen mit Moskau vor einem russischen Truppenabzug erneut eine Absage erteilt. "Irgendwelche Gespräche mit Russland zuzulassen, solange der Besatzer auf unserem Boden ist, bedeutet den Krieg, den Schmerz und das Leiden einzufrieren", sagte Selenskyj am Freitag, dem 16. Juni 2023, auf einer Pressekonferenz in Kiew. Sein Land benötige einen realen Frieden und dabei "einen realen Abzug der russischen Truppen von unserem ganzen unabhängigen Boden".

In der russischen Ostsee-Metropole St. Petersburg trat derweil Kremlchef Wladimir Putin beim Internationalen Wirtschaftsforum auf - und sorgte dort gleich mit mehreren Aussagen für Aufsehen, die sein Sprecher später teils wieder zurechtrücken musste.

+++ Selenskyj: "Jeder Meter befreiten Gebiets ist das Wichtigste" +++

Später am Abend vor dem 479. Kriegstag veröffentlichte Selenskyj seine tägliche Videobotschaft und berichtete, er habe angesichts der laufenden Gegenoffensive mit dem Militärkabinett getagt. Einzelheiten nannte er nicht, sondern sagte lediglich: "Jeder unserer Soldaten, jeder unserer Schritte und jeder Meter befreiten ukrainischen Gebiets ist das Wichtigste."

Russland führt seit knapp 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Derzeit läuft eine ukrainische Gegenoffensive, im Rahmen derer das angegriffene Land - auch mithilfe westlicher Waffen - okkupierte Gebiete befreien will.

+++ Putin irritiert mit Aussagen zu Patriots, Kampfjets und Abrüstung +++

Kremlchef Putin irritierte derweil bei seinem mehrstündigen Auftritt beim 26. Internationalen Wirtschaftsforum gleich mehrfach. So sagte er etwa mit Blick auf nukleare Rüstungskontrolle:"Wir haben mehr solcher Waffen als die Nato-Länder. Sie wissen das und drängen uns die ganze Zeit dazu, dass wir Gespräche über Reduzierungen anfangen." Dann fügte er hinzu:"Scheiß drauf, verstehen Sie, wie man bei uns imVolk sagt." Wenig später musste Kremlsprecher Dmitri Peskow die Aussagen Putins vor Journalisten erklären - und relativierte sie. "Russland ist bereit, Verhandlungen zu führen", versicherte er.

Weiterhin sagte Putin über mögliche Lieferungen von F-16-Kampfjets an die Ukraine: Sollten die Maschinen außerhalb der Ukraine stationiert sein, dann werde die russische Seite "schauen, wie und wo wir diese Mittel zerstören". Auch hier ruderte Sprecher Peskow im Anschluss zurück und erklärte, Russland werde die Jets im Falle ihrer Lieferung nur auf ukrainischem Staatsgebiet angreifen.

Und schließlich sorgte in kritischen russischen Medien für Aufsehen, dass Putin behauptete, seine Armee habe im Gebiet um Kiew fünf Patriot-Flugabwehrsysteme. Denn:Die Ukraine hat gerade mal zwei solcher Systeme von ausländischen Partnern erhalten.

+++ Putin beschimpft Selenskyj - "Schande für das jüdische Volk" +++

Darüber hinaus beschimpfte Putin den ukrainischen Staatschef Selenskyj. "Ich habe viele jüdische Freunde, seit meiner Kindheit. Sie sagen: "Selenskyj ist kein Jude. Das ist eine Schande für das jüdische Volk"", sagte er. Moskau rechtfertigt seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland immer wieder mit der Propaganda-Behauptung, man müsse die Ukraine von angeblichen "Neonazis" befreien. Solche Aussagen sorgen international auch deshalb für großes Entsetzen, weil Selenskyj jüdischer Abstammung ist. Außerdem sind unter den vielen Tausend Opfern russischer Angriffe in der Ukraine nachgewiesenermaßen auch mehrfach Holocaust-Überlebende gewesen.

+++ Putin: Erste atomare Sprengköpfe nach Belarus verlegt +++

Schließlich erklärte Putin noch, es sei mit der angekündigten und vielfach kritisierten Stationierung taktischer Atomwaffen in der verbündeten Ex-Sowjetrepublik Belarus begonnen worden. Die ersten Atomsprengköpfe seien verlegt worden, sagte er. "Das ist nur der erste Teil. Bis Ende des Jahres werden wir die Aufgabe vollständig abschließen."

Was am Samstag, dem 17. Juni 2023, wichtig wird

Im Zuge ihrer Friedensinitiative reist die afrikanische Delegation, zu der etwa die Staats- und Regierungschefs von Südafrika, Ägypten, Senegal und Sambia zählen, von Kiew weiter nach St. Petersburg. Dort wird auch ein Treffen mit Putin erwartet.

+++ Afrikanische Vermittlungsmission in Russland eingetroffen +++

Nach einem Besuch in der Ukraine haben mehrere Staats- und Regierungschefs aus Afrika ihre Vermittlungsmission in Russland fortgesetzt. Die Delegation unter Leitung des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa kam am Samstag in St. Petersburg an, wie dessen Büro mitteilte. Dort ist noch am Samstag ein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin geplant. Beteiligt sind auch Ägypten, der Senegal, Sambia, die Republik Kongo, Uganda und die Komoren. Die Hoffnung auf einen Erfolg der Vermittlungsmission nach bald 16 Monaten Krieg sind äußerst gering.

Angesichts der großen internationalen Kritik ist Russland derzeit besonders interessiert an guten Beziehungen zu afrikanischen Ländern. Ende Mai war Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Kenia, Mosambik, Burundi und Südafrika. Mit Spannung wird zudem auf einen Gipfel der Brics-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) im August in Südafrika geblickt. Dazu ist auch Putin eingeladen. Weil der russische Präsident wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine inzwischen mit internationalem Haftbefehl gesucht wird, droht ihm dort allerdings die Verhaftung.

Am Freitag hatte sich die afrikanische Delegation in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Selenskyj erteilte anschließend Gesprächen mit Russland eine Absage, solange russische Soldaten noch auf ukrainischem Gebiet stehen. Während des Besuchs griff die russische Armee Kiew abermals an.

Unter dem Konflikt leiden auch viele afrikanische Staaten. Insbesondere Länder in Ostafrika sind auf Getreide- und Düngeexporte aus Russland und der Ukraine angewiesen. Durch weniger Getreideausfuhren werden neue Preissteigerungen befürchtet.

+++ Russlands Verteidigungsminister fordert mehr Panzer +++

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat von der eigenen Rüstungsindustrie mehr Panzer für den Angriffskrieg gegen die Ukraine gefordert. Beim Besuch eines Unternehmens im sibirischen Omsk verlangte Schoigu nach Angaben seines Ministeriums von Samstag die "strikte Einhaltung des Zeitplans zur Umsetzung des staatlichen Verteidigungsauftrags". Zugleich mahnte er, die Produktionskapazitäten für Panzer und schwere Flammenwerfersysteme auszubauen.

Russland führt seit knapp 16 Monaten Krieg gegen die Ukraine und musste dabei bereits mehrfach militärische Niederlagen einstecken. Internationale Beobachter wiesen immer wieder auf Ausrüstungsprobleme der Russen hin. Zuletzt räumte sogar Kremlchef Wladimir Putin ein, dass es der Armee an modernen Waffen mangle. Zugleich behauptete er, dass die Rüstungsindustrie das Problem "zweifellos" beheben werde.

+++ Russland berichtet von Drohnen-Angriff auf Druschba-Pipeline +++

Die russische Öl-Pipeline Druschba im Grenzgebiet zur Ukraine ist nach Angaben der russischen Regionalbehörden mit Drohnen angegriffen worden. Die Luftabwehr habe in der Nacht zum Samstag drei Drohnen abgeschossen, die auf eine Pumpstation bei der Stadt Nowosybkow zugeflogen seien, teilte der Gouverneur des Gebiets Brjansk, Alexander Bogomas, auf Telegram mit. Er machte die ukrainische Armee dafür verantwortlich. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Die Ukraine äußerte sich nicht.

Russland führt seit knapp 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Insbesondere in den vergangenen Wochen häuften sich Angriffe auch russischem Staatsgebiet, wobei Opfer und Schäden allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine stehen. Moskau macht für den Beschuss im Grenzgebiet stets Kiew verantwortlich. Tatsächlich stecken oft allerdings auch Freiwilligenbataillone russischer Nationalisten dahinter, die die Ukraine unterstützen.

+++ London: Russland hat Vorteil in Luftraum über Südukraine +++

Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste im Luftraum über dem Süden der Ukraine einen Vorteil erlangt. Das geht aus dem neuesten Tagesbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London von Samstag hervor. Insbesondere bei Kampfhubschraubern, die Geschosse mit großer Reichweite gegen Ziele am Boden einsetzen könnten, seien die Russen derzeit im "ständigen Wettbewerb von Maßnahmen und Gegenmaßnahmen" überlegen. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen fast 16 Monate.

Weiter heißt es in dem Bericht: "Seit dem Start der ukrainischen Gegenoffensive in der Südukraine hat Russland seine Kampfhubschrauber-Kräfte in der Region verstärkt." Auf Bildern sei zu erkennen, dass mehr als 20 zusätzliche Hubschrauber am Flughafen Berdjansk stationiert worden seien, etwa 100 Kilometer hinter der Front. Das Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Kriegsbeginn täglich einen Bericht zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

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/news.de/dpa

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