Politik

Wladimir Putin: Verliert er Bachmut? Machtkampf seiner Schergen eskaliert

Wladimir Putin könnte besetzte ukrainische Gebiete verlieren, weil seine Schergen sich in einen Machtkampf verstricken. Bild: picture alliance/dpa/Sputnik Kremlin Pool via AP | Mikhail Klimentyev

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Seit bald 15 Monaten wüten Wladimir Putins Truppen in der Ukraine. Neben russischen Soldaten kämpft auchJewgeni Prigoschins Söldner-Gruppe "Wagner" für ihn, jedoch mit einer hohen Verlustrate von angeblich 100 Mann pro Tag. Der russische Oligarch, der auch unter dem Synonym Putins Koch bekannt ist, legte sich deshalb nun mit der russischen Militärführung an. In einem Video filmte er dutzende tote Söldner und forderte Verteidigungsminister Schoigu und Generalstabschef Gerassimow wutentbrannt auf, der Wagner-Gruppe mehr Munition zu schicken. Er droht, er werde andernfalls am 10. Mai seine Truppen abziehen. Doch wie wahrscheinlich ist das Szenario?

Verliert Wladimir Putin Bachmut? Machtkampf seiner Schergen eskaliert

Ein Großteil der ukrainischen Stadt Bachmut in derOblast Donezk wurde zwar von Russland eingenommen, jedoch nicht die gesamte Stadt. Laut "Bild" geht die ukrainische Führung davon aus, dass Russland nachPrigoschins Ansage am 09. Mai, dem Tag des Sieges über Nazi-Deutschland, noch einmal versuchen wird, daran etwas zu ändern. Allerdings glaubt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar nicht, dass Wladimir Putin für einen neuen Eroberungs-Versuch auf die Wagner-Gruppe setzt, sondern diese durch "Angriffsverbände von Fallschirmjägern" der Armee ersetzt. Laut Armeesprecher Serhij Tscherewatyj gebe es dennoch keine Hinweise auf einen Rückzug der Wagner-Gruppe aus Bachmut.

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Putin-Koch Jewgeni Prigoschin will Wagner-Truppe aus Bachmut abziehen

Ob Jewgeni Prigoschins Wutrede somit nur heiße Luft war? Neben seiner soll es auch allen weiteren russischen Truppen an Munition fehlen. Zudem sei nicht nur die Wagner-Gruppe für die Teil-Eroberung Bachmuts verantwortlich, sondern laut "Bild" zum Großteil die russische Armee. Kriegs-Experte Prof. Thomas Jäger hielt einen Abzug der Wagner-Gruppe auf Prigoschins Wunsch hin in einem Gespräch mit der Zeitung ebenfalls für unwahrscheinlich: "Wenn der Kreml befiehlt zu bleiben, dann kann er nicht abziehen." Der einstige russische ÖL-Manager Putin-Gegner Leonid Nevlzin sieht das anders. Er glaubt an einen Wagner-Abzug: "Zunehmend sieht es so aus, als hätte Putins Koch Angst vor einer ukrainischen Gegenoffensive. Wenn ihm jetzt Granaten geliefert würden, bedeutet das, dass Putin und Schoigu seiner direkten Erpressung erlegen sind."

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Zieht er Söldner-Truppe ab? Prigoschins Machtkampf mit Schoigu und Gerassimow

Es scheint sich für Priogoschin, Schoigu und Gerassimow um einen Machtkampf zu handeln. Das deutet nicht nur Nevlzin an, sondern auch Sicherheits-Experte Nico Lange in einem "Bild"-Interview. Prigoschin geht es demnach offenbar weniger um den Verlust seiner Männer an sich, als viel mehr "um die Schuldfrage": "Das große Ziel, für den 9. Mai Putin Bachmut zu 'servieren', wird wohl scheitern. Darum muss er klarmachen, dass die Armee-Chefs daran schuld sind und nicht die Wagner-Söldner." Sollte Priogoschin Wort halten und seine Truppen tatsächlich am 10. Mai abziehen, könnte das große Auswirkungen auf die Kriegsentwicklung haben und den Ukrainern ermöglichen, russisch besetzte Gebiete zurückzugewinnen.

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